cover
Manfred Siebald – Lass uns leise jubeln | Noch mehr Liedergeschichten – SCM Hänssler

SCM Stiftung Christliche Medien

Inhalt

Einleitung

Morgenmantelmorgen

Karlchen Mäleon

Bewahre uns

Du hast es schwer

Im Frühjahr

Es geht ohne Gott (in die Dunkelheit)

Bücher

Auf den ersten Blick

Es wird nicht immer dunkel sein

An jedem hellen Frühlingstag

Auf dein Wort hin

Gekreuzigter

Das kleine Kreuz an deinem Hals

Der Tag hat sich geneigt

Alle Tage, alle Nächte

Für heute und hier

Wer das Wasser in der Wüste kennt

Aber sicher

Friede sei mit dir

Das ungedüngte Feld

Zuhaus in meiner Haut

Alles, was in mir ist

Du dienst uns

Wir müssen einen Ausschuss bilden

Mitten unter uns

Manchmal spreche ich ganz leise

Einfach leben

Jakob

Lass uns leise jubeln

Hab keine Angst, mein Kind

Wir haben es uns gut hier eingerichtet

Das Beste kommt noch

Wenn ich angekommen bin

Und sollte morgen die Welt untergehn

Du kannst singen

Erwähnte Literatur

Die Lieder · Die CDs · Die Rechte

Einleitung

Noch mehr Liedergeschichten? Es war beinahe abzusehen, dass mit Gib mir den richtigen Ton: Lauter Liedergeschichten die Nachfragen nach den Hintergründen meiner Lieder nicht aufhören würden. Deshalb sind die kurzen Kapitel zum größten Teil wieder Antworten auf neue Hörerfragen: Wie entstand ein bestimmtes Lied? Wie ist eine einzelne Passage zu verstehen? Was hat der Autor mit irgendeinem Lied erlebt?

Gefragt haben mich nette Menschen auch nach meinen Gedanken zu ganz frühen Texten, und ich freue mich natürlich, dass in unserer schnelllebigen Zeit Lieder auch noch nach über vier Jahrzehnten gehört, inhaltlich wahrgenommen und vor allem gesungen werden. Ein Lied (»Es geht ohne Gott«) erscheint zum zweiten Mal, weil inzwischen eine weitere, ganz andere Nachfrage als beim vorigen Mal kam. Die Fragen nach dem, was hinter und in einem Lied steckt, sind anscheinend weiter da, und ich beantworte sie weiterhin gern.

Man mag auch an diesen neuen Liedergeschichten wieder ablesen, dass bei mir kein Lied so entsteht wie ein anderes. In einem Fall steht ganz am Anfang des Schreibens ein visueller Eindruck – ein erntereifes Feld, ein sorgenvolles Gesicht, ein Hals mit einem Schmuckstück, eine neblige Landstraße – und im nächsten ein kurzes oder langes Gespräch, ob nun mit einem Freund, einer Kollegin, einem Mitglied meiner Familie, einem Konzertbesucher, einem Passanten auf der Straße oder einer Briefschreiberin. Dann gibt es Texte, in denen ich insgeheim auf ein Lied im Radio antworte oder auf einen Film im Fernsehen, auf die Rede eines Politikers, eine Zeitungsmeldung oder ein Werbeplakat am Straßenrand, das nach einer Antwort schreit. Sehr oft auch stammt der erste Gedanke zu einem Lied aus einem Buch. Da habe ich natürlich Lieblingsautoren (wie C. S. Lewis oder Dorothy L. Sayers), aber eigentlich stoßen mich ständig irgendwelche Romane, Gedichtbände oder Sachbücher an, einen Teil des Lebens neu zu durchdenken, mit meinem Glauben an Christus in Verbindung zu bringen und zu besingen. Und dann ist da natürlich das Buch der Bücher, die Bibel, und da sind die vielen Gottesdienste, Predigten oder Bibelauslegungen mit ihren Aussagen über den Glauben, die sich in mir festsetzen und irgendwann zu einer kleinen musikalischen Dreiminutengeschichte heranwachsen.

