Esther-Marie Merz
Mathilde Schwabeneder

FRANZISKUS

Vom Einwandererkind zum Papst

Mit einem Vorwort von
Bischof Erwin Kräutler

Die Kapitel 1 und 7 bis 11 wurden von Mathilde Schwabeneder verfasst, die Kapitel 2 bis 6 stammen von Esther-Marie Merz.

Papst Franziskus

Amazonien.
Bewährungstest für Kirche und Gesellschaft in Brasilien

Der Weltjugendtag in Rio 2013,
Papst Franziskus und Amazonien

Ein Vorwort von Erwin Kräutler,
Bischof vom Xingu

Der erste abraço

Schon kurz nach seiner Ankunft beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro am 22. Juli 2013 erwähnte Papst Franziskus Amazonien. Seine Grußadresse an Präsidentin Dilma Rousseff und Vertreterinnen und Vertreter der politischen Szene Brasiliens schloss er mit den Worten: „In diesem Augenblick weiten sich die Arme des Papstes, um die ganze brasilianische Nation in ihrem vielschichtigen menschlichen, kulturellen und religiösen Reichtum zu umarmen. Von Amazonien bis zur Pampa, von den Trockenregionen bis zum Pantanal, von den kleinen Dörfern bis zu den Metropolen fühle sich keiner von der Zuneigung des Papstes ausgeschlossen.“ Jemand könnte argumentieren, dass sich der Papst auf diese Makroregion nur im rein „geografischen“ Sinn bezog. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass er „Amazonien“ ausdrücklich nennen wollte, denn Amazonien macht mehr als die Hälfte Brasiliens aus. Er hätte ja auch sagen können „Von Chuí bis Oiapoque“ (die äußersten geografischen Punkte im Süden und Norden), wie es ansonsten hierzulande der Brauch ist, wenn jemand von ganz Brasilien spricht. Amazonien erregt heute weltweit mehr Aufmerksamkeit als der Karneval in Rio und die Seleção. Und so verbinde ich mit der Umarmung Amazoniens auch den Aufruf an die Präsidentin und Regierungsmitglieder und selbstverständlich an die Jugendlichen: „Geht über die Grenzen des menschlich Möglichen hinaus und gestaltet eine Welt von Geschwistern!“

„Eine Welt von Geschwistern“

Die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte und die Gegenwart beweisen uns offenkundig, dass viele Menschen in Amazonien über das menschlich Mögliche hinausgegangen sind und immer noch gehen. In positiver, nachahmenswerter, aber auch in negativer, krimineller Hinsicht!

Seit Jahrhunderten haben Frauen und Männer in Amazonien Strapazen und Schikanen auf sich genommen, um den Ureinwohnern und später den Siedlern entlang der Flüsse und Straßen hilfreich zur Seite zu stehen und für sie und mit ihnen gegen Unterdrückung und Diskriminierung anzukämpfen. Frauen und Männer gingen über die „Grenzen des menschlich Möglichen“ hinaus bis zum Äußersten, wie es in der Einleitung zur Fußwaschung im Johannesevangelium (Joh 13,1)1 heißt, und wurden deshalb verfolgt, des Landes verwiesen und schreckten nicht einmal davor zurück, ihren Einsatz mit dem eigenen Blut zu bezahlen.

Wer denkt da nicht an die Grundsatzrede über die Aufgabe der Kirche, die Kardinal Bergoglio wenige Tage vor Konklavebeginn vor den bereits in Rom versammelten Kardinälen hielt. In dieser Rede forderte er die Kirche auf, dass sie aus sich herausgehen und nicht nur die geografische, sondern auch die existenzielle Peripherie erreichen müsse. In Amazonien geht die Kirche seit Jahrhunderten an die geografische, viel mehr aber noch an die existenzielle Peripherie.

Es gab und gibt aber gleichzeitig andere, die auch vor nichts zurückschrecken und über die „Grenzen des menschlich Möglichen“ hinaus wollen, um Amazonien skrupellos auszubeuten. In ihrer Habgier gehen diese Leute über Leichen. Im Namen von „Entwicklung“ und „Fortschritt“ verfolgen und ermorden sie Menschen, die ihren Ambitionen im Wege stehen und die Rechte der indigenen Völker und Siedler, die Würde der Frauen und Kinder verteidigen.

Das ist der grausame Hintergrund, der den ersten Appell des Papstes an Brasilien, an Kirche und Gesellschaft, motiviert und ihn ausrufen lässt: „Gestaltet eine Welt von Geschwistern!“

Amazonien als Nagelprobe

Ein Untertitel seiner Ansprache an die Bischöfe am 27. Juli 2013 bringt das Thema der gewünschten Geschwisterlichkeit auf den Punkt. Papst Franziskus spricht von Amazonien als Bewährungstest für die brasilianische Kirche und Gesellschaft. Amazonien ist so etwas wie die Nagelprobe „für den augenblicklichen wie den zukünftigen Weg nicht nur der Kirche in Brasilien, sondern auch für das gesamte gesellschaftliche Gefüge“.

