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Herausgegeben von

Erich Marks und Wiebke Steffen

Mit Beiträgen von:

Regina Ammicht Quinn, Dirk Baier, Tillmann Bartsch, Andreas Baur-Ahrens, Peter Bescherer, Sylwia Buzas, Marc Coester, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Bettina Doering, Arne Dreißigacker, Friedrich Gabel, Brigitte Gans, Thomas Görgen, Jessica Heesen, Thomas Hestermann, Belinda Hoffmann, Sally Hohnstein, Sabrina Hoops, Christian Issmer, Anne Kaplan, Leo Keidel, Hans-Jürgen Kerner, Daniel Köhler, Eva Kühne-Hörmann, Marco Krüger, Cheonhyun Lee, Matthias Leese, Olaf Lobermeier, Erich Marks, Karla Marks, Tobias Matzner, Adelina Michalk, Harkmo Daniel Park, Isabell Plich, Stefanie Roos, Stefan Saß, Lara Schartau, Laura Schlachzig, Lisa Schneider, Tillmann Schulze, Wiebke Steffen, Jost Stellmacher, Rainer Strobl, Anabel Taefi, Jan Tölle, Ulrich Wagner, Daniel Wagner, Gina Rosa Wollinger

Forum Verlag Godesberg GmbH 2017

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie: detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar

© Forum Verlag Godesberg GmbH, Mönchengladbach

Alle Rechte vorbehalten

Mönchengladbach 2017

Satz und Layout: Isabell Becker, Claudia Heinzelmann, Karla Marks

Coverdesign: Konstantin Megas, Mönchengladbach

Gesamtherstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt

978-3-942865-71-5 (Printausgabe)

978-3-942865-72-2 (eBook)

Inhalt

Vorwort der Herausgeber

Der 21. Deutsche Präventionstag fand am 6. und 7. Juni 2016 in Magdeburg unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, statt. Mehr als 2500 Teilnehmende, darunter Gäste aus über 40 Staaten, kamen auf dem größten europäischen Kongress zur Kriminalprävention zusammen, um sich über das Schwerpunktthema „Prävention und Freiheit. Zur Notwendigkeit eines Ethik-Diskurses“ sowie über nahezu alle anderen aktuellen Themen, Projekte und Programme der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche zu informieren. Insgesamt engagierten sich über 500 Expertinnen und Experten sowie Fachorganisationen aktiv durch Vorträge, Moderationen, als Verantwortliche zahlreicher Einzelprojekte oder im Rahmen der begleitenden Ausstellung. Realisiert wurde der 21. Deutsche Präventionstag durch die Unterstützung von ca. 50 institutionellen Partnern.

Dieser Dokumentationsband, der wie in den Vorjahren als Printausgabe sowie als eBook im Forum Verlag Godesberg erscheint, enthält das wissenschaftliche Gutachten zum Schwerpunktthema, die ausführliche Kongressevaluation sowie insbesondere die Schriftfassungen jener Vorträge, die von den Kongressteilnehmenden in der Evaluation die höchsten Bewertungen erhalten haben. Weitere Dokumente zum Deutschen Präventionstag des Jahres 2016 finden sich auf der Internetseite des Kongresses (www.praeventionstag.de).

Im Namen des Deutschen Präventionstages bedanken sich die Herausgeber bei allen Personen und Institutionen, die durch ihre thematische, ideelle, personelle und finanzielle Unterstützung den Jahreskongress 2016 ermöglicht haben. Der herzliche Dank der Herausgeber gilt insbesondere allen Autorinnen und Autoren dieses Kongressbandes für die Bereitstellung ihrer Texte. Namentlich danken wir Isabell Becker und Tana Franke für die Texterfassung und Gestaltung dieses Sammelbandes, Jennifer Bergs und Dr. Claudia Heinzelmann für die Endredaktion sowie Carl Werner Wendland für die verlegerische Betreuung.

Hannover/Heiligenberg (Baden) im Januar 2017

Erich Marks und Wiebke Steffen

PS:

Während der abschließenden Druckvorbereitungen dieses Buches ist Dr. Wiebke Steffen am 22. Juli 2017 verstorben. In herzlicher Verbundenheit zu meiner Freundin und Kollegin findet sich der Text meiner Trauerrede auf den folgenden Seiten.

Erich Marks

In memoriam Dr. Wiebke Steffen

Sehr gerne, lieber Karl-Günter Bilger, entspreche ich dem Wunsch der Familie, im Rahmen dieser Trauerfeier zu sprechen und an einige Stationen des erfüllten Lebens dieser wahrlich großartigen Frau, unserer gemeinsamen Vertrauten, Freundin, Kollegin oder auch Nachbarin Dr. Wiebke Steffen zu erinnern.

Geboren wird Wiebke Steffen im Nachkriegsjahr 1946 im Niedersächsischen Delmenhorst. Als ein Beispiel für das engagierte familiäre Umfeld sei ihr Großvater erwähnt: als von den Nazis verfolgter Sozialdemokrat war er in jenen Jahren ein prominenter Politiker: er war Alterspräsident des 1. gewählten Niedersächsischen Landtages (1947-1951) sowie 20 Jahre Oberbürgermeister von Delmenhorst. Der Großvater war für Wiebke eine in vielerlei Hinsicht wichtige Person, denn er hat wohl auch den Keim für die Naturverbundenheit, das zivilgesellschaftliche Engagement und die Gradlinigkeit seiner Enkeltochter gelegt.