Was ich mit dem Aufschreiben meiner Liedergeschichten getan habe, wäre einem Liedertexter aus dem 13. oder aus dem 17. Jahrhundert sehr seltsam vorgekommen. In jenen Zeiten galt das Verfassen von Texten jeder Art – auch von Gedichten – nicht als Kunst, sondern einfach als Handwerk. Man schrieb, weil man einen Auftrag dazu bekommen hatte oder weil man sich diese Aufgabe selbst stellte. Wen interessierte es schon, aus welchen Motiven ein Text entstand, solange er gut gemacht war und seine Funktion erfüllte? Viele Texte erschienen anonym, und das Publikum war gar nicht daran interessiert, unter welchen Umständen sie zustande gekommen waren, solange es durch sie richtig informiert, erbaut, erheitert oder an den Nerven gekitzelt wurde. Die Frage nach den Motiven und den Umständen der Textherstellung stellte sich erst mit dem Zeitalter der Romantik. Und aus dem 19. Jahrhundert stammt auch die Vorstellung, dass der Künstler eine besondere Art von Mensch sei – genial und mit Fähigkeiten ausgestattet, die aus ihm eine Art Priester oder Prophet machten. Künstlern wurden sogar göttliche Fähigkeiten zugesprochen, weil sie anscheinend Kunstwerke schafften, die noch nie vorher existierten. Aber eine solche Schöpfung aus dem Nichts ist nach der Bibel uns Menschen nicht möglich – wir können immer nur aus dem etwas Neues schaffen, was Gott zuvor geschaffen hat.

Von solchen romantischen Anmaßungen habe ich noch nie etwas gehalten. Ich fühle mich eher den Handwerkerkollegen früherer Jahrhunderte verbunden. Texte zu verfassen ist für mich zum größten Teil Arbeit, und das oft über Jahre hinweg. Ich schreibe und werfe wieder weg und schreibe und werfe wieder weg, und die Späne vom Hobeln der Texte füllen so manchen Papierkorb. Manchmal komme ich mir in dieser Beziehung vor wie Gustave Flaubert, der von sich sagte: »Ich verbrachte den Morgen damit, ein Komma zu setzen, und den Nachmittag damit, es wieder zu streichen.« Die Einfälle, aus denen ein Lied über den Glauben wird, betrachte ich als Geschenke des Himmels, aber sie dann so zu gestalten, dass sie auch für andere Menschen Bedeutung haben, ist eine Tätigkeit, für die ich Zeit, Kraft und Geduld brauche. Deshalb dauert es auch so lange, bis ein Text nach meinem Gefühl in sich stimmt: Kein Wort fehlt, kein Wort ist zu viel, und jedes Wort steht im Verhältnis zu den anderen an der richtigen Stelle. Da vergehen schon mal ein paar Jahre – mit vielen Pausen zwischendurch –, bis alles so formuliert und gegliedert ist, wie das Thema es verdient und wie es ihm guttut.

Aber es geht auch in diesen neuen Liedergeschichten nicht so sehr um das Wie, sondern um das Was, nicht so sehr um die handwerklichen Abläufe des Schreibens als vielmehr um die Inhalte der Texte. Sie möchten mitnehmen auf den Weg zum Weiterhören, Weiterlesen, Weiterdenken und Beten. Deshalb verweise ich auf viele Stellen der Bibel, an denen es sich lohnt, tiefer zu schürfen, und deshalb gibt es hinten im Buch nicht nur ein Verzeichnis der Fundstellen für die einzelnen Lieder, sondern auch eine kleine Liste von Büchern, auf die sich die Geschichten beziehen.