Wörtlich sagt der Papst: „Ich möchte alle einladen, über das nachzudenken, was Aparecida über Amazonien gesagt hat, auch über die eindringliche Aufforderung zur Achtung und Bewahrung der gesamten Schöpfung, die Gott dem Menschen anvertraut hat, nicht um sie skrupellos auszubeuten, sondern um sie wie einen Garten zu pflegen.“

Das Schlussdokument der V. Konferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik, die von 13. bis 31. Mai 2007 im brasilianischen Nationalheiligtum Aparecida (São Paulo) tagte, trägt ganz sicher die Handschrift des Papstes. Der Kardinal von Buenos Aires war Mitglied der Redaktionskommission. Als Papst beweist er nun, dass er voll und ganz hinter diesem Dokument steht. Bei der ersten Begegnung mit der Präsidentin Argentiniens Cristina Kirchner überreichte er ihr ein Exemplar des Schlussdokuments von Aparecida. Und die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff bekam kurz darauf dasselbe Geschenk aus der Hand des Papstes.

Aparecida beklagt, dass die Urbevölkerung des Kontinents bei Entscheidungen über die Nutzung von Naturreichtümern praktisch ausgeschlossen sei. Amazonien werde geplündert, die Erde vergiftet, Wasser zum Handelsgegenstand degradiert und Wasserreserven monopolisiert (DAp 84). Weiters betont das Dokument die Bedeutung Amazoniens für die gesamte Menschheit. Ein Entwicklungsmodell sei zu schaffen, „das den Armen dient und das Gemeinwohl fördert“ (DAp 475).

Parrhesia: Seid corajudos!

Papst Franziskus erinnert, dass die Kirche in Amazonien von Anfang an präsent war, und will, dass sie auch weiterhin bestimmend für die Zukunft dieser Region sei. Das„amazonische Gesicht“ der Kirche soll immer mehr zum Ausdruck kommen. „Ich bitte euch, seid mutig, setzt euch ein mit Parrhesia2. Oder, wie wir in Buenos Aires sagen, seid corajudos (= kühn, wagemutig, verwegen)“.

„Wir verfassen Dokumente, aber sind zu wenig vor Ort.“

Besonders aufschlussreich war das Interview, das der Papst der TV Globo gegeben hat. Als der Reporter fragte, was er zu den Statistiken sage, die ein Zunehmen der Evangelikalen und Abnehmen der Katholiken in der brasilianischen Bevölkerung aufzeigen, wies der Papst auf die unzureichende „Präsenz“ der katholischen Kirche in bestimmten Regionen hin und sagte, dass wir zwar viele Dokumente verfassen, aber zu wenig vor Ort seien.

Papst Franziskus vergleicht die Kirche mit einer Mutter. Eine Mutter beweist ihren Kindern ihre mütterliche Liebe nicht nur durch Briefe und Erklärungen. Nein, sie ist da durch ihre fühlbare Gegenwart. Sie hat Zeit für ihre Kinder, „ist zärtlich mit ihnen, herzt sie, küsst sie, liebt sie“. „Wenn die Kirche mit tausend Dingen beschäftigt ist, diese Nähe verliert und nur über Dokumente mit den Menschen in Kontakt tritt, dann ist sie wie eine Mutter, die ihrem Kind nur Briefe schreibt.“

Für Amazonien ist dieser Vergleich von ganz besonderer Bedeutung. Amazonien ist Ziel einer scheinbar unaufhörlichen innerbrasilianischen Migration. Die Kirche ist aber noch weit davon entfernt, tatsächlich „gegenwärtig“ zu sein, um entwurzelten Menschen Heimat zu bieten. Dieses Bild von der Mutter, die da ist und nicht nur Briefe schreibt, ist ein gezielter Appell an die gesamte Kirche in Brasilien, den Schrei Amazoniens zu hören und tatsächlich ihre Verantwortung für Amazonien wahrzunehmen. Wenn tausende Familien nach Amazonien ziehen, können Priester und Ordensleute nicht daheim bleiben und ihren Mitmenschen nur eine gute Reise wünschen. Besser situierte Diözesen in anderen Regionen Brasiliens sind verpflichtet, den Menschen in Amazonien tatkräftig zu helfen, nicht durch wohlgemeinte pastorale Erklärungen, sondern in liebender Solidarität durch die Präsenz von Priestern, Ordensleuten und Laien, die sich den Diözesen in Amazonien bedingungslos und im schlichten Stil des Papst Franziskus anspruchslos, bescheiden und selbstlos zur Verfügung stellen.

