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Über dieses Buch:

England um 1900: Der Aristokrat Charles liest auf der Landstraße einen jungen Streuner auf, der sich Frank nennt. Der Kleine scheint gute Manieren zu haben, doch an Gehorsam mangelt es ihm gewaltig. Als Charles das kleine Früchtchen übers Knie legt, macht er eine überraschende Entdeckung: Unter den groben Lumpen findet sich ein raschelndes Seidenhöschen – und darin ein zarter Mädchenpopo! Als Junge getarnt, hatte Frances gehofft, den Gefahren der Landstraße zu entgehen. Charles nimmt das blutjunge Mädchen unter seine Fittiche, doch die Erziehung der neugierigen Jungfrau verlangt seiner Rute einiges ab – denn Frances ist schnell auf den Geschmack der Flagellation gekommen …

Über den Autor:

In England unter dem Titel „Frank and I“ anonym erschienen, gehört dieser Roman zu den erotischen Klassikern der Viktorianischen Epoche. Die rigide Sexualmoral der Zeit wird hier auf den Kopf gestellt – „Frank und ich“ ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie die erotische Fantasie körperlicher Züchtigung den Schrecken nimmt und umdeutet: Anstatt als Strafe erfahren, wird sie zur Quelle sexuellen Genusses. In Deutschland erschien der Roman unter dem kunstvollen Pseudonym Erich von Berini-Bell (auch: Erich von Bernini-Bell).

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eBook-Neuausgabe März 2017

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Titel der Originalausgabe: Frank und ich

Copyright © der überarbeiteten Originalausgabe 1973 Helmut Werner

Copyright © der Neuausgabe 2017 venusbooks GmbH, München

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Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Galina Teivina

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ER)

ISBN 978-3-95885-472-7

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Erich von Berini-Bell

Frank und ich
Eine kleine Miss wird gezüchtigt

Erotischer Roman

venusbooks

Erster Band

I. KAPITEL.

Seltsame Begegnung.– Er will zur See gehen. – Der gute Samariter.– »Frank« wird neu gekleidet.

Zwanzig Jahre sind es her. An einem wunderschönen Septemberabend schritt ich auf dem Nachhausewege von einer ganztägigen Rebhuhnjagd eine Chaussee in Hampshire entlang. Ich freute mich schon auf das gute Abendessen und war mit mir und der ganzen Welt zufrieden, da ich einen glänzenden Abschuß gehabt hatte; auch meine Hunde waren von guter Beschaffenheit gewesen und es hatte nur wenig Fehlschüsse gegeben.

Ich war dreißig Jahre alt und Junggeselle; was ich übrigens noch heute bin. Ich lebte mit einer Anzahl von männlichen und weiblichen Bedienten in einem alten, stillosen Rohziegelbau. Der Landsitz war schon seit mehreren Generationen im Besitze meiner Familie.

Es war sechs Uhr vorüber und die Strahlen der sinkenden Sonne, die zwischen den Stämmen und Zweigen der die Straße einsäumenden hohen Bäume fielen, zeichneten Streifen von goldigem Licht und düsterem Schatten quer über die staubige weiße Straße. Abenddämmerung. Kein anderer Laut als das Zwitschern unsichtbarer Vögel störte die Ruhe. Nichts Lebendes war weit und breit zu sehen außer der einsamen Gestalt eines Burschen, der einige hundert Schritt vor mir langsam dahinwandelte. Da ich schnell ging, hatte ich ihn bald eingeholt, und ich wollte schon an ihm vorübergehen, als er mich nach der Zeit fragte.