Von dem ersten Band Gib mir den richtigen Ton haben mir Leser berichtet, dass sie ihn eine Zeit lang als eine Art Andachtsbuch benutzt haben, in dem an jedem Tag ein anderes Kapitel des Glaubens zur Sprache kam. Andere haben erzählt, dass sie sich in einem Gesprächskreis miteinander ein Lied angehört haben, danach die Geschichte gelesen haben und dann in ein angeregtes Gespräch über ihr eigenes Leben geraten sind. Ich wünsche mir, dass auch Lass uns leise jubeln ein paar Fenster und Türen zum Glauben öffnet.

Morgenmantelmorgen

Morgenmantelmorgen, die Zeitung auf den Knien;
im Kaffeeduft versinkt der Traum der Nacht.
Weil weiter nichts zu tun ist, geh ich hinab zum See;
der Bootsmann schrubbt die Planken meiner Yacht.

Ein Schwätzchen mit dem Gärtner, der uns den Rasen pflegt;

die Sonne lümmelt faul am Horizont.
Ein Gang zu unsern Pferden, ein Anruf bei der Bank:
Die Aktienkurse steigen wie gewohnt.

Selbst wenn mein Leben so sorgenfrei wär,
brauchte ich dich doch, mein Gott und mein Herr.
Doch weil mein Leben so läuft, wie es läuft,
weil sich der Tag wie ein Berg vor mir häuft
und weil der Ärger schon früh nach mir greift,
brauch ich dich noch viel mehr.

Mittagsschlaf im Schatten. Das Essen war zu gut.
Danach – weil man sich sonst ja doch nichts gönnt –
such ich in Reiseführern mein nächstes Urlaubsziel:
die ferne Insel, die kein Mensch sonst kennt.

Dann schwimm ich ein paar Runden in unserm neuen Pool,

der ziemlich groß ist. Doch das stört mich nicht.

Ich hör Musik und träume und schau den Mücken zu

bei ihrem Tanz im schrägen Sonnenlicht.

Selbst wenn mein Leben so schwerelos wär,
brauchte ich dich doch, mein Gott und mein Herr.
Doch weil mein Leben sich anders anfasst
und voller Menschen ist und voller Hast,
mit meiner Arbeit als ständigem Gast,
brauch ich dich noch viel mehr.

Nach dem Theaterabend noch einmal ins Bistro;
der Küchenchef blieb unsretwegen da.
Und wenn die andern fort sind, ein leises Tête-à-tête;

ein letztes Glas noch, und wir sind uns nah.
Zuhause dann die Nachricht zu allem Überfluss,
dass heut mein großer Tag im Lotto war.
Darauf stoß ich noch einmal mit meiner Liebsten an.
Der Tag war gut, die Nacht ist sternenklar.

Selbst wenn mein Leben so märchenhaft wär,
brauchte ich dich doch, mein Gott und mein Herr.
Doch weil mein Tag mir meist gar nicht so glückt,
weil er so voll ist und wild und verrückt
und weil mich abends noch Sorge bedrückt,
brauch ich dich noch viel mehr.

»Haben Sie wirklich einen so großen Pool zuhause?« fragte mich ein netter Herr nach dem Konzert. Es klang so, als wollte er sagen: So einen hätte ich auch gern.

»Nein, wir haben keinen Swimmingpool«, sagte ich, »und auch die anderen Dinge, die in diesem Lied vorkommen, gibt es bei uns nicht. Weder wohnen wir am Ufer eines idyllischen Sees noch besitzen wir eine Yacht oder Pferde, und einen Gärtner können wir uns auch nicht leisten.«

»Ich habe gemeint, das wäre alles bei Ihnen zuhause zu finden und habe gedacht: Der muss aber glücklich sein.« Ein bisschen enttäuscht sah er aus, aber wir waren mit seiner Frage in ein gutes Gespräch über den Wert all der bürgerlichen Träume eingestiegen, die ich in mein Lied gepackt hatte. Diese Sehnsüchte nach einem Leben ohne Einschränkungen und ohne Pflichten, dafür aber voller Genuss, werden uns Tag für Tag von den Medien ins Unterbewusste eingeschrieben. Aus der Ferne sieht das Leben der Reichen und Superreichen ja in der Tat sehr glücklich aus. Aus der Nähe gesehen aber verbirgt sich hinter jeder glänzenden Fassade irgendeine Not, und auch die vielfach beneideten Milliardäre dieser Welt sind nur scheinbar unabhängiger als die, die sich durch harte Arbeitstage quälen müssen. Von diesem Umstand nähren sich doch die Horden von Klatsch- und Tratschjournalisten, die genüsslich die Katastrophen im Privatleben der Oberschicht aufspüren, damit ihre Leserschaft sich ein wenig besser fühlt.