Von1965 bis 1973 studiert Wiebke Steffen nach dem Abitur Soziologie, Politische Wissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte an den Universitäten Hamburg und Freiburg. Nach dem Master-Abschluss 1970 war sie zunächst für einige Jahre Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Sozialarbeit“ des Institutes für Soziologie der Universität Freiburg. Von 1973 bis 1978 war sie dann wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, promovierte in dieser Zeit und legte auch den wissenschaftlichen Grundstein für ihren so erfolgreichen Berufsweg als Kriminologin.

1978 wechselte Wiebke Steffen zum Bayerischen Landeskriminalamt nach München. Dort baute sie die Kriminologische Forschungsgruppe der Bayerischen Polizei auf, die sie bis 2002 auch leitete. Von 1994 bis zur Beendigung ihres aktiven Dienstes Ende 2006 war sie die Leiterin des Dezernates „Forschung, Statistik, Prävention“ im Bayerischen Landeshiminalamt.

Die Arbeits- und Forschungsschwerpunkte in dem erfüllten Berufsleben von Wiebke Steffen lagen in der Politik- und Praxisberatung, insbesondere durch die Erstellung sozialwissenschaftlich-kriminologischer Veröffentlichungen und Gutachten. Das breite Spektrum ihrer Forschungsthemen umfasste namentlich die Bereiche: Junge Menschen als Opfer und Täter von Kriminalität, Migration und Kriminalität, Gewalt im sozialen Nahraum, Kriminalprävention, Zielsetzung und Erfolgsmessung in der polizeilichen Kriminalitätskontrolle, Evaluationsforschung sowie die Aussagekraft und die Aussagegrenzen von Kriminalstatistiken.

Bereits bei ihrer Verabschiedung aus dem aktiven Bayerischen Landesdienst hieß es – mit Blick auf ihr thematisch breites Arbeitsspektrum – zwar launisch formuliert aber doch durchaus ernst gemeint: „Und wer soll uns jetzt die Kriminalität und ihre Präventionsmöglichkeiten erklären?“

Nach ihrer Pensionierung hat sich Wiebke Steffen mit all ihrer Fachkenntnis und Lebenserfahrung weiterhin um ihre zentralen Arbeits- und Forschungsfelder gekümmert. Gerade auch in diesen letzten zehn Jahren haben zahlreiche Institutionen, Organisationen und Gremien in besonderer Weise von ihren Fachkenntnissen, ihrer Lebenserfahrung sowie ihrem freundlichen und humorvollen Engagement enorm profitiert.

Aus der sehr langen Liste ihres neben- und ehrenamtlichen Engagements möchte ich hier nur vier zentrale Themenkomplexe benennen, die Wiebke Steffen besonders am Herzen lagen:

1. Wiebke Steffen als Konzeptgeberin der Polizeiliche Kriminalprävention

Von 1997 bis 2006 war Wiebke Steffen Vorsitzende der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (KPK) sowie Mitglied der Projektleitung dieser sehr effizient arbeitenden Organisation aller polizeilichen Präventionsstrukturen in Deutschland. In diesen Jahren hat sie sich bereits zu der Expertin für Fragen der polizeilichen Kriminalprävention entwickelt. Wiebke Steffen hat in dieser Zeit erheblich dazu beigetragen, dass die deutsche Polizeilandschaft heute unter kriminologischen und kriminalpräventiven Aspekten so vorzüglich und vorbildlich aufgestellt ist.

Eine klare und eindeutige Rolle der Polizei war ihr in diesem Zusammenhang immer besonders wichtig. Dies zeigt sich beispielshaft in einem 2013 veröffentlichten Buchbeitrag, den sie wie folgt betitelte: „Prävention ist viel zu wichtig, als dass man sie der Polizei allein überlassen dürfte – Überlegungen zur Bedeutung der Polizeilichen Kriminalprävention im Kontext der Kriminalprävention als gesamtgesellschaftlicher Aufgabe“.

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, hat in das digitale Kondolenzbuch u.a. geschrieben: „Frau Dr. Steffen war mit ihrer großen fachlichen Expertise und ihrem engagierten Einsatz für die Kriminalprävention eine wichtige und überaus geschätzte Ansprechpartnerin für das Bundeskriminalamt.“ Und dies galt auch für neuere Themenkomplexe wie beispielsweise die Notwendigkeit der Prävention von gewaltbereitem Salafismus. Zum Hauptvortrag anlässlich der BKA-Herbsttagung des Jahres 2015 verpflichtete der neu ernannte Präsident deshalb zu dieser Thematik auch die erfahrene Präventionsexpertin Wiebke Steffen.