Ich gab ihm Auskunft, und während ich den Gang verlangsamte, ließ ich mich mit ihm in ein Gespräch ein. Wir gingen langsam nebeneinander her, denn der Knabe hatte entschieden wehe Füße. Anfangs war er wortkarg, aber durchaus nicht schüchtern oder im Wesen linkisch. Es schien ihn zu freuen, daß er auf der menschenleeren Straße Begleitung gefunden habe. Er war anscheinend dreizehn Jahre alt, schlank gebaut und von nettem Aussehen; er hatte sehr kleine Hände und Füße, kurzes, lockiges, blondes Haar und blaue Augen. Er trug ein lichtes Tuchjackett und Hosen aus dunklem Kammgarn, Schnürschuhe und einen weißen Strohhut; man sah, daß die Sachen noch neu, wenngleich sie von der Reise mitgenommen und bestaubt waren. Er hatte eine ruhige, selbstbewußte Art, drückte sich gewählt aus und seine Sprachweise deutete auf eine gute Vorbildung hin. Er war in jeder Hinsicht ein vollendeter kleiner Gentleman.

»Du scheinst müde zu sein«, bemerkte ich.

»In der Tat, ich bin’s. Ich habe heute vier Meilen zurückgelegt.«

»Das ist viel für einen kleinen Kerl, wie du’s bist. Wohin geht’s denn?«

»Ich will nach Southampton und dann zur See«, antwortete er freimütig.

»Ah, wirklich«, sagte ich erstaunt. Wir waren nämlich noch volle fünf. Meilen von Southampton entfernt. »Du wirst doch nicht den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen«, zog ich ihn auf.

»Das werde ich. Ich habe nicht so viel Geld, um mit der Eisenbahn fahren zu können«, erwiderte er errötend.

Ich hatte mir sofort die Ansicht gebildet, daß der Kleine aus der Schule durchgegangen sei. Mir war auch klar, daß kein Kapitän solch einen zartgebauten Knaben in Dienst nehmen werde, so daß dieser bald gezwungen wäre, sich mit seinen Angehörigen zu verständigen.

»Wie alt bist du? Ich glaube nicht, daß du stark genug bist, um jetzt schon einen Matrosen abzugeben«, sagte ich.

»Ich werde fünfzehn und bin kräftiger als ich aussehe.«

Ich glaubte ihm dieses Alter nicht, zumindest sah er nicht danach aus, als sei er fünfzehn.

»Immerhin kannst du heute Nacht nicht viel weiter gehen. Was willst du essen und wo willst du schlafen?« forschte ich.

»Ich habe noch etwas Geld und will im ersten Gasthaus, das auf dem Wege liegt, Brot und Käse kaufen. Schlafen werde ich, wie gestern Nacht, in einem Heuschober.«

Ich lachte, mußte aber des Burschen Herzhaftigkeit bewundern.

»Du bist wohl von der Schule davongelaufen. Werden deine Eltern nicht böse sein und sich um dich ängstigen?«

Er sah mich voll an und sagte mit einem leisen Anflug von Traurigkeit in der Stimme: »Ich habe weder Vater noch Mutter und ich habe auch keine Schule im Stich gelassen.«

»Aber Verwandte vielleicht, oder Freunde?« fragte ich.

»Ich habe weder Verwandte noch Freunde«, kam es heiser aus seinem Munde. Seine Augen füllten sich mit Tränen, die er sofort wegwischte.

»Du mußt doch aber bei jemand gelebt haben? Sag mir ruhig alles. Du brauchst keine Angst zu haben; ich werde mich nicht in deine Angelegenheiten mischen. Vielleicht kann ich dir auf deinem weitern Wege behilflich sein.«

Er zögerte einen Augenblick, dann sagte er: »Mein Vater diente als Offizier. Er und auch meine Mutter sind vor fünf Jahren in Indien gestorben. Mich schickte man auf eine in der Nähe Londons gelegene Schule, wo ich bis vor einem halben Jahre blieb. Da nahm wohl, wie ich glaube, das mir hinterlassene Geld ein Ende, und ich wurde von Leuten ins Haus genommen, bei denen ich bis vorgestern wohnte. Ich will Ihnen weder den Namen noch den Wohnort dieser Leute nennen; ich könnte Ihnen auch beim besten Willen nicht sagen, warum sie mich aufnahmen, da sie nichts dafür bezahlt bekamen und ich in gar keinen Beziehungen zu ihnen stehe. Ich hatte sie weder je gesehen noch von ihnen gehört, bis sie mich von der Schule fortführten. Bis vor kurzem waren sie nicht unfreundlich zu mir, und sie wurden es erst, als ich mich weigerte etwas zu tun, das sie von mir verlangten. Da mißhandelten sie mich und drohten mir mit dem Hinauswurf. Ich blieb fest und sie jagten mich davon. Vor zwei Tagen bin ich fort, mit der Absicht Matrose zu werden.«