Aber eigentlich dreht sich mein Lied mehr um die Frage der menschlichen Abhängigkeit von Gott, und deshalb bewegte sich unser Gespräch nun zwangsläufig in diese Richtung. Ich habe meinem Gesprächspartner den Satz des bayerischen Bischofs Hermann Bezzel zitiert, an den ich beim Schreiben dieses Liedes gedacht hatte: »Frömmigkeit ist der Entschluss, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeichnen.« Jedes Geschöpf, ob es ihm gefällt oder nicht, ist von seinem Schöpfer abhängig. Jeder Mensch, ob es ihm gefällt oder nicht, ist von Gott abhängig. Die Anerkennung dieser Abhängigkeit ist ein erster realistischer Schritt hinaus aus der Selbsttäuschung, die uns vorgaukelt, wir hätten uns selbst erfunden, könnten jede Klippe unseres Lebens ohne Hilfe von außen meistern und wären bei entsprechender Lebensführung quasi unsterblich: »Selbst wenn mein Leben so sorgenfrei wär, brauchte ich dich doch, mein Gott und mein Herr.«

Wenn ich mir klargemacht habe, dass selbst der größte Reichtum und selbst die oberste Sprosse der sozialen Leiter mich nicht unabhängig machen von Gott, dann sollte ich noch einen Schritt weitergehen. Statt mich zähneknirschend, die Faust in der Tasche ballend, mit dieser Tatsache abzufinden, kann ich auch anfangen, das Gute an dieser Abhängigkeit zu sehen. Dass ich die Existenz eines Größeren anerkenne, macht mich in keiner Weise kleiner. Es bewahrt mich aber vor dem, was der Gießener Psychologe Horst-Eberhard Richter den »Gotteskomplex« genannt hat. Ich muss mich nicht in einem unseligen Konkurrenzkampf mit dem Schöpfer aufreiben, muss nicht ständig versuchen Gott zu spielen. Ich kann im Gegenteil als sterblicher Mensch sagen: Es ist wunderbar, mich von dem allmächtigen Gott durch dieses Leben und in seine Ewigkeit tragen zu lassen. Die Abhängigkeit von Gott kann nicht nur als Glück bezeichnet werden – sie kann einen Menschen tatsächlich glücklich machen.

Karlchen Mäleon

Heut traf ich in der Stadt mal wieder Karlchen Mäleon.

Ich hab ihn kaum erkannt, doch da begrüßte er mich schon.

Wir sind ganz alte Freunde, schon vom Kindergarten her,

und trotzdem fällt bei ihm mir jedes Mal neu das Erkennen schwer.

Karlchen Mäleon
läuft sich selbst davon,
passt sich immer an
und denkt nie daran:
Gott hat ihn doch mit Bedacht
unverwechselbar gemacht.
Doch was heißt das schon
für Karlchen Mäleon?

Beim letzten Mal, als ich ihn sah, da trug er langes Haar,

Zwei-Tage-Bart und die Sandale, die grad Vorschrift war.

Heut geht er kurz gescheitelt und im Bügelfaltenstil;

der Bart ist ab, weil das die Welt um ihn gerade haben will.

Karlchen Mäleon …

Noch schneller als sein Aussehn gibt er seine Meinung dran;

die ändert sich fast täglich – schneller, als man denken kann.

Er spürt den Rückenwind im Voraus, stellt sich niemals quer.

Man sagt, sein Rückgrat gab er längst für eine Wirbelsäule her.