Papst im Federschmuck

Der Weltjugendtag war für Papst Franziskus auch eine Gelegenheit, sich mit der Realität der indigenen Völker auseinanderzusetzen. Wenn er auch keine spezifische Erklärung dazu abgegeben hat, so war es doch eine ergreifende Szene, als der Papst die Pataxó aus Bahia, Frauen und Männer, liebevoll umarmte und ihren Federschmuck aufsetzte.

Vertreter der indigenen Völker übergaben dem Papst auch schriftlich abgefasste Berichte über ihre Situation, ihre Probleme und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der sie in ihren Rechten und ihrer Würde respektiert werden. Levi Xerente, einer der Indigenas, die den Papst begrüßten, sagte: „Wir hoffen, dass er uns hilft, die Regierung zu überzeugen, damit sie auf alle Großprojekte und staatlichen Bauvorhaben (in indigenen Gebieten) verzichtet.“

Papst Franziskus ist längst wieder zurück im Vatikan. Wir hoffen, dass sein Herz, das er beim Abschied am Fenster des Hubschraubers mit seinen Fingern formte, weiter für Brasilien und Amazonien schlägt.

„Bis an die existenzielle Peripherie“

Seit dem Abend des 13. März 2013 hat sich die katholische Kirche verändert.

Das vorliegende Buch von Mathilde Schwabeneder und Esther-Marie Merz ist ein ungemein spannender Bericht zweier Journalistinnen. Esther-Marie Merz hat das Leben von Jorge Mario Bergoglio in Argentinien umfassend dargestellt. Mathilde Schwabeneder, die ich auch persönlich kenne, hat Papst Franziskus seit seiner Wahl aus unmittelbarer Nähe begleitet. Sie war auch in Lampedusa und in Rio des Janeiro dabei. Mathilde liefert keine trockene Reportage, sondern sie schreibt mit dem Herzen und beweist durch die Hintergrundinformationen, die sie in den Text einfließen lässt, dass sie den Vatikan sehr gut kennt und um die Probleme weiß, mit denen der Papst nun tagtäglich konfrontiert ist.

Ich hatte das Glück, Mathilde im Mai 2000 in Wien kennenzulernen. Sie moderierte im Albert-Schweitzer-Haus eine Podiumsdiskussion zum Thema „Alte Rechnungen und neue Nachbarschaft. Brasilien und Europa in einer globalisierten Welt“, an der ich teilnahm. Damals äußerte sie auch den Wunsch, mich am Xingu zu besuchen, um eine Sendung für den ORF zu gestalten. Dieser Wunsch ging 2006 in Erfüllung. Als sie an den Xingu kam, standen wir gerade unter dem Schock des Mordes an unserer Mitschwester Dorothy Stang.3 Sie starb aufgrund ihres Einsatzes für die Menschen in Amazonien und unserer Welt. Mathilde kam nicht nur an eine geografische, sondern an eine „existenzielle Peripherie“.

Altamira, 7. September 2013

Erwin Kräutler

Bischof vom Xingu

Papst Franziskus auf der Mittelloggia des Petersdoms am Abend der Papstwahl

Fast vom Ende der Welt

„Es könnte schon heute Nachmittag geschehen“, flüstert mir mein Kameramann zu. Das Konklave dauert noch nicht einmal 24 Stunden, aber das anstehende, historisch einmalige Ereignis heizt die Gerüchteküche an. Eine Papstwahl nach einem Papstrücktritt, das hat die Welt noch nicht gesehen – und so viele Journalisten auf einmal in Rom auch nicht. Ein Monat ist seit der völlig überraschenden Entscheidung Papst Benedikts XVI. vergangen. Die Stadt wird seitdem von Reportern aus allen Kontinenten belagert. Alle warten wir auf den weißen Rauch.

Ich ordne meine persönliche Favoritenliste. Von meinen zwanzig ursprünglich erstellten Mini-Biografien wähle ich zehn aus. Das Profil des zu wählenden Papstes scheint klar umrissen – darüber sind sich die meisten Kollegen rund um den Globus einig: Stark genug sollte er sein, um mit Vatileaks und anderen Skandalen aufräumen zu können; ein Seelsorger; ein guter Organisator; kein Europäer und, ganz wichtig, nicht älter als 70 Jahre.

Ein Blick auf meine Zettel und ein kurzer Austausch mit einem römischen Vatikanisten machen klar: Das könnte der Erzbischof von Buenos Aires sein, wäre da nicht das Geburtsdatum 17. Dezember 1936. Nein, Kardinal Jorge Mario Bergoglio rutscht in unserer Reihung nach hinten. Wenige Stunden später straft die Geschichte diese Überlegung Lügen.