Die Geschichte klang ziemlich unwahrscheinlich, aber er brachte sie zusammenhängend und treuherzig vor, und in seiner Stimme lag etwas Aufrichtig-Sympathisches. Forschend betrachtete ich ihn und nahm ihn ins Kreuzverhör. um ihn in Widersprüche zu verwickeln; er ließ sich aber nicht im geringsten verwirren und erzählte jede Einzelheit wie beim ersten Male. Er lehnte es jedoch höflich aber entschieden ab, Gründe für sein Verhalten anzugeben. Augenscheinlich war es ihm nicht entgangen, daß ich ihm nicht recht glaubte, denn mit erhobenem Kopf, glühendem Gesicht und bebenden Lippen sagte er stolz: »Ich bin kein Lügner und habe nichts als die Wahrheit gesagt. Ich habe nichts Unrechtes getan.«

Er machte solch einen offenherzigen Eindruck und sein Blick ruhte so fest und ohne mit einer Wimper zu zucken in meinem, daß ich anfing, an der Wahrheit seiner Geschichte zu glauben. Wenn sich alles wirklich so verhielt, war er sehr zu bedauern, denn es war keine Kleinigkeit für diesen schwächlichen und anscheinend verzärtelten Jungen sich durch die Welt zu schlagen. Irgendwo mußte aber in der Sache ein Geheimnis stecken. Da ich anfing, mich für den Burschen zu interessieren, beschloß ich, ihn nach Hause zu nehmen, ihm ein Essen zu geben und über Nacht zu beherbergen. Ich teilte ihm meinen Entschluß mit und sagte: »Am Morgen werde ich sehen, was ich für dich tun kann.«

Die Züge des Knaben hellten sich auf; dankbar sah er mich an und rief bewegt aus: »Oh, ich danke Ihnen! Danke vielmals! Sie sind zu gütig.«

»Schon recht. Komm ein wenig rascher. Ich wohne ganz in der Nähe.«

Wir schritten scharf aus. Der Junge wurde zutraulicher, erzählte mir, daß er Frank heiße, daß er nur noch sechs Pence habe, und daß er in der vorhergegangenen Nacht im Heuschober nicht besonders geschlafen habe. Bald waren wir vor den Toren meiner Besitzung und gingen nun die lange gewundene Avenue zum Haus hinauf, dessen erster Anblick einen großen Eindruck auf den Knaben zu machen schien. Er hatte jedenfalls ein gutes Verständnis fürs Pittoreske.

»Ah!« stieß er hervor, »welch schönes altes Gebäude, welch prächtiger Garten!«

Mich freute der ungekünstelte Ausdruck seiner Bewunderung, denn ich war stolz auf das eigenartige alte Haus mit den unregelmäßig gebauten Giebeln, den winkligen Türmchen, den mit tiefliegenden Mittelpfosten abgeteilten Fenstern und der schwereichenen Eingangstür, deren reiches Schnitzwerk auch das Wappen meiner Familie zeigte.

In der Halle erwartete mich schon mein Kammerdiener Wilson, um mir das Gewehr abzunehmen. Er war das Muster von einem Diener; war stets um mich und hatte sich an alle meine Eigenheiten gewöhnt, die mitunter schwer zu ertragen waren. Als ich ihm daher auftrug, den bestaubten jungen Fremdling in ein Schlafzimmer zu führen, ihm ein Bad herzurichten und nach seinen Wünschen zu sehen, verriet er nicht das geringste Erstaunen, sondern führte den Gast sofort ins obere Stockwerk. Ich suchte mein Zimmer auf, nahm ein Bad, kleidete mich um und ging dann ins Wohnzimmer, wohin dann auch bald der von Wilson geführte Knabe kam.

Frank, wie ich ihn im Stillen schon nannte, sah nach dem Bade frisch und sauber aus. Sein Anzug war gebürstet, seine Schuhe gewichst worden.