2. Wiebke Steffen als Streiterin für eine bessere Gewaltprävention

Von 1988 bis 1990 war Wiebke Steffen Mitglied der Gewaltkommission der Bundesregierung und hat sich bereits seinerzeit sehr für kriminalitätsvorbeugende Strategien eingesetzt.

Drei Jahrzehnte später war sie im Frühjahr 2016 die Hauptrednerin des Berliner Symposions zum Stand der Gewaltprävention in Deutschland und Professor Kersten schreibt zu Recht im digitalen Kondolenzbuch: „Sie hat die positiven Veränderungen in vielen Reformbereichen angeregt und befördert. Zuletzt beim Symposion 25 Jahre Gewaltprävention...“

Und ihre Anregungen betrafen einerseits detaillierte Einzelvorschläge und die kleinen Schritte. Andererseits hatte sie aber immer auch das Ganze und die großen Strukturen im Blick. So endete beispielsweise ihr Schlussvortrag des Gewaltpräventions-Symposions im vergangenen Jahr mit der zentralen Forderung. „Erforderlich ist die Etablierung eines politisch verantworteten Nationalen Aktionsplans bzw. eines Masterplans für Prävention, mit den Haupt-Zielen eines gemeinsamen Präventionsverständnisses sowie der Verankerung von Gewaltprävention als Arbeitsprinzip statt der bisherigen Aktions- und Projektarbeit.“

3. Wiebke Steffen, die Garantin für eine enge Verzahnung von Opferhilfe und Kriminalprävention

Wiebke Steffen war seit vielen Jahren den Themenkomplexen des Opferschutzes und der Opferhilfe sehr verbunden und engagierte sich ehrenamtlich in verschiedenen Gremien des WEISSEN RINGS. Seit Oktober 2010 war sie Vorsitzende des Fachbeirates Vorbeugung und in dieser Eigenschaft auch Mitglied des Bundesvorstandes des WEISSEN RINGS. Im Rahmen dieser Ehrenämter sowie in zahllosen Vorträgen und Interviews hat sich Wiebke Steffen stets aufs Neue zur unabdingbaren Notwendigkeit von Opferschutz und Opferhilfe in unserer Gesellschaft geäußert.

Hierbei waren Opferhilfe einerseits und Prävention andererseits für sie stets zwei Seiten der gleichen Medaille. Ihre grundsätzliche Sicht auf diesen Themenkomplex hat sie in ihrem vielbeachteten Gutachten unter dem Titel „Mehr Prävention – weniger Opfer“ dargelegt, das sie zum 18. Deutschen Präventionstag im Jahre 2013 erstellte. In diesem Gutachten forderte sie u.a. eine neue Vision von Gerechtigkeit auch für die Opfer von Strafverfahren sowie die Etablierung von Ansätzen des Restorative Justice in Deutschland.

4. Wiebke Steffen, die Pionierin der Kriminalprävention

Prof. Dr. Thomas Feltes hat es im digitalen Kolenzbuch sehr treffend ausgedrückt, wenn er schreibt: „Wer Prävention sagt, denkt an Wiebke Steffen. Wie nur wenige andere war sie auch eine Grenzgängerin zwischen Theorie und Praxis. Beide Seiten wurden von ihr befruchtet, zwischen beiden Ebenen hat sie immer wieder vermittelt, und viele Vertreterinnen und Vertreter von Polizei und Justiz, von Wissenschaft und Forschungseinrichtungen hat sie nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern bis zuletzt mit ihrer sachlichen, tief fundierten Kenntnis beeindruckt. Ihre Zusammenstellungen von Forschungsergebnissen (z.B. für den Präventionstag), immer auf den Punkt gebracht, waren auch und besonders für den wissenschaftlichen Nachwuchs hilfreich. Im Beirat des Bundes Deutscher Kriminalbeamter durfte ich bis zuletzt ihre enorme Präsenz erleben. Sie wird uns als Person und als Wissenschaftlerin fehlen.“

Über 20 Jahre hinweg waren Wiebke Steffen und ich Partner und Freunde in der Gestaltung der jährlichen Deutschen Präventionstage. Wiebke hat in dieser großen Zeitspanne nahezu alle denkbaren Rollen beim Deutschen Präventionstag eingenommen. Sie war Moderatorin, Vortragende, Gutachterin, wissenschaftliche Beraterin, Mitglied im Programmbeirat, im Kongressmanagement sowie Kuratoriumsmitglied der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe als Muttergesellschaft des Deutschen Präventionstages. Gemeinsam haben Wiebke Steffen und ich das DPT-Institut für angewandte Präventionsforschung konzipiert, wir haben gemeinsam zahlreiche Aufsätze veröffentlicht und 10 Bücher herausgegeben und, wir hatten noch so viele Ideen und Pläne für mindestens weitere 20 Jahre.

Seit vielen Jahren hat Wiebke Steffen den Deutschen Präventionstag in zahlreichen Gremien und Institutionen repräsentiert. Lediglich zwei zentrale Beispiele seien hier erwähnt: die Jury des XY-Preises für Zivilcourage und die Jahreskonferenzen des Europäischen Netzwerkes für Kriminalprävention. Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch ihr Engagement im Kuratorium der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und als Sprecherin des Fachbeirates im Nationalen Zentrum Kriminalprävention.

All dieses Engagement ist nur mit einer gehörigen Portion Energie, Disziplin und auch Ehrgeiz zu bewältigen. Abschließend möchte ich deshalb noch auf zwei wichtige Kraftquellen von Wiebke Steffen eingehen:

5. Wiebke Steffen als Ehefrau in Heiligenberg

1996 ist ein besonderes Jahr im Leben von Wiebke Steffen: Karl-Günter Bilger und sie begegnen einander, werden ein Paar und nach einige weiteren Jahren ein Ehepaar. Die Ehefrau arbeitet und wohnt an den Werktagen in München; der Ehemann lebt in Heiligenberg. Bereits nach kurzer Zeit etabliert sich ein angenehmer gemeinsamer Lebensrythmus: Am Freitag jeder Woche fährt Wiebke Steffen mit dem Zug ins Badische und wird in Ulm oder Ravensburg vom Ehemann abgeholt. Nach dem gemeinsamen Wochenende startet die neue Arbeitswoche dann wieder mit der Zugreise, jedoch nicht ohne den obligatorischen Blumenstrauß fürs Münchener Büro.

Mit der Pensionierung im Jahr 2011 wird dann Heiligenberg zum Lebensmittelpunkt von Wiebke Steffen und ein kleines Dokument belegt dies in Bild und Schrift: Ein Foto zeigt das Ehepaar beim Verlassen der bisherigen Münchener Arbeitsstelle und Wiebke hat darauf notiert: „Ich verlasse München und folge meinem Mann an den Heiligenberg“.

Die Kontakte zu Nachbarn und Mitbewohnern vor Ort können sich nun noch leichter vertiefen und auch ist ihre fachliche Expertise in Heiligenberg von Interesse. So hielt sie in Heiligenberg vor einigen Jahren einen viel beachteten Fachvortrag unter der Überschrift eines afrikanischen Sprichwortes „Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen“.

Und last but not least:

6. Wiebke Steffen als Frau des Sports und der Kultur

Körperliches Training und Bewegung spielen in Wiebke Steffens Leben eine zentrale Rolle, sind nicht selten mit Kultur verbunden und bilden eine wichtige Energie- und Kraftquelle für ihr wissenschaftliches Kriminalitäts-Bewältigungs-und-Präventions-Engagement.

Das Spektrum der bevorzugten Bewegungen reichte von der sehr geliebten Gartenarbeit und der möglichst täglichen Nutzung des heimischen Garten-Schwimmteiches, über lange Naturspaziergänge und Waldläufe bis hin zu teils extremen Rennradtouren. Stattgefunden hat dies alles sehr häufig in den Regionen rund um den Bodensee aber beispielsweise auch in Kanada, Neuseeland, Zypern oder auf dem Jacobsweg nach Santiago de Compostella.

Wiebke Steffen hatte ein breites kulturelles Interesse und insbesondere die klassische Musik hatte es ihr angetan. Regelmäßige Konzertbesuche in der Region, in München oder Baden-Baden sind ebenso zu nennen, wie Konzertreisen mit befreundeten Musikern beispielsweise nach Riga oder Bukarest.

Die besondere Begeisterung für Johannes Brahms hat vermutlich auch Pate gestanden bei ihrem Beschluss, mit Beginn des Rentenalters noch das aktive Klavierspiel zu erlernen.

Lieber Karl-Günter Bilger und liebe Angehörigen: die große Zahl der Teilnehmenden an dieser Trauerfeier und die so zahlreichen Kondolenzen aus dem Freundeskreis sowie dem beruflichen Wirkungsfeld von Wiebke Steffen bekunden die große und tief empfundene Trauer über ihren viel zu frühen Tod. Diese Trauer möchten wir alle gern mit ihnen teilen.

Lassen sie mich an dieser Stelle noch einmal aus dem digitalen Kondolenzbuch zitieren. Mit Blick auf Persönlichkeit und berufliches Wirken schreibt die Kollegin Dr. Anja Meyer dort sehr zutreffend:

„Wiebke Steffen war eine richtig „Große“. Sie war eine Frau von Format: klar, scharfsinnig, analytisch. Aufrichtig nannte sie die Dinge beim Namen, war ohne Allüren und bescheiden im Auftreten. Zugleich forderte, bewegte und prägte sie die Kriminalprävention wie kaum eine andere Person. Für mich war sie eine beeindruckende Persönlichkeit, eine hervorragende Kriminologin, Vorbild und Wegbereiterin für eine qualitativ hochwertige Kriminalprävention. ... Eine kleine Frau, die den Schatten eines Riesen geworfen hat.“

Liebe Wiebke, wenn wir nun hier in Heiligenberg voneinander Abschied nehmen, so verneige ich mich vor Deinem Lebenswerk und bin dir zutiefst dankbar, dass wir über so viele Jahre und in persönlicher Freundschaft miteinander arbeiten durften. Deine Freundschaft, Dein Engagement und Dein Wirken bleiben unvergessen und sind für mich – und viele von uns – gleichermaßen Vorbild und Verpflichtung. Adieu liebe Wiebke.

Erich Marks

Heiligenberg, den 28. Juli 2017

I. Der 21. Deutsche Präventionstag im Überblick

Deutscher Präventionstag und Veranstaltungspartner

„Magdeburger Erklärung“ des 21. Deutschen Präventionstages

Seit dem 12. Deutschen Präventionstag (2007 in Wiesbaden) veröffentlichen der Deutsche Präventionstag und seine Veranstaltungspartner mit der jeweiligen „Erklärung“ zum Schluss eines jeden Kongresses Aussagen zu den (kriminal-politischen Konsequenzen, die sich aus dem jährlichen Schwerpunktthema sowie den weiteren Verhandlungen des Jahreskongresses zu aktuellen (kriminal-)präventiven Entwicklungen und Tendenzen ergeben. Dieser Tradition folgend richtet sich auch die „Magdeburger Erklärung“ des 21. Deutschen Präventionstages primär an die in den Kommunen, den Ländern, dem Bund und in Europa für die (Kriminal-)Prävention politisch verantwortlichen Personen, Instanzen und Ebenen.

Bereits in den Vorjahren hat der Deutsche Präventionstag immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass Kriminalprävention auch riskante Aspekte haben kann. Darunter sind insbesondere diejenigen Entwicklungen der Kriminalprävention bedenklich, die geeignet sind, die menschliche Handlungsfreiheit bedrohlich einzuschränken. Der Deutsche Präventionstag hat deshalb eine Diskussion des Themas „Präventionsethik“ für dringend erforderlich gehalten, darauf in seiner „Frankfurter Erklärung“ zum 20. Deutschen Präventionstageshingewiesen und nun „Prävention und Freiheit. Zur Notwendigkeit eines Ethik-Diskurses“ zu seinem diesjährigen Schwerpunkthema gemacht.

Die Sprecherin des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Eberhard Karls Universität Tübingen, Professorin Dr. Regina Ammicht Quinn, hat im Vorfeld des Kongresses zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gutachten „Prävention und Freiheit. Zur Notwendigkeit eines Ethik-Diskurses“ erstellt.

Auf der Basis dieses Gutachtens sowie der Verhandlungen des 21. Deutschen Präventionstages geben der Deutsche Präventionstag und seine Veranstaltungspartner,

diese „Magdeburger Erklärung“ ab.

Ethik als Perspektive auf Sicherheit und Prävention: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Das Gutachten stellt die vielfältigen Fragen nach Sicherheit und Prävention in den Kontext der Ethik. „Ethik ist die kritische Reflexion und Analyse herrschender gelebter Moral ... Ethik ist eine Perspektive auf Sicherheit neben anderen Perspektiven, aber eine entscheidende Perspektive: Denn sie stellt Sicherheit in den Kontext richtigen Handelns und guten Lebens.“ Sie stellt „eine doppelte Frage: Zum einen die Frage nach richtigem Handeln, vor allem in Konfliktsituationen, zum andern die Frage nach dem ‚guten Leben’, die immer wieder heißt: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?“

„In den letzten Jahren ist in vielen Lebensbereichen eine Werteverschiebung hin zu ‚Sicherheit’ zu beobachten ... Sicherheit als Grundwert, der die politischen Debatten bestimmt, nimmt Einfluss auf die Lebensgestaltung.“

Dabei ist Sicherheit unter ethischer Perspektive „ambivalent: Zum einen ist Sicherheit ein hoher Wert, so dass die Herstellung von Sicherheit ethisch geboten ist. Ohne ein Grundmaß an Sicherheit ist keine Handlungsplanung möglich, keine grundlegende kulturelle Entwicklung, keine Gerechtigkeit.

Zum andern sind aber mit der Verfolgung des Zieles ‚Sicherheit‘ häufig Einschränkungen auf anderen Gebieten verbunden,“ insbesondere mit Gütern wie Freiheit, Gerechtigkeit und Privatheit. „Im Versuch, jeweils mehr Sicherheit herzustellen ... (können diese) Güter verletzt oder eingeschränkt werden. Abwägungsüberlegungen fragen danach, welchen Preis – in Form von Geld, Freiheit, Gerechtigkeit oder Privatheit – wir bereit sind, für den Wert ‚Sicherheit‘ zu bezahlen.“

„Die Produktion von Sicherheit ruft oft Nebenfolgen hervor, die einen negativen Einfluss“ auf das ‚gute Leben‘ „ausüben und damit die Gesellschaft ... in eine weniger lebenswerte (aber dafür, widersprüchlicherweise mutmaßlich sicherere) verwandeln ... Sicherheitspolitik und Sicherheitsdenken, Sicherheitstechnologien und Sicherheitspraktiken – sie alle haben das Potential ... genau die Werte zu gefährden, die ursprünglich geschützt werden sollten.“

Damit – so das Gutachten – „lautet eine Faustregel für jedes Sicherheitshandeln: Die Lösung eines Problems soll nicht größere Probleme verursachen als ursprünglich vorhanden waren.“