Es ist nicht der Nachmittag, es ist der Abend des 13. März 2013. Das Ende eines kalten und regnerischen Tages. Spätestens um 19 Uhr sollte an jedem Wahltag, so hat Vatikansprecher Federico Lombardi in einem seiner täglichen Presse-Briefings versichert, Rauch aus dem auf der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein aufsteigen. Schwarz oder weiß, je nach Ergebnis.

Ich nehme meinen Platz für die Live-Schaltung ein. Der Petersplatz ist schon seit Stunden gerammelt voll und die Spannung hoch. Alle richten unter ihren Regenschirmen den Blick starr nach oben.

Um 19.06 Uhr ist es soweit: Ein Aufschrei hallt über den Platz und erreicht die Dächer und Terrassen, von denen wir Journalisten unsere Live-Einstiege machen. Ein untrügliches Zeichen, denn der Rauch ist weiß: Habemus papam. Doch wen haben die 115 Kardinäle im fünften Wahlgang zum Kirchenoberhaupt gewählt?

Der kurz darauf genannte Name des 265. Nachfolgers Petri lässt viele Menschen etwas ratlos zurück. Zu unbekannt ist dieser Name und akustisch schwer zu verstehen. Doch die vom Protodiakon, Kardinal Jean-Louis Tauran, verkündete Entscheidung des neuen Mannes im Vatikan, sich Franziskus zu nennen, löst Jubel und Begeisterung auf dem Petersplatz aus. Die Kommentatoren überschlagen sich.

Auch bei Twitter ist Franziskus sofort das alles beherrschende Thema. Insgesamt bringt der Tag über sieben Millionen Tweets zum Konklave. Unmittelbar nachdem der neue Papst, Franziskus, vorgestellt wird, erreicht die Aktivität der Twitter-Nutzer mit 130.000 Mitteilungen pro Minute ihren Höhepunkt.

Keiner hatte bisher den Mut gehabt, als Papst den Namen des großen Reformers aus Assisi zu wählen, kommentiert der Vatikanexperte von TV 2000, dem Sender der italienischen Bischofskonferenz, völlig überrascht. Und nur wenige Monate zuvor hatte der „Guru“ der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung, Roberto Casaleggio, im Buch Il grillo canta sempre al tramonto geschrieben: „Es kann ja kein Zufall sein, dass es bisher noch keinen Papst gab, der sich Franziskus nannte. Wir haben die 5-Sterne-Bewegung ganz bewusst am Tag des heiligen Franziskus gegründet. Politik ohne Geld. Die Achtung von Natur und Umwelt.“

Doch jetzt ist plötzlich alles anders. Jetzt ist es der Erzbischof von Buenos Aires – der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri –, der die Ideale des christlichen Revolutionärs zur römisch-katholischen Chefsache erhebt. „Ein Name, ein Programm“ schreiben Tage später Journalisten aus aller Welt.

Ein Erneuerer war der heute zu den beliebtesten Heiligen zählende poverello, wie Franz von Assisi genannt wurde, zu seinen Lebzeiten. Radikal setzte der „Narr Gottes“ das Evangelium in die Tat um. Der 1182 geborene Sohn eines reichen Tuchhändlers hielt dem von moralischem Verfall gezeichneten Klerus einen Spiegel vor. Er schwor dem süßen Leben ab, gründete den „Orden der minderen Brüder“ und reformierte so von innen die Kirche, die damals – wie auch heute – eine schwere Glaubwürdigkeitskrise durchlebte.

Und die Kirche? Diese tat sich lange Zeit durchaus schwer mit dem heutigen Schutzpatron Italiens, der für viele als größter Heiliger der römisch-katholischen Kirche gilt.

Bei seiner Audienz für 6.000 Journalisten, die nach dem Papstrücktritt und während der Papstwahl in Rom anwesend sind, plaudert Franziskus wenige Tage später freimütig aus dem Konklave. Als sich die Lage bei der Auszählung der Stimmen „für mich zuspitzte“, habe ihn sein Sitznachbar und „großer Freund“, der emeritierte Erzbischof von São Paulo, Kardinal Claudio Hummes, ein Jesuitenschüler und Franziskaner, „bestärkt“. Und als die Anzahl der Stimmen zwei Drittel erreichte, erscholl der übliche Applaus, da der Papst gewählt war. „Da umarmte und küsste er mich. Und er sagte zu mir:, Vergiss die Armen nicht!‘ Da setzte sich dieses Wort tief in mir fest: die Armen, die Armen.“ Er habe dabei sofort an Franz von Assisi gedacht. „Franziskus war ein Mann der Armut und des Friedens; einer, der sich für die Schöpfung eingesetzt hat“, erläutert der frisch gewählte Papst seine viel beklatschte Entscheidung, um schließlich uns Medienvertretern sein zentrales Anliegen mitzugeben: „Ich möchte eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen.“

Wie ernst es Jorge Mario Bergoglio mit Demut und Bescheidenheit ist, kann man bereits bei seinem ersten Auftritt erkennen: In einer weißen Soutane und ohne Stola betritt er die Mittelloggia des Petersdoms. Auf der Brust ein schlichtes Kreuz aus Eisen, das er bereits als Erzbischof von Buenos Aires getragen hat. Mit einem „buonasera“ wendet Franziskus sich an die jubelnden Menschen auf dem Petersplatz und mit einfachen Worten beschreibt er die Arbeit der Kardinäle. „Ihr wisst, es war die Aufgabe des Konklaves, Rom einen Bischof zu geben. Es scheint, meine Mitbrüder, die Kardinäle, sind fast bis ans Ende der Welt gegangen, um ihn zu holen.“ Kein einziges Mal fällt an diesem Abend das Wort „Papst“. Franziskus spricht vielmehr vom gemeinsamen Weg von Volk und Bischof, „einem Weg der Geschwisterlichkeit, der Liebe, des gegenseitigen Vertrauens“. Und er bittet die Anwesenden „um einen Gefallen“. Bevor er die Menschen segnet, „bitte ich euch, den Herrn anzurufen, dass er mich segne: das Gebet des Volkes, das um den Segen für seinen Bischof bittet.“ Als er zum Schluss noch eine gute Nacht und angenehme Ruhe wünscht, hat er die Herzen der Römerinnen und Römer bereits erobert.

Es sind unglaubliche Szenen, die wir rund um den Petersplatz miterleben. Lachende und strahlende Menschen fallen einander um den Hals und gehen glücklich nach Hause. Die meisten hier sind sich einig, dass eine neue Ära beginnt.

Franziskus’ Stärke ist seine Authentizität. Wo Franziskus draufsteht, ist Jorge Mario Bergoglio drinnen. Daran sollte auch die Papstwahl nichts ändern. Das, was die gesamte Weltpresse in den folgenden Tagen in Erstaunen versetzt, ist für den 76-jährigen ehemaligen Erzbischof nur eine logische Konsequenz seines bisherigen Lebens. So legt er am Abend der Wahl den Weg zum Abendessen nicht in einer luxuriösen Papstlimousine zurück, sondern steigt wie bisher mit den anderen Kardinälen in einen Kleinbus. Humor und Tatendrang, so werden einige dann erzählen, sind weitere Eigenschaften des Argentiniers. Wo Joseph Ratzinger angesichts der Bürde des Amtes vom „Fallbeil“ gesprochen hat, zeigt sein Nachfolger eine Art südländische Leichtigkeit des Seins. Mit den Worten „Möge Gott Euch vergeben für das, was Ihr getan habt!“ bedankt sich ein heiterer Franziskus während des Abendessens bei den Kardinälen.

Kaum ist Franziskus im Amt, ändert sich der Stil im Vatikan. Auch Benedikt XVI. war ein bescheidener Mensch, doch als Papst vermittelte er äußerlich ein vom 19. Jahrhundert geprägtes Kirchenbild. Rote Schuhe, prunkvolle Gewänder und selbst der Camauro – eine fellbesetzte Samtmütze – kamen zum Einsatz. Hermelin und edle Stoffe sind jedoch nicht die Sache von Franziskus. Auch die roten Schuhe wird er ablehnen. Bei einem Treffen mit Seminaristen und jungen Ordensfrauen zum „Jahr des Glaubens“ macht er einmal mehr deutlich, was es für ihn bedeutet, Geistlicher zu sein. Wer sich der Kirche verschreibe, müsse dem Gebot der Armut folgen. „Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!“ Dem Papst geht es dabei nicht darum, zu Fuß zu gehen, „es reicht ein bescheidenes Auto, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern.“ Das Glück der Welt liege nicht darin, das „modernste Smartphone oder das schnellste Auto“ zu besitzen.

Franziskus setzt also gleich zu Beginn Akzente. Als die Kardinäle dem frisch gewählten Papst in der Sixtinischen Kapelle ihren Respekt erweisen, nimmt Franziskus nicht wie üblich auf dem Papstthron Platz. Er nimmt die Huldigungen stehend entgegen. „Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, das ist die größte Gefahr für die Kirche.“ Dieser Satz wird noch öfter von ihm zu hören sein.

Franziskus bleibt bodenständig. Legendär ist inzwischen sein Auszug aus dem Priesterwohnheim, in dem er bis zum Beginn des Konklaves in Rom gewohnt hatte. Er packt eigenhändig seine Sachen und bezahlt an der Hotelrezeption seine Rechnung. Damit wolle er ein gutes Beispiel für andere Priester und Bischöfe geben, erzählt Vatikansprecher Federico Lombardi. Ein Gast im Haus erinnert sich: „Man merkte nicht, dass er ein Kardinal war. Er fragte nie nach einem Auto, nahm immer ein öffentliches Verkehrsmittel oder ist gelaufen.“ Ein normaler Gast sei er gewesen.

So normal wie möglich will er auch hinter den Mauern des Vatikans weiterleben. Das Protokoll sieht den Einzug in das Gästehaus Domus Sanctae Marthae (auch Casa Marta genannt) vor. Die Verbleibdauer in der Suite 201 hängt von den Restaurierungsarbeiten der päpstlichen Gemächer ab. Diese sind schnell fertig, jedoch Franziskus macht keine Anstalten, Casa Marta zu verlassen. Dort ziehen nach dem Konklave die ursprünglichen Bewohner, rund fünfzig Prälaten, die dauerhaft an der Kurie arbeiten, wieder ein. „Der Papst will eine normale Weise des Zusammenlebens mit anderen ausprobieren“, heißt es offiziell Ende März im Vatikan. Anfang Juni nimmt Papst Franziskus bei einem Treffen mit 9.000 Schülerinnen und Schülern im Vatikan selbst Stellung. Auf die Frage eines Mädchens, „Warum hast Du die Reichtümer des Papstes, zum Beispiel das große Apartment, abgelehnt?“, antwortet Franziskus: „Ich glaube nicht, dass es nur um Reichtum geht. Bei mir ist das alles eine Frage der Persönlichkeit. Ich muss unter Leuten leben. Würde ich allein leben, oder sogar isoliert, würde mir das nicht gut tun. Mich hat auch ein Lehrer gefragt. Und ich habe gesagt: Herr Professor, ich mache das aus psychiatrischen Gründen. Ich kann nicht anders.“ Dann kommt Franziskus auf die Frage von Arm und Reich zurück: „Die Armut in der Welt ist ein Skandal. In einer Welt, in der es so viele Reichtümer gibt, so viele Ressourcen, um allen Essen zu geben, kann man nicht verstehen, warum so viele Kinder hungrig bleiben; dass es Kinder ohne Ausbildung gibt und so viele arme! Die Armut heute ist ein Aufschrei. Wir alle müssen darüber nachdenken, wie wir ein wenig ärmer werden können.“

Franziskus bleibt also in der Casa Marta. Er nimmt die Mahlzeiten wie alle im großen Speisesaal ein, setzt sich zu den Mitbewohnern an den Tisch, nimmt den Aufzug gemeinsam mit anderen, telefoniert wann und mit wem er will. Er gratuliert alten Bekannten zum Geburtstag, ruft seinen Zahnarzt in Buenos Aires an oder Ämter in Rom. Er entscheide selbst, wen er sehen oder sprechen muss, und nicht seine Sekretäre, vertraut er einem Freund an. Die Vorrechte der Papstsekretäre hätten die Päpste oft zu Gefangenen gemacht. Die Sicherheitsbeamten werden noch lange brauchen, um sich an diesen direkten und wenig kurialen Stil zu gewöhnen.

Franziskus sorgt von Anfang an fast stündlich für Schlagzeilen. Schon am Morgen nach der Wahl verlässt er den Vatikan und begibt sich in Richtung der Basilika Santa Maria Maggiore, der größten Marienkirche Roms. Dort betet er, der Bischof von Rom, vor der von den Römerinnen und Römern hochverehrten Marienikone Salus Populi Romani und bringt einen einfachen Blumenstrauß als Danksagung. Immer wieder kehrt er in die Basilika, die den Beinamen Maria vom Schnee trägt, zurück: Hier stimmt er sich im Vorfeld des Weltjugendtags auf seine erste Auslandsreise ein. Hierher kommt er nach seiner Rückkehr, um sich zu bedanken. Der „Papst der Armen“ ist wie Johannes Paul II. ein großer Marienverehrer, was sich auch in Brasilien besonders zeigen wird.

Franziskus’ erste Amtshandlung gilt jedoch der jüdischen Gemeinde Roms. Ihr – der ältesten Diaspora-Gemeinde der Welt – schreibt er nach seiner Wahl einen Brief. „Ich hoffe sehr, zu jenem Fortschritt beitragen zu können, den die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken ausgehend vom Zweiten Vatikanischen Konzil erfahren haben, in einem Geist der erneuerten Zusammenarbeit und im Dienst einer Welt, die nach dem Willen des Schöpfers immer harmonischer sein kann“, heißt es in dem Schreiben an Oberrabbiner Riccardo Di Segni, das auf der Internetseite der jüdischen Gemeinde veröffentlicht wird. Darin ist auch die Einladung zur Amtseinführung enthalten. In einem Interview mit der Tageszeitung Corriere della Sera zeigt sich Di Segni optimistisch. Hoffnungsvoll und neugierig sei er. Die zu lösenden Knoten in den katholisch-jüdischen Beziehungen seien schwierig, manche vielleicht auch unlösbar, aber was zähle, sei der gute Wille des Papstes. „Es gibt alle Voraussetzungen für einen gemeinsamen Weg des Dialogs.“ Die Einladung nimmt der Oberrabbiner an, nicht ohne hinzuzufügen, dass auch Benedikt XVI. eine solche ausgesprochen habe. Damals, 2005, „war jedoch Pessach“ – eines der wichtigsten jüdischen Feste – und er konnte diese nicht annehmen. Riccardo Di Segni ist so der erste römische Oberrabbiner, der an der Amtseinführung eines römisch-katholischen Papstes teilnimmt.

Unmittelbar nach der Wahl zum Papst lädt auch der israelische Präsident Schimon Peres Franziskus ein, „das Heilige Land bei erster Gelegenheit zu besuchen“. Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und den Juden sei „in den vergangenen 2000 Jahren“ nicht allzu gut gewesen. Er hoffe aber, dass sich die Beziehung vertiefe, schreibt Peres, der Franziskus Ende April einen vielbeachteten Besuch abstatten wird.

Keiner genießt in diesen Tagen eine derartige weltweite Aufmerksamkeit wie Franziskus. Jubelmeldungen auf allen Kanälen. Bescheiden, humorvoll, volksnah – so wird er beschrieben. Sein Stil färbt sogar auf die neue italienische Regierung ab. Die Präsidentin der Abgeordnetenkammer, die Menschenrechtlerin Laura Boldrini, verzichtet auf ein Dienstauto und geht ohne Polizeischutz zu Fuß zur Angelobung. Ihr politisches Pendant, der zum Senatspräsidenten gewählte Mafiajäger Piero Grasso, zeigt sich in Jeans und sportlichen Schuhen. Von einer neuen Schlichtheit, einem neuen „franziskanischen Stil“ in den römischen Machtzentralen spricht die römische Tageszeitung La Repubblica. Ein Stil, der vom Heiligen Stuhl in die römischen Institutionen eingedrungen sei.

Mitten in der allgemeinen Begeisterung treffen jedoch Meldungen über Jorge Mario Bergoglios Verhalten in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur (1976  1983) ein. Franziskus gerät ins Kreuzfeuer der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, in den 1970ern nicht eindeutig gegen das brutale Regime von General Jorge Rafael Videla Stellung bezogen zu haben. Unter dem Diktator, der von 1976 bis 1981 an der Macht war, sind rund 30.000 Menschen verschwunden oder ermordet worden. Bergoglio, damals argentinischer Provinzial des Jesuitenordens, soll darüber hinaus mitverantwortlich für die Verschleppung von zwei Ordensbrüdern, Franz Jalics und Orlando Yorio, gewesen sein, die in Buenos Aires in den Elendsvierteln von Bajo Flores arbeiteten. Beide wurden 1976 von den Militärs entführt und erst fünf Monate später freigelassen. Unterstützung in der Causa erhält der frisch gewählte Papst von prominentester Seite. Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, der im März nach Rom kommt, nimmt den Papst in Schutz. „Es gab Bischöfe, die Komplizen der Diktatur waren. Bergoglio war nicht darunter“, bekräftigt der Bürgerrechtler, der 1977 selbst verhaftet wurde und schwere Folterungen erleiden musste. Ähnlich äußert sich auch der brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff. Er sieht keine Grundlage für eine angebliche Nähe des neuen Papstes zur früheren argentinischen Diktatur. „Im Gegenteil: Er hat viele gerettet und versteckt, die von der Militärdiktatur verfolgt wurden“, sagt Boff gegenüber der Nachrichtenagentur DPA in Rio de Janeiro.

Schützenhilfe bekommt Franziskus auch von einem früheren Gegner der Diktatur in Uruguay. Gonzalo Mosca war nach eigenen Angaben „Mitglied einer linken Gruppe“, die offen gegen die Diktatur eintrat, und schwebte in Lebensgefahr. Sein Bruder, ein Jesuit, habe sich in seiner Not an Padre Bergoglio gewandt. Der habe dem damals 28-jährigen Mosca seine Hilfe zugesagt und ihm die Flucht nach Argentinien und von dort über Brasilien nach Europa ermöglicht.

Von den beiden 1976 in Argentinien entführten Jesuitenpatres ist bei der Wahl Bergoglios zum Papst nur mehr Franz Jalics am Leben. Orlando Yorio war am 9. August 2000 in Montevideo verstorben. Pater Jalics verfasst zwei Tage nach der Wahl einen Brief und entlastet den Papst.

„Seit 1957 lebte ich in Buenos Aires. Im Jahre 1974, vom inneren Wunsch bewegt das Evangelium zu leben und auf die schreckliche Armut aufmerksam zu machen, und mit der Erlaubnis von Erzbischof Aramburu und dem damaligen Provinzial P. Jorge Mario Bergoglio bin ich gemeinsam mit einen Mitbruder in eine ‚Favela‘, ein Elendsviertel der Stadt, gezogen. Von dort aus haben wir unsere Lehrtätigkeit an der Universität fortgesetzt.

In der damaligen bürgerkriegsähnlichen Situation wurden von der Militärjunta binnen ein bis zwei Jahren ungefähr 30.000 Menschen, linksgerichtete Guerillas wie auch unschuldige Zivilisten umgebracht. Wir zwei im Elendsviertel hatten weder mit der Junta noch mit den Guerilla Kontakt. Durch den damaligen Informationsmangel bedingt und durch gezielte Fehlinformationen war jedoch unsere Lage auch innerkirchlich missverständlich. In dieser Zeit haben wir die Verbindung zu einem unserer Laienmitarbeiter verloren, als die Person sich den Guerillas angeschlossen hatte. Nachdem er neun Monate später von den Soldaten der Junta gefangengenommen und verhört wurde, haben diese erfahren, dass er mit uns in Verbindung stand. In der Annahme, dass auch wir mit den Guerilla zu tun haben, wurden wir verhaftet. Nach einem fünftägigen Verhör hat uns der Offizier, der die Befragung geleitet hat, mit diesen Worten entlassen: ‚Patres, Sie hatten keine Schuld. Ich werde dafür sorgen, dass Sie ins Armenviertel zurückkehren können.‘ Dieser Zusage zum Trotz wurden wir dann, auf eine für uns unerklärliche Weise, fünf Monate lang mit verbundenen Augen und gefesselt in Haft gehalten. Ich kann keine Stellung zur Rolle von P. Bergoglio in diesen Vorgängen nehmen.

Nach unserer Befreiung habe ich Argentinien verlassen. Erst Jahre später hatten wir die Gelegenheit mit P. Bergoglio, der inzwischen zum Erzbischof von Buenos Aires ernannt worden war, die Geschehnisse zu besprechen. Danach haben wir gemeinsam öffentlich Messe gefeiert und wir haben uns feierlich umarmt. Ich bin mit den Geschehnissen versöhnt und betrachte sie meinerseits als abgeschlossen.

Ich wünsche Papst Franziskus Gottes reichen Segen für sein Amt.

P. Franz Jalics

15. März 2013“

(www.jesuiten.org)

Am 19. März 2013, dem Tag der Amtseinführung Franziskus’, sind die Schatten der Vergangenheit wieder weit weg. Seinen Landsleuten hat Franziskus empfohlen, nicht nach Rom zu kommen, sondern das Geld lieber karitativen Zwecken zukommen zu lassen. Gekommen sind trotzdem viele. Argentinische Fahnen sind überall in der Menge zu sehen.

Auch an diesem Tag, dem Hochfest des hl. Joseph, des Patrons der Weltkirche, trägt Franziskus seine einfache weiße Soutane. 132 Delegationen aus aller Welt sind angereist. An die versammelten Staatsoberhäupter und Regenten richtet er in Erinnerung an „Joseph, dem Gott anvertraut hat, Hüter von Maria und Jesus zu sein“, seine „herzliche Bitte“:

„Lasst uns, Hüter‘ der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein, Hüter des anderen, der Umwelt; lassen wir nicht zu, dass Zeichen der Zerstörung und des Todes den Weg dieser unserer Welt begleiten! Doch um zu , behüten‘, müssen wir auch auf uns selber Acht geben!

Erinnern wir uns daran, dass Hass, Neid und Hochmut das Leben verunreinigen! Hüten bedeutet also, über unsere Gefühle, über unser Herz zu wachen, denn gerade von dort gehen unsere guten und bösen Absichten aus: die, welche aufbauen, und die, welche zerstören! Wir dürfen keine Angst vor der Güte haben. Ja, nicht einmal vor der Zärtlichkeit!“

Und Franziskus spricht vor hunderttausenden Mitfeiernden seine zentrale Botschaft an: „Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist.“ Es gehe um „die Hungernden, die Durstigen, die Fremden, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen. Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten!“