Da das Essen bereit war, begaben wir uns ins Speisezimmer und setzten uns an einen runden Tisch in einer trauten Nische des großen eichengetäfelten Raumes.

Frank blickte um sich, anscheinend von der düsteren Pracht der altmodischen Einrichtung und von der Fülle der silbernen Schüsseln auf der Kredenz ein wenig benommen; auch die Erscheinung des feierlich-ernsten alten Kellermeisters mochte auf ihn einen starken Eindruck gemacht haben. Er war jedoch zu wohlerzogen, um sein Erstaunen offen zu zeigen, und da er auch todhungrig zu sein schien, wandte er seine ganze Aufmerksamkeit dem Essen zu. Ich schenkte ihm ein Glas Champagner ein, den er sich gut schmecken ließ. Er hatte noch nie zuvor welchen getrunken und so taute er unter dem belebenden Einfluß des Getränkes auf und schwatzte frisch von der Leber weg. Ich entdeckte von neuem, daß er eine gute Erziehung genossen habe, hübsch spreche und einen schlagfertigen Witz habe, was man bei Knaben seines Alters selten findet. Bald aber begann er einzunicken, da er übermüdet war, und er konnte die Augen kaum noch offen halten, als wir mit dem Essen fertig waren. Ich schickte ihn zu Bett, und er ging, nachdem er sich nochmals für all meine Güte bedankt hatte, auf sein Zimmer.

Ich steckte mir eine Zigarre an, setzte mich in einen Lehnstuhl und überdachte die Angelegenheit mit dem Knaben, die mich ganz merkwürdig interessierte. Ich konnte den Gedanken nicht los werden, daß die Geschichte, die Frank mir erzählt hatte, doch wahr sei, dann hielt ich mir vor, daß seine Zartheit ihn völlig unfähig mache, das rauhe Leben eines gewöhnlichen Matrosen zu ertragen, und so war ich denn, als ich die Asche vom letzten Rest der Zigarre stippte, zum Entschluß gekommen, den Jungen einige Tage bei mir zu behalten, ihn auszustaffieren und ihm eine passendere Beschäftigung als den Schiffsdienst zu suchen. Ich steckte eine zweite Zigarre an, trank ein Glas Whisky mit Wasser und ging zu Bett, da ich mich nach der vielstündigen Wanderung über Stoppelfelder müde fühlte.

Am nächsten Morgen stellte sich Frank zum Frühstück ein. Er sah sehr schmuck aus, die den Tag zuvor noch bleichen Wangen waren rosig überhaucht und seine Augen blickten frischer in die Welt.

Lächelnd begrüßte er mich und gab mir auf meine Fragen zur Antwort, daß er sehr fest geschlafen habe, erst erwacht sei, als man ihn geweckt habe, und daß er sich äußerst gekräftigt fühle.

Das Frühstück war vorüber und das fesche Stubenmädchen Ellen, das uns bedient hatte, war aus dem Zimmer gegangen. Ich steckte eine Zigarre an und sagte: »Hör einmal, Frank, ich will dir etwas sagen. Zunächst wisse, daß ich alles glaube, was du mir von dir erzählt hast.«

»Das freut mich riesig«, rief er aus, indem er die Hände faltete.

Ich fuhr fort: »Wenn es mir auch merkwürdig erscheint, daß ganz fremde Leute dich zu sich genommen haben und dich ein halbes Jahr ohne Bezahlung bei sich behielten, um dich dann mir nichts dir nichts vor die Tür zu setzen, so will ich dir dennoch glauben.«

»Es klingt allerdings unwahrscheinlich, ist aber so, wie ich Ihnen sagte.« Nach einer kurzen Pause sagte er, und ein leichtes Rot überzog seine Wangen: »Heute ist mir so ziemlich klar, warum sie mich ins Haus nahmen.«