Karlchen Mäleon …

Egal, ob ihm das steht, was man grad trägt – er ist dabei,

ist stets ein wenig atemlos vom allerletzten Schrei.

Und ob sein Leben etwas taugt und was er daraus macht

für sich und andere – darüber hat er noch nie nachgedacht.

Denn Karlchen Mäleon …

Es sieht so aus, als ob das immer weitergehen wird,

bis irgendwann sich Karlchen spurlos aus der Welt verliert.

Dabei hat Gott schon längst ein eignes Ziel für ihn gehabt,

ihn mit Verstand, Gefühl und Kraft doch so wie niemand sonst begabt.

Doch Karlchen Mäleon
läuft auch Gott davon,
hat noch nie entdeckt,
was da in ihm steckt.
Gott hat ihn doch mit Bedacht
unverwechselbar gemacht.
Lange sucht er schon
nach Karlchen Mäleon.

Es war ein Musikerkollege, der mich auf den Gedanken zu diesem Lied brachte. Hochbegabt und fleißig schuf er viele wunderschöne Melodien, die er dann selbst produzierte und veröffentlichte. Ich bewundere ihn noch heute und bin ihm für viele Anstöße dankbar.

Was mich allerdings im Laufe der Zeit störte – um nicht zu sagen: verstörte –, war seine Abhängigkeit von den musikalischen Moden des Tages. Denen sind wir ja ohne Frage alle miteinander ausgesetzt, ob nun durch die Programme der allgegenwärtigen elektronischen Medien oder durch das Angebot in den Technikmärkten und bei den Internetanbietern. Die Frage ist einfach, wie wir mit diesen Moden umgehen – ob wir an ihnen hängen wie am Tropf einer Infusion oder ob wir sie wahrnehmen und sortieren und auf diese Weise zu einem eigenen, unserer Persönlichkeit gemäßen Geschmack kommen.

Auch wenn man sich bemüht, ist es schwierig, die musikalischen Moden zu ignorieren. Für einen schöpferisch tätigen Menschen, der sich und seine Familie auch noch von den Früchten seiner Arbeit ernähren muss, kommt hinzu, dass Verlage und Handel oft auf musikalischen, textlichen oder grafischen Stilen bestehen, die im Augenblick einen guten Verkauf versprechen. Da bleiben die Integrität des Werkes und die Authentizität des Künstlers schon mal leicht auf der Strecke. Also gibt es eine Menge Gründe, warum Musiker sich chamäleonartig dem musikalischen Zeitgeist anpassen.

Ich erinnerte mich an Johann Sebastian Bach, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts von den musikalischen Neutönern seiner Zeit weithin belächelt wurde und dessen Werke von vielen für hoffnungslos veraltet gehalten wurden. Aber was für Werke waren das! Sie waren schwerer aufzuführen und vielleicht nicht so »empfindsam« wie die seiner Zeitgenossen, aber wir hören sie heute noch. Wie oft werden heute noch die Werke der modischen Komponisten jener Zeit aufgeführt? Und wie rühren uns demgegenüber die damals so geschmähten Spätwerke Bachs an – z. B. die h-moll-Messe?

Für mein Lied bot sich als Name der erfundenen Hauptperson natürlich das sich immer an seine Umgebung anpassende Chamäleon an. Eigentlich wollte ich diese Figur Hans K. Mäleon nennen, entschied mich aber dann doch für den nicht ganz so offensichtlichen Namen Karlchen Mäleon. Manchmal bin ich nach dem Singen dieses Liedes gefragt worden, was denn der Unterschied zwischen Rückgrat und Wirbelsäule sei. Es gibt gar keinen, aber während »Rückgrat« für Geradlinigkeit steht, legt das Wort »Wirbel« eine ständige schnelle Bewegung nahe. Wenn man ein bisschen mit der Sprache spielt, kann man also die Wirbelsäule als Symbol für die ständig wechselnde Haltung von Karlchen Mäleon sehen.