Neue Medienwelten -

Herausforderungen für die Kriminalprävention?

Ausgewählte Beiträge des 16. Deutschen Präventionstages
(30. und 31. Mai 2011 in Oldenburg)
Herausgegeben von
Erich Marks und Wiebke Steffen
Forum Verlag Godesberg GmbH

Mit Beiträgen von:

Günter Dörr; Reiner Fageth; Bernd Fuchs; Michaela Goecke; Stephan Humer; Jan Janssen; Leo Keidel; Ilsu Kim; Ursula Kluge; Kerstin Koletschka; Gerd Koop; Claudia Kuttner; Olaf Lobermeier; Erich Marks; David McAllister; Karla Schmitz; Christian Schwägerl; Gerd Schwandner; Walter Staufer; Wiebke Steffen; Jürgen Stock; Rainer Strobl; Heike Troue

Inhalt
Vorwort der Herausgeber

Mit diesem Dokumentationsband wird einerseits ein Gesamtüberblick über den 16. Deutschen Präventionstag gegeben, der unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister am 30. und 31. Mai 2011 in Oldenburg stattgefunden hat. Andererseits wird das Schwerpunktthema des Kongresses „Neue Medienwelten – Herausforderungen für die Kriminalprävention?“ hier mit jenen Beiträgen dokumentiert, die uns die Referenten mit speziellem Bezug zum Schwerpunktthema zur Verfügung gestellt haben. Mit diesem Buch, das als Printausgabe sowie als eBook im Forum Verlag Godesberg erscheint, schließt sich die letzte noch offene Dokumentationslücke für den 16. Deutschen Präventionstag.

In englischer Sprache ist bereits 2012 eine Zusammenfassung des 5. Internationalen Forums erschienen, das im Rahmen des 16. DPT stattfand: Marc Coester & Erich Marks (Eds.): International Perspectives of Crime Prevention 4 – Contributions from the 4th and the 5th Annual International Forum 2010 and 2011 within the German Congress on Crime Prevention, Mönchengladbach 2012, ISBN 978-3-942865-00-5 (Printausgabe) und 978-3-942865-01-2 (eBook).

Wie in den Vorjahren, so ist auch der 16. Kongress in der Internetdokumentation des Deutschen Präventionsstages unter www.praeventionstag.de/nano.cms/16-DPT umfassend dokumentiert. Hier finden sich

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die finanzielle Förderung des 16. Deutschen Präventionstages, durch die auch die Veröffentlichung dieser Buchdokumentation ermöglicht wurde. Wir danken den gastgebenden Veranstaltungspartnern, der Stadt Oldenburg und dem Präventionsrat Oldenburg (PRO) sowie dem Land Niedersachsen und dem Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) für ihre inhaltliche und finanzielle Unterstützung. Für ihre umfängliche und langfristige Unterstützung und die aktive Mitwirkung im Programmbeirat danken wir gleichermaßen den ständigen Veranstaltungspartnern, dem Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik (DBH), der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) und dem WEISSEN RING e.V.

In bewährter Weise haben sich Kathrin Geiß um Texterfassung und Gestaltung dieses Buches, Karla Schmitz um die Endredaktion und Carl Werner Wendland um die verlegerische Betreuung gekümmert, wofür wir herzlich danken.

Erich Marks und Wiebke Steffen

I. Der 16. Deutsche Präventionstag im Überblick

Deutscher Präventionstag und Veranstaltungspartner

Oldenburger Erklärung des 16. Deutschen Präventionstages

30. und 31. Mai 2011 in Oldenburg

Neue Medienwelten – Herausforderungen für die Kriminalprävention?

Neue Medienwelten – das sind die digitalen Welten, die seit dem Ausgang des 20. Jahrhunderts das gesellschaftliche Leben und das Leben des Einzelnen grundlegend verändert haben. Die neuen – digitalen – Medien, allen voran das Internet und das Handy, sind selbstverständlich geworden und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

2010 sind fast 50 Millionen oder 70% der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren online; zu 100% nutzen die jüngeren Altersgruppen der 14- bis 29-Jährigen das Netz und auch bei den Handys besteht bei ihnen „Vollversorgung“. Offline sind vor allem die älteren Jahrgänge, wobei der „digitale Graben“ jetzt etwa bei den 65-Jährigen verläuft.

Das Basismedium der digitalisierten Welt, das Internet, hat sich zum universellen, multifunktionalen Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungsmedium mit Texten, (Bewegt)Bildern und Tönen entwickelt. Noch nie zuvor hat ein Medium innerhalb so kurzer Zeit - von noch nicht einmal zwei Jahrzehnten - einen so hohen Verbreitungsgrad erreicht.

Die neuen, digitalen Medien bieten ohne jeden Zweifel viele positive Anwendungsmöglichkeiten – allerdings auch problematische Bereiche, Risiken und Gefahren bis hin zur Kriminalität. Damit sind die digitalen Medien Herausforderungen für die Kriminalprävention.

Deshalb hat der 16. Deutsche Präventionstag die neuen Medienwelten zu seinem Schwerpunktthema gemacht. Auf der Basis des Gutachtens von Dr. Wiebke Steffen „Neue Medienwelten – Herausforderungen für die Kriminalprävention?“ geben der Deutsche Präventionstag und seine Veranstaltungspartner DBH-Bildungswerk, Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR), Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), Präventionsrat Oldenburg (PRO), Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), WEISSER RING diese „Oldenburger Erklärung“ ab.

Die „digitale Revolution“ bringt nicht nur große Potenziale, sondern auch Gefahren und Risiken mit sich

Wie in der analogen Welt gibt es auch in der digitalen Welt Regelverletzungen und Normverstöße bis hin zur Kriminalität. Grundsätzlich gibt es alle Kriminalitätsgefahren, die außerhalb des Internets bestehen, nun auch im Internet. Dazu kommen problematische, in irgendeiner Form schädliche Verhaltensweisen, die durch das Internet erst ermöglicht ggf. auch gefördert werden. Außerdem können sie durch die für das Internet typischen Rahmenbedingungen an Brisanz gewinnen. Zu nennen sind hier etwa die Automatisierbarkeit, die räumliche Entgrenzung, die Anonymität, die schnelle Verbreitung der Inhalte, ihre Kopierbarkeit und Weiterverbreitung, die (dauerhafte) Speicherung („das Netz vergisst nichts“). Insgesamt gilt das Gefährdungs- und Schadenspotenzial der Internet-Kriminalität als hoch mit deutlich zunehmender Tendenz, auch weil sich die Täter veränderten technischen Gegebenheiten sehr schnell anpassen und enorme Innovationsfähigkeiten zeigen.

Der Deutsche Präventionstag fordert nachdrücklich, das Internet nicht zum rechtsfreien Raum werden zu lassen. Es gilt, eine Balance zwischen dem Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit und den berechtigten Schutzbedürfnissen der Internetnutzer zu finden. Gerade weil ein großes wirtschaftliches und politisches Interesse an der Nutzung digitaler Medien und dem freien, ungehinderten Zugang zum Internet besteht, müssen die Internetnutzer darauf bauen können, dass der Rechtsstaat durch Rahmenbedingungen die Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme sicherstellt.

Davon unabhängig gilt es, weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, die Internetnutzer – und zwar alle Anwendergruppen - über die möglichen Folgen der zunehmenden Online-Kriminalität und hier insbesondere über die des Identitätsdiebstahls aufzuklären, sie noch stärker für die Risiken zu sensibilisieren sowie sinnvolle Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Wegen der – gerade auch in zeitlicher Hinsicht – begrenzten Wirkung (sicherheits)technischer Ansätze und Maßnahmen muss das menschliche Verhalten als wichtiger kriminogener Faktor in Zusammenhang mit Delinquenz im Internet in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt werden.