Diese Bemerkung fiel mir damals nicht weiter auf und erst später einmal erinnerte ich mich an sie. »Ich interessiere mich für dich«, fuhr ich fort, »und ich glaube nicht, daß du zum schweren Schiffsdienst taugst. Ich glaube also, daß es besser für dich ist, wenn du einige Tage hier bleibst. Ich werde für deine Ausrüstung sorgen und mich dann umsehen, ob sich nicht eine passende Stelle für dich finden läßt.«

Er sah mich an, als könnte er den Sinn meiner Worte nicht fassen, dann strahlte sein Gesicht vor Freude und seine Augen wurden feucht. »Oh«, rief er aus, »Sie sind so lieb zu mir. Ich weiß wahrhaftig nicht, wie ich Ihnen danken soll. Ich kann mir gar nichts Schöneres denken, als hier zu bleiben und sehne mich nicht im geringsten danach, zur See zu gehen. Schon der bloße Gedanke ist mir verhaßt! Aber als ich mich auf die Straße gesetzt sah, wollte ich nur möglichst weit fort von diesen Leuten; darum wollte ich Matrose werden. Ach, wie soll ich Ihnen danken, daß Sie mir Gelegenheit bieten, diesem fürchterlichen Leben zu entfliehen! Ich will tun, was sie wollen; am liebsten bliebe ich ganz bei Ihnen. Ich habe nicht einen einzigen Freund; ich bin so verlassen!« schluchzte er. Die Tränen flossen über seine Wangen. Ich bin sehr weichherzig, und da mich der arme kleine Kerl sehr dauerte und meine vollen Sympathien besaß, beschloß ich, ihn vorläufig bei mir zu behalten. Ich hätte dann zu Hause immer Gesellschaft, und später würde ich ihn zur Schule schicken und für sein Fortkommen im Leben sorgen. Ich wüßte nicht, warum ich es nicht hätte tun sollen. Ich war wohlhabend, und es gab niemand, der sich um meine Angelegenheiten hätte kümmern dürfen.

»Also, wenn du willst, Frank, kannst du immer bei mir bleiben.«

Glückerfüllt lief er auf mich zu, küßte mir in einem überströmenden Dankbarkeitsgefühl die Hand und dankte mir einmal über das andere; mich brachte die Heftigkeit seiner Empfindungen in solch große Verlegenheit, daß ich ihn von mir abdrängte und ihn niedersetzen hieß.

Wenn ich mir etwas vornehme, führ ich’s auch gleich aus. Ich schellte also nach dem Mädchen und hieß sie Wilson zu rufen. Als er erschien, teilte ich ihm mit, daß Herr Frank im Hause bleiben werde; dann sagte ich ihm, er möge den Dogcart anspannen lassen und mit dem Jungen nach Winchester, der nächstgelegenen Stadt, fahren und ihm dort einige Anzüge, Wäsche, Schuhe und was ein junger Herr sonst braucht, kaufen. Bald darauf meldete mir Wilson, daß alles zur Abfahrt bereit sei; ich gab ihm einen entsprechenden Geldbetrag, und er nahm Frank mit sich. Kaum waren die zwei fort, als ich mein Gewehr holte, die Hunde herbeirief und mich auf den Weg machte, um nach dem Vogelwild zu sehen. Ich hatte einen guten Tag, und so kam ich erst spät am Abend nach Hause. Ich kleidete mich um und begab mich ins Speisezimmer.

Frank erwartete mich bereits. Er sah sehr nett aus in seinem neuen Anzug, reinem Hemd, mit dem breiten Umlegekragen und hübschem Schlips. Wieder fiel mir die Kleinheit seines Fußes auf. Während des Essens war er gutgelaunt, knabenhaft-lustig. Die neuen Sachen bereiteten ihm eine Riesenfreude. Er erzählte mir, wie und wo sie eingekauft und gegessen hatten. Er habe sich in Winchester gut unterhalten, sagte er. Er unterließ auch nicht, mir für alles Gute Dank zu sagen. Nach dem Essen spielten wir Dame, wobei er sich als sehr geschickt erwies, und um zehn Uhr schickte ich ihn schlafen.

II. KAPITEL.

Der furchtsame Knabe. – Aufgaben. – Unaufmerksamkeit beim Lernen. – Die schlagenden Damen. – Zum ersten Male die Rute. – Des armen Frank Hinterer. – Werden Mädchen von Männern gezüchtigt?