Sicherheit und Prävention sind keine voneinander abweichenden Konzepte

„Die Herstellung von Sicherheit ist notwendigerweise immer präventiv, da auf die Verhinderung von zukünftigen Bedrohungen ausgelegt“ ... „Sicherheit ist die Prognose über zukünftige Unsicherheit und Prävention die daraus resultierende Handlung mit dem Ziel, diese zukünftige Unsicherheit zu unterbinden“ ... „Prävention ist damit gewissermaßen die notwendige Bedingung von Sicherheit ... Es ist nicht die Frage, ob Prävention an sich richtig oder falsch ist, sondern die Frage, wie sich Prävention ... so gestalten lässt, dass sie möglichst wenige negative (Neben-)Folgen produziert.“

„Präventive Praktiken müssen“ – so das Gutachten – „in diesem Sinne also auf ihre sozialen Konsequenzen und (Neben-)Effekte hin untersucht werden: Im Hinblick auf mögliche Verletzungen von Menschen- und Bürgerrechten, Unterdrückung von ethnischen und ökonomischen Minderheiten, Gewalt und Diskriminierung.“ Das „Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Prävention (zeigt sich genau dann), wenn unter der Prämisse der Vermeidung von ungewollten Zukünften in der Gegenwart Handlungen legitimiert werden, die Menschen in ihrer Privat- und Intimsphäre und in ihrer Freiheit einschränken.“

Allerdings stehen „die meisten Begriffe von Sicherheit nicht in Konkurrenz zu einem bürgerrechtlichen Verhältnis zu Freiheit, sondern sind Bausteine einer sozialen Ordnung mit verteilten Rollen, Kompetenzen und Regeln, die letztlich für die Sicherheit der gesellschaftlichen Institutionen und jeder/s Einzelnen sorgt.“ Freiheitseinschränkende Maßnahmen „zum Ziel der Herstellung von Sicherheit (beziehen sich) auf ein bestimmtes umgrenztes, aber sehr dominantes Feld“: Auf das „Feld der Prävention und der Abwehr von kriminellen und terroristischen Gefahren.“

Ein Gegengewicht hierzu und zugleich „bestimmender Beitrag zur Herstellung einer sicheren Gesellschaft“ können „demokratische Verfahren und die hiermit verbundene Werteordnung sein ... Demokratische Partizipation schafft Bindungen an Gemeinschaften, Personen und Werte, die zur Verhinderung von Kriminalität – und ... auch von Terror – einen wichtigen Beitrag leisten.“

Mit dem Konzept der Kommunalen Kriminalprävention, der „Stärkung kommunaler und bürgerschaftlicher Elemente“, nimmt „die Kriminalprävention Überlegungen zur Verwirklichung von Demokratie in ihre Konzepte auf ... Teilhabe an demokratischer Verantwortung bedeutet immer auch Einbindung in soziale Gemeinschaften.“ „Partizipation schafft Sicherheit.“ Und auch wenn „eine im vollen Wortsinne partizipative Prävention von Unsicherheit selbst immer mit der Unsicherheit politischer und gesellschaftlicher Konflikte belastet sein wird“, lohnt es „sich, dieses Risiko einzugehen.“

Beitrag der Prävention zur Integration

Diese Aussagen des Gutachtens bestärken den Deutschen Präventionstag in seiner Einschätzung der Kommunalen Kriminalprävention als einer „Idee von bestechender Vernünftigkeit“. Deswegen hält er an seiner Zielvorstellung fest (siehe dazu die Karlsruher Erklärung des 19. Deutschen Präventionstages), dass Politik und Praxis aufgefordert sind, entsprechende Gremien einzurichten. Sie sollten flächendeckend und auf eine institutionalisierte Sicherheitspolitik hin ausgerichtet sein. Beispiele dafür sind „Stabsstellen für Kriminalprävention“ oder ressortübergreifende und interdisziplinäre Präventionszentren.

Diese Forderung gewinnt vor dem Hintergrund des Anstiegs der Zahl von Schutzsuchenden seit Beginn des Jahres 2015 noch erheblich an Bedeutung. Denn zum einen stehen vor allem die Kommunen vor der Aufgabe, die Integration dieser mehr als einer Million Menschen zu bewältigen, da das Zusammenleben der Menschen vor Ort, in den Städten und Gemeinden stattfindet. Zum andern kann – und muss deshalb auch – Prävention zur Bewältigung dieser Aufgabe einen wichtigen Beitrag leisten.

Wieso das so ist, stellt bereits die „Hannoveraner Erklärung“ des 12. Deutschen Präventionstages 2009 zum Schwerpunktthema „Solidarität leben – Vielfalt sichern“ fest:

„Wenn Kriminalprävention auf Inklusion, auf soziale Teilhabe und Partizipation gerichtet ist, den öffentlichen Raum sichert und das Sicherheitsgefühl verbessert, dann ist und schafft sie auch soziales Kapital: Eine Atmosphäre der Solidarität, der Zugehörigkeit und des sozialen Vertrauens, der Verlässlichkeit der gemeinsam geteilten Regeln, Normen und Werte und nicht zuletzt des Vertrauens in die Institutionen des Staates.

Dadurch leistet Kriminalprävention einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Gewährleistung von Vielfalt, gerade in ‚unsicheren Zeiten‘. Es geht namentlich darum, die Pluralität sozialer sowie ethnisch-kultureller Gruppierungen, Lebensstile, Verhaltensweisen, Werte und Normen zu sichern.“

In Anbetracht der derzeitigen Entwicklung mit ihren gewaltigen Aufgaben ist auch der Appell des 12. Deutschen Präventionstages „an die Verantwortlichen in der Politik, in den Medien sowie zivilgesellschaftlichen Gruppierungen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene“ äußerst aktuell, nämlich „den Beitrag der Kriminalprävention zu sozialer Teilhabe, Integration und Solidarität wahrzunehmen, zu würdigen und diesen bewährten Weg der Verdeutlichung gesellschaftlich verbindlicher Normen und Werte zu unterstützen und auszubauen.“

Neben diesen grundsätzlichen, für die Integration relevanten Merkmalen der Prävention gehört weiter zu ihrer Leistungsfähigkeit, dass Präventionsarbeit – zumindest auf der kommunalen Ebene – seit Jahrzehnten gesamtgesellschaftlich, ressortübergreifend und interdisziplinär angelegt ist sowie auf erprobte Konzepte und Maßnahmen zurückgreifen kann.

Mit dem Ziel der Integration von Flüchtlingen gibt es bundesweit bereits eine Vielzahl von Projekten und Initiativen, auch und gerade auf kommunaler Ebene. Zum einen richten sie sich darauf, den Flüchtlingen ganz konkret zu helfen – durch Spracherwerb, Arbeitsmarkteingliederung, Bildung etc. Zum andern aber – und das ist an der Schnittstelle der Prävention zur Integration besonders wichtig – zielen sie als universell ausgerichtete Strategien der Prävention darauf ab, Vorurteile, Ängste, Befürchtungen oder auch Ablehnung und Feindseligkeit abzubauen und ein gesellschaftliches Miteinander herzustellen.

Prävention durch direkt und indirekt wirkende (kriminal-)präventive Strategien, Programme und Maßnahmen

Prävention kann diesen Beitrag zur Integration vor allem dann leisten, wenn Sicherheitsfragen und soziale Fragen bewusst getrennt werden. Wie vom Deutschen Präventionstag bereits mehrmals gefordert, sollte zwischen direkt und indirekt wirkenden (kriminal-)präventiven Strategien, Programmen und Maßnahmen unterschieden werden:

Direkte kriminalpräventive Strategien, Programme und Maßnahmen zielen durch verhaltensorientierte und sicherheitstechnische Maßnahmen auf die Beeinflussung von Personen und Situationen mit dem Ziel, das Risiko zu vermindern, dass (wieder) Straftaten begangen und Menschen (wieder) zu Tätern oder Opfern von Kriminalität werden. Ein Beispiel dafür ist die Verhinderung bzw. Verminderung von Wohnungseinbrüchen durch die Förderung richtigen – sicherheitsbewussten – Verhaltens und den Einsatz (bereits einfacher) sicherheitstechnischer Maßnahmen.

Indirekte präventive Strategien, Programme und Maßnahmen etwa der Jugend-, Familien-, Gesundheits-, Sozial-, Bildungs- oder Arbeitsmarktpolitik, haben zwar nicht das Ziel und die Motivation, kriminalpräventiv zu wirken, sind aber für die Kriminalprävention unverzichtbar. Denn eine sozialstaatliche Absicherung der verschiedenen sozialen Risiken kann dabei helfen, Kriminalität und Kriminalitätsfurcht entgegen zu wirken. Kriminalpräventive Arbeit kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie in eine sozial gerechte Gesellschaftspolitik – Lebenslagenpolitik – eingebettet ist.

Wegen dieser engen Zusammenhänge und Verflechtungen zwischen direkt und indirekt wirkenden (kriminal-)präventiven Maßnahmen wiederholt der Deutsche Präventionstag seine Forderung nach der Entwicklung integrativer Präventionsstrategien, nach einer Zusammenarbeit aller Akteure der Prävention: Von zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, von Jugendhilfe, Polizei und Justiz, von Bildungs- und sozialpolitischen Einrichtungen, der Bereiche Public Health, Medien, Wirtschaft etc.

Mit diesen Aufgaben und Zielen sollten nach Auffassung des Deutschen Präventionstages ressortübergreifende Präventionszentren auf allen politischen Ebenen eingerichtet werden, in den Kommunen, in den Bundesländern und auf der Ebene des Bundes. Alle Präventionsbereiche könnten im Rahmen solcher Präventionszentren effektiv zusammenarbeiten und die Grundlage für eine systematische, gesamtgesellschaftliche und insbesondere nachhaltige Präventionsstrategie und Präventionspolitik legen. Der Deutsche Präventionstag regt an, entsprechende Modellprojekte zu erproben und – etwa für die kommunale Ebene – Fördermittel bereitzustellen.

Magdeburg, 7. Juni 2016

Erich Marks, Karla Marks

Zusammenfassende Gesamtdarstellung des 21. Deutschen Präventionstages

Die jährlich stattfindenden Deutschen Präventionstage verfolgen seit 1995 das Ziel, Kriminalprävention ressortübergreifend, interdisziplinär und in einem breiten gesellschaftlichen Rahmen darzustellen, zu erörtern und zu stärken.

Diese zusammenfassende Gesamtdarstellung gibt einen Überblick über die Struktur und die vielfältigen Themen, Sektionen und Foren des 21. Deutschen Präventionstages, der am 6. und 7. Juni 2016 in Magdeburg stattfand.

1. Leitbild des Deutschen Präventionstages

Das Selbstverständnis und die Rahmenziele sind kongressübergreifend in einem Leitbild formuliert: Der Deutsche Präventionstag wurde 1995 als nationaler jährlicher Kongress speziell für das Arbeitsfeld der Kriminalprävention begründet. Von Beginn an war es das Ziel, Kriminalprävention ressortübergreifend, interdisziplinär und in einem breiten gesellschaftlichen Rahmen darzustellen und zu stärken. Nach und nach hat sich der Deutsche Präventionstag auch für Institutionen, Projekte, Methoden, Fragestellungen und Erkenntnisse aus anderen Arbeitsfeldern der Prävention geöffnet, die bereits in mehr oder weniger direkten Arbeitszusammenhängen stehen. Neben der weiterhin zentral behandelten Kriminalprävention reicht das erweiterte Spektrum des Kongresses von der Suchtprävention oder der Verkehrsprävention bis hin zu den verschiedenen Präventionsbereichen im Gesundheitswesen.

Der Kongress wendet sich insbesondere an Verantwortungsträger der Prävention aus Behörden, Gemeinden, Städten und Kreisen, Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Justiz, Kirchen, Medien, Politik, Polizei, Präventionsgremien, Projekten, Schulen, Sport, Vereinigungen und Verbänden, Wissenschaft, etc.

Der Deutsche Präventionstag will als jährlich stattfindender nationaler Kongress:

2. Programmbeirat

Zur Vorbereitung eines jeden Präventionstages wird ein Programmbeirat1 gebildet, in dem der Veranstalter sowie die gastgebenden und ständigen Veranstaltungspartner repräsentiert sind. Der Programmbeirat ist zuständig für inhaltliche Gestaltungsfragen des jeweilig anstehenden Kongresses sowie für Ausblicke und erste Vorplanungen künftiger Kongresse.

3. Partner

Das Engagement und die Verbundenheit der DPT-Partner sind ein zentraler Baustein für das Gelingen des Kongresses. Allen beteiligten Entscheidungsträgern und Repräsentanten der DPT-Partner sei besonders herzlich für ihr Engagement gedankt. Insgesamt 39 Organisationen und Institutionen haben sich in unterschiedlichen Formen und vielfältigen Rollen ausdrücklich als offizielle Partner des 21. Deutschen Präventionstages mit ihrem Logo, ihrem guten Namen sowie personellen und finanziellen Ressourcen eingebracht. Ein ebenso herzlicher Dank gilt erneut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie weiteren Bundesministerien und nachgeordneten Behörden für die Förderung des 21. Deutschen Präventionstages. Im Einzelnen waren beteiligt:

Gastgebende Veranstaltungspartner

Fördernde Veranstaltungspartner

Ständige Veranstaltungspartner

Kooperationspartner und Sponsoren

Partnerkongresse

Internationale Partner

4. Plenumsveranstaltungen

Kongresseröffnung

Montag, 6. Juni 2016, 11:00 bis 12:30 Uhr

Abendempfang

des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Magdeburg für die Teilnehmenden des 21. Deutschen Präventionstages am Montag, 6. Juni 2016, ab 18:00 Uhr im Maritim Hotel Magdeburg

Abschlussplenum

Dienstag, 7. Juni 2016, 15:15 bis 16:15 Uhr

5. Vortragsveranstaltungen

Bei den mit * gekennzeichneten Programmteilen handelt es sich um Firmenvorträge und –infostände sowie Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen.

Einzelvorträge

Anlässlich des 21. Deutschen Präventionstages wurden 20 Einzelvorträge mit einem Zeitfenster von 60 Minuten angeboten.

Themenboxen

Anlässlich des 21. Deutschen Präventionstages wurden zu insgesamt 30 aktuellen Präventionsthemen „Themenboxen“ angeboten. Die Boxen enthielten in der Regel drei thematisch zueinander passende Vorträge à 30 Minuten. Ergänzende Informationen zu den Vortragenden sowie Abstracts zu den Einzelthemen wurden im Kongresskatalog veröffentlicht und vorab auf der Webseite www.praeventionstag.de eingestellt.

Themenbox 1 – Ethische Fragen in der Prävention

Themenbox 2 – Radikalisierung

Themenbox 3 – Opferschutz

Themenbox 4 – Kinderschutz

Themenbox 5 – Glücksspielsucht

Themenbox 6 – Schulische Gewaltprävention

Themenbox 7 – Integration durch Sport

Themenbox 8 – Justiz und Wiedereingliederung

Themenbox 9 – Annual International Forum – Prävention und Freiheit aus der Perspektive Süd-Koreas