Wenig gesichertes Wissen zu den Risiken und Gefahren der digitalen Medien

Die Warnungen vor den nahezu ungebremsten Anreizen und Möglichkeiten des Internets in Hinblick auf seine missbräuchliche Nutzung stehen in deutlichem Widerspruch zum tatsächlichen Wissen über die mit dem Internet verbundenen Gefahren und Risiken. Das liegt zum einen an dem hier – im Vergleich zur „analogen“ Kriminalität – möglicherweise noch größeren Dunkelfeld. Zum andern liegt es aber auch an der Neuheit vieler Gefahren im Sinne einer allgemeinen – oder auch spezifischen, etwa altersspezifischen – Bedrohung sowie der rasanten Entwicklung der digitalen Medien und den schnellen Veränderungen im Nutzungs- und Nutzerverhalten. Viele Medienangebote sind erst eine viel zu kurze Zeit auf dem „Markt“, um sie in Hinblick auf ihre mittel- oder gar langfristige Wirkung beurteilen zu können. Es fehlen breit angelegte, repräsentative kriminologische Studien ebenso wie langfristig angelegte Panel- und Längsschnittuntersuchungen. Die Aufgeregtheit der Debatte steht in keinem Verhältnis zum Wissen über die Risiken und deren mögliche (dauerhafte) Auswirkungen.

Der Deutsche Präventionstag hält es für äußerst wichtig, sowohl breit angelegte repräsentative kriminologische Studien als auch langfristig angelegte Panel- und Längsschnittuntersuchungen durchzuführen. Eine evidenzbasierte Kriminalpolitik erfordert eine hinreichend verlässliche Datengrundlage, die es dringend zu schaffen gilt. Dabei ist zu prüfen, ob die Untersuchung der neuen Medien nicht auch neue (empirische) Methoden und Vorgehensweisen erforderlich macht.

Hohe Aufmerksamkeit findet das Internet als Risiko für die Heranwachsenden

In der öffentlichen Wahrnehmung stellt das Internet vor allem für die Heranwachsenden ein großes Risiko dar. Zu den Risiken zählen vor allem ein allzu sorgloser Umgang mit den eigenen Daten, Auswirkungen von Gewaltdarstellungen und insbesondere von Computerspielen auf das eigene Verhalten, übermäßiger Medienkonsum bis hin zur Computersucht, Konfrontation mit Pornographie und sexueller Belästigung, politisch motivierte Kriminalität und Extremismus, Cybermobbing und Cyberbullying, aber auch Verletzung von Persönlichkeits- und Urheberrechten. Allerdings liegen bislang kaum verlässliche Angaben darüber vor, wie viele Heranwachsende tatsächlich schon mit problematischen Inhalten in Berührung gekommen sind und welche Auswirkungen diese Inhalte auf sie haben (oder auch nur haben könnten) bzw. ob, wie häufig und wie lange die jungen Menschen riskantes, zu sorgloses oder sogar strafrechtlich relevantes Verhalten zeigen.

Der Deutsche Präventionstag warnt davor, beim „digitalen-Medien-Risikodiskurs“ die Fallstricke und Argumente des „herkömmlichen“ medialen und kriminalpolitischen Diskurses über Jugendkriminalität und Jugendgefährdung zu wiederholen. Es wäre falsch hinsichtlich der digitalen Medien Probleme vor allem bei „der Jugend“ zu vermuten, sie für normloser und bedenkenloser zu halten als die Erwachsenengeneration und zu befürchten, „die könnten so bleiben, wie sie jetzt sind“.

Der Deutsche Präventionstag weist nachdrücklich darauf hin, dass die meisten Jugendlichen offensichtlich vernünftig mit dem Computer umgehen können und durchaus die Balance zu anderen Aktivitäten finden – so wie sie auch in der analogen Welt im allgemeinen die Herausforderungen ohne größere Auffälligkeiten bewältigen und gut ins Leben finden ( Wiesbadener Erklärung des 12. DPT). Es gibt für den Deutschen Präventionstag keinen Grund anzunehmen, dass die „digitale“ Jugendkriminalität und Jugendgefährdung anderen Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unterliegt als die „analoge“ Jugendkriminalität. Deshalb sollte sie hier wie dort mit „Augenmaß“ betrachtet und beurteilt werden.

Der Deutsche Präventionstag hält es gleichwohl für erforderlich, die Sorgen um die Medienkompetenz der jungen Generation, die Ängste vor Risiken und Gefahren im Netz sowie das Misstrauen gegenüber ihrem „digitalen“ Verhalten aufzugreifen. Dringend erforderlich sind möglichst langfristig angelegte kriminologische Untersuchungen zum Medien- und Kommunikationsverhalten der Heranwachsenden. Besonders berücksichtigt werden sollten dabei die Aspekte „Nutzungsmotive“ und „individuelle Wahrnehmungsprozesse“.

Kriminalprävention in der digitalen Welt: Menschen befähigen, Schutzmechanismen schaffen

Unter der Voraussetzung, dass auch in der digitalen Welt das entscheidende – konstitutive – Merkmal von Kriminalprävention gegeben ist, ein klares Verständnis darüber zu haben, was als „erlaubt – nicht erlaubt“ bzw. „erwünscht – nicht erwünscht“ gelten soll – die digitale Welt also nicht für sich in Anspruch nimmt, ein rechts- und regelungsfreier Raum zu sein -, kann Kriminalprävention in der digitalen Welt vor allem drei Strategien verfolgen, um die Gefahren und Risiken zu verhindern bzw. zu vermindern: Kriminalprävention durch rechtliche sowie (sicherheits)technische Regelungen, Maßnahmen und Empfehlungen; Kriminalprävention durch Jugendmedienschutz; Kriminalprävention durch Medienkompetenz.

Auch wenn die Internetnutzer und ihr Verhalten für Wirkung und Wirksamkeit kriminalpräventiver Anstrengungen und Maßnehmen von entscheidender Bedeutung sind, fordert der Deutsche Präventionstag nachdrücklich, die Kriminalprävention durch rechtliche, sowie (sicherheits)technische Maßnahmen und Empfehlungen zu verstärken und nicht zu minimieren. Politik wie Wirtschaft müssen sich ihrer Verantwortung für den Schutz der Anwender, für ihr Vertrauen in die Sicherheit des Netzes, ihrer Persönlichkeitsrechte und ihrer Daten bewusst sein und entsprechend handeln. Dem Staat kommt die Aufgabe zu, das Internet als freiheitliches Medium zu schützen; die Bürger müssen darauf bauen können, dass der Rechtsstaat durch Rahmenbedingungen die Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme sicherstellt. Insbesondere sind auch die Anstrengungen der polizeilichen Kriminalprävention auszubauen und zu verstärken mit dem Ziel, die Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien zu verbessern, über Gefahren und Straftaten zu informieren sowie mit anderen Akteuren auf diesem Feld zu kooperieren.

Der Deutsche Präventionstag hält den in Deutschland vorhandenen gesetzlichen Jugendmedienschutz für grundsätzlich geeignet, um problematische Inhalte von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten – gerade vor dem Hintergrund, dass die Einflussnahme vieler Eltern auf den Medienumgang ihrer Kinder abnimmt bzw. sich nicht wenige Eltern tendenziell aus der Verantwortung verabschiedet haben, weil sie hinsichtlich des Umgangs mit den neuen Medien nicht über das erforderliche Wissen verfügen. Auch deshalb hält es der Deutsche Präventionstag für erforderlich, die Voraussetzungen für ein Risikomanagement im Jugendschutz weiter zu verbessern.

Der Deutsche Präventionstag begrüßt alle Anstrengungen, die Medienkompetenz aller Nutzer digitaler Medien weiter zu verbessern mit dem Ziel, die Chancen der digitalen Medien nutzen und ihre Risiken vermeiden zu können. Hinsichtlich der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen fordert der Deutsche Präventionstag, ihren medialen Nutzungs- und Ausdrucksformen Wertschätzung entgegen zu bringen, anzuerkennen, dass sie den Medien keineswegs hilflos ausgeliefert sind und den Freiraum der digitalen Welt brauchen. Gleichwohl brauchen sie auch Unterstützung. Da nicht davon ausgegangen werden darf, dass diese Unterstützung in allen Fällen von den Eltern erbracht werden kann, ist insbesondere die Schule gefordert, Medienkompetenz zu vermitteln. Der Deutsche Präventionstag fordert, Schulen und Lehrkräfte entsprechend zu befähigen und den Prozess der Integration digitaler Medien in die schulische Alltagspraxis evaluierend zu begleiten.

Hinsichtlich der Herausforderungen für die Kriminalprävention verweist der 16. Deutsche Präventionstag auf die Verhandlungen des 12., 13., 14. und 15. Deutschen Präventionstages, die Forderungen und Appelle der „Wiesbadener Erklärung“, der „Leipziger Erklärung“, der „Hannoveraner Erklärung sowie der „Berliner Erklärung“. Ihre Aktualität und Dringlichkeit bestehen unvermindert fort.

Oldenburg, 31. Mai 2011

Erich Marks / Karla Schmitz

Zusammenfassende Gesamtdarstellung des 16. Deutschen Präventionstages

Die jährlich stattfindenden Deutschen Präventionstage verfolgen das Ziel, Kriminalprävention ressortübergreifend, interdisziplinär und in einem breiten gesellschaftlichen Rahmen darzustellen, zu erörtern und zu stärken. Dieser Beitrag soll auch aus dokumentarischen Gründen einen Überblick über die Struktur und die zahlreichen Themen, Sektionen und Foren des 16. Deutschen Präventionstages vermitteln, der am 30. und 31. Mai 2011 in der Weser-Ems Halle Oldenburg stattfand.

Leitbild des Deutschen Präventionstages

Das Selbstverständnis und die Rahmenziele sind kongressübergreifend in einem Leitbild formuliert: Der Deutsche Präventionstag wurde 1995 als nationaler jährlicher Kongress speziell für das Arbeitsfeld der Kriminalprävention begründet. Von Beginn an war es das Ziel, Kriminalprävention ressortübergreifend, interdisziplinär und in einem breiten gesellschaftlichen Rahmen darzustellen und zu stärken. Nach und nach hat sich der Deutsche Präventionstag auch für Institutionen, Projekte, Methoden, Fragestellungen und Erkenntnisse aus anderen Arbeitsfeldern der Prävention geöffnet, die bereits in mehr oder weniger direkten Arbeitszusammenhängen stehen. Neben der weiterhin zentral behandelten Kriminalprävention reicht das erweiterte Spektrum des Kongresses von der Suchtprävention oder der Verkehrsprävention bis hin zu den verschiedenen Präventionsbereichen im Gesundheitswesen.

Der Kongress wendet sich insbesondere an Verantwortungsträger der Prävention aus Behörden, Gemeinden, Städten und Kreisen, Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Justiz, Kirchen, Medien, Politik, Polizei, Präventionsgremien, Projekten, Schulen, Sport, Vereinigungen und Verbänden, Wissenschaft, etc..

Der Deutsche Präventionstag will als jährlich stattfindender nationaler Kongress:

Programmbeirat

Zur Vorbereitung eines jeden Präventionstages wird ein Programmbeirat1 gebildet, in dem der Veranstalter sowie die gastgebenden und ständigen Veranstaltungspartner repräsentiert sind. Der Programmbeirat ist zuständig für inhaltliche Gestaltungsfragen des jeweilig anstehenden Kongresses sowie für Ausblicke und erste Vorplanungen künftiger Kongresse.

Der - wie in den Vorjahren veröffentlichte - Aufruf zur Einreichung von Vortragsthemen wurde wiederum sehr positiv aufgenommen und ergab eine große Zahl von Vorschlägen und Bewerbungen, die die Zahl der limitierten Vortragseinheiten in den verschiedenen Foren erneut deutlich überstieg.

Partner

Das Engagement und die Verbundenheit der DPT-Partner sind ein zentraler Baustein für das Gelingen des Kongresses. Allen beteiligten Entscheidungsträgern und Repräsentanten der DPT-Partner sei besonders herzlich für ihr Engagement gedankt. Insgesamt 41 Organisationen und Institutionen haben sich in unterschiedlichen Formen und vielfältigen Rollen ausdrücklich als offizielle Partner des 16. Deutschen Präventionstages mit ihrem Logo, ihrem guten Namen sowie personellen und finanziellen Ressourcen eingebracht. Ein ebenso herzlicher Dank gilt erneut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie weiteren Bundesministerien und nachgeordneten Behörden für die Förderung des 16. Deutschen Präventionstages. Im Einzelnen waren beteiligt:

Der 16. Deutsche Präventionstag wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Gastgebende Veranstaltungspartner

Ständige Veranstaltungspartner

Kooperationspartner und Sponsoren

Partnerkongresse

Internationale Partner

Medienpartner

Der 16. Deutsche Präventionstag gliederte sich in die nachfolgend aufgeführten Bereiche:

Plenen

Eröffnungsplenum

Plenum am Nachmittag – Montag, 30. Mai 2011

Plenum am Vormittag – Dienstag, 31. Mai 2011

Abschlussplenum

Vorträge

Schwerpunktthema

Zum Schwerpunktthema „Neue Medienwelten – Herausforderungen für die Kriminalprävention?“ wurden 27 Vorträge angeboten. Ziel der thematischen Auswahl der einzelnen Themen war es, das Schwerpunktthema des Kongresses, ergänzend zum Kongressgutachten, systematisch und in seinen zentralen Aspekten zu erfassen und zu dokumentieren.

Offenes Forum

Im Offenen Forum wurden in 30 Vorträgen aktuelle Themen der Kriminalprävention im engeren und weiteren Sinne bearbeitet, die nicht unmittelbar mit dem Schwerpunktthema bzw. einem anderen Vortragsforum korrespondieren.

Projektspots

Projektspots sind praxisbezogene Kurzvorträge von 15 Minuten Dauer bzw. Projektvorstellungen zu verschiedenen aktuellen Themen der (Kriminal-)Prävention. Es wurden insgesamt 59 Projektspots angeboten.

Fünftes Internationales Forum (AIF) des Deutschen Präventionstages2

An den Beratungen des 16. DPT und des 5th AIF haben neben zahlreichen Teilnehmenden aus Deutschland auch 81 Kolleginnen und Kollegen aus insgesamt 20 Ländern3 teilgenommen. Konferenzsprache war Englisch. Die Beratungen des 5. Internationalen Forums des Deutschen Präventionstages wurden in englischer Sprache in einem gesonderten Dokumentationsband veröffentlicht:

Marc Coester & Erich Marks (Eds.): International Perspectives of Crime Prevention 4 – Contributions from the 4. Annual International Forum 2010 within the German Congress on Crime Prevention; erschienen im Forum Verlag Godesberg, Mönchengladbach 2012, ISBN 978-3-942865-00-5 (Printausgabe) und 978-3-942865-01-2 (eBook).

Im Einzelnen wurden folgende Vorträge angeboten:

Die zahlenmäßige Entwicklung der internationalen Teilnehmenden an den Deutschen Präventionstagen seit dem Jahr 2004 ergibt sich aus der folgenden Tabelle.

  9. DPT 10. DPT 11. DPT 12. DPT 13. DPT 14. DPT 15. DPT 16. DPT
Teilnehmende 27 23 37 40 73 80 192 81
Staaten 9 10 14 14 33 27 36 20

DPT-Universität

In Kooperation mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg fanden im Rahmen der DPT-Uni 2011 zwei Vorlesungen statt, die von insgesamt 1.100 Schülerinnen und Schülern besucht wurden:

Kongressbegleitende Ausstellung