Mehrere Wochen waren verstrichen. Frank tat von seinem früheren Leben keine Erwähnung; er schien völlig glücklich zu sein und hatte sich so sehr eingelebt, als wäre er in Oakhurst aufgewachsen, aber er war nie vorlaut oder anmaßend. Ich konnte mir nun schon einen Begriff von des Knaben Charakter machen. Er war offenherzig, wahrheitsliebend und zutraulich; er schien mich sehr lieb zu haben, denn er war gern, zu Hause und auch auswärts, um mich, und es betrübte ihn stets, wenn ich einer Einladung zu benachbarten Familien Folge leistete. Auf die Jagd wollte er mich dennoch nie begleiten; er sagte, er könne den Anblick des Tötens der Vögel nicht ertragen. Meiner Ansicht nach war diese Schwäche töricht, und ich zog ihn auch oft mit seinem ängstlichen Getue auf. Es war doch eigentümlich, daß ein Junge, der den Mut gehabt hatte zur See gehen zu wollen, davor zurückschrak, ein Rebhuhn geschossen werden zu sehen. Da hatte ich wohl seinerzeit recht, als ich erklärte, er tauge nicht zum Matrosendienst.

Er hatte viel Einnehmendes an sich. Ich gewann ihn ehrlich lieb und bereute nie, ihn ins Haus genommen zu haben. Naturgemäß war er nicht fehlerlos. Er war faul, hatte ein heftiges Temperament, war eigenwillig; manchmal bis zur Ungehorsamkeit, und besaß die Neigung, Dienstboten – besonders die weiblichen – herrisch zu behandeln. Diesen Zug in seinem Charakter schrieb ich dem Umstand zu, daß er die ersten zehn Jahre seines Lebens mit eingeborenen Bediensteten in Indien zu tun hatte.

Die Tage gingen rasch und ereignislos dahin. Ich jagte und verbrachte gelegentlich eine Nacht in der Stadt. Die Dinge nahmen ihren ungestörten Lauf bis Ende Oktober, wo ich mich entschloß, Frank bei Beginn des neuen Schuljahrs zur Schule zu senden. Nicht daß ich ihn los werden wollte; aber eine schon vor langem mit einigen Freunden getroffene Verabredung zu einer Yachtfahrt ins Mittelländische Meer band mich, und die Reise sollte zu Beginn des Januar angetreten werden.

Ich sagte Frank einstweilen nichts von der Absicht, ihn in die Schule zu stecken, da ich wußte, daß ihn die Nachricht niederdrücken werde und ich nicht haben wollte, daß er betrübt umherschleiche. Gerade in der letzten Zeit hatte ich viel über Franks Zukunft nachgedacht, und ich mußte mir sagen, daß es nicht recht von mir sei, den Jungen weiterhin müßig umherlaufen zu lassen. Mir fiel das Wort ein: »Müßiggang ist aller Laster Anfang«, und ich beschloß daher, ihm Aufgaben zu geben, die ihn während eines Teiles des Tages beschäftigen würden. Ich suchte sofort einige meiner alten Schulbücher heraus und sagte ihm nach dem Mittagessen, daß ich’s gern sähe, wenn er täglich mehrere Stunden studiere, und ich teilte ihm auch mit, daß ich ihm fortlaufend Aufgaben geben und ihn abends, wenn ich zu Hause wäre, aushören würde.

Er blickte erstaunt und niedergeschlagen drein, erklärte sich aber bereit, alles zu lernen, was ich ihm vorschreibe.

Ehe ich am folgenden Morgen zur Jagd aufbrach, bezeichnete ich ihm seine Aufgaben und wies ihm das Bibliothekzimmer als Raum zum Lernen an. Ich sprach noch die Erwartung aus, daß er fleißig und aufmerksam sein werde und nicht eher das Zimmer verlasse, bis er mit der Arbeit fertig sei. Ich hatte eine köstliche Hetzjagd und kehrte erst um sieben Uhr abends nach Hause zurück. Kaum war das Essen vorüber und ich hatte die Zigarre angesteckt, als ich Frank seine Bücher und Hefte bringen ließ, ihn prüfte und die Aufgaben durchsah. Er hatte die Arbeit ziemlich gut gemacht. Dann plauderten wir und spielten bis zum Schlafengehen Dame. Einige Tage lang ging alles gut, dann bemerkte ich, daß ihm der von mir auferlegte Zwang nicht recht passe; unaufmerksam schrieb er seine schriftlichen Aufgaben, und im Mündlichen reichte er noch weniger an meine Anforderungen heran. Ich mußte ihn also wiederholt schelten. Er war dann immer reuig und versprach fleißiger sein zu wollen; nach wenigen Tagen aber schon wurde er wieder faul und unaufmerksam und schließlich ganz und gar ungehorsam. Ich mußte also andere Saiten aufziehen und strenger vorgehen; er durfte doch nicht seinen Willen haben! In mir steckte etwas von einem Exerziermeister, und ich habe den festen Glauben an die Wirksamkeit körperlicher Züchtigung. Von Zeit zu Zeit tun Prügel allen Knaben gut. Als ich noch in Eton war, mußte ich oft die Rute spüren, und ich bin davon überzeugt, daß mir das nicht geschadet hat. Ich fuhr ihn also eines Abends, als ich sah, daß er ungewöhnlich faul gewesen sei, an: »Du hast in letzter Zeit sehr unaufmerksam gearbeitet und heute scheinst du überhaupt nicht einmal den Versuch gemacht zu haben, den Stoff zu bewältigen. Ich bin sehr böse auf dich, und wenn du dich nicht gründlich änderst, muß ich dich durchprügeln.«

Er erschrak, wurde puterrot, starrte mich an und sagte: »Es tut mir aufrichtig leid, daß ich Sie erzürnt habe! Ich weiß, daß ich in letzter Zeit sehr faul gewesen bin; aber ich will fortan fleißig arbeiten. Wahrhaftig! Hoffentlich wird es nie dazu kommen, daß Sie mich züchtigen müssen«, setzte er mit flehentlichem Ausdruck hinzu.

»Das hängt von deinem Benehmen ab. Wenn du auch weiterhin nichts lernst, werde ich dich mit der Birkenrute bearbeiten.«

Er fuhr zusammen.

»Hast du je die Rute gekostet?« fragte ich.

Wieder errötete er, senkte den Blick und nach einer Weile kam es leise von seinen Lippen: »Nein, noch nie, aber Frau« – er hielt inne und verschluckte den Namen, der ihm schon auf der Zunge lag –, dann fuhr er fort: »Eine der Damen, bei denen ich lebte, gab mir dreimal mit der flachen Hand Prügel auf den Popo, um mich dazu zu bringen, das zu tun, was sie von mir verlangte. Ich habe Ihnen schon gesagt, daß sie mich mißhandelten.«

Lachend meinte ich: »Das überrascht mich sehr. Ich hätte dich für forscher gehalten, als daß du dich von einer Dame packen läßt. Und du sagst, daß du mehr als vierzehn Jahre zählst?«

Unruhig rückte er auf dem Stuhle hin und her und stammelte: »Ich … Sie … verstehen … mich … nicht. Ich … konnte mir … doch … nicht helfen! Es waren doch … ihrer zwei! Ich … bin doch nicht …« – er unterbrach sich. Verwirrt und betrübt sah er drein.

Wieder mußte ich lachen. »Du brauchst mir weiter nichts zu erzählen.« Ich nahm ein Buch zur Hand und las. Auch er vertiefte sich in die Lektüre eines Buches, ich bemerkte jedoch, daß er sich nicht wohl fühlte. Bald sagte er gute Nacht und begab sich zu Bett.

Ich mußte noch an den Schreck denken, der dem armen Frank bei der Drohung mit der Rute in die Glieder gefahren war. Er hatte jedenfalls nicht damit gerechnet, daß ich so energisch sein werde, und noch einige Tage nach diesem Vorfall blickte er mich oft verstohlen auf eigentümliche Art an. Allmählich aber verlor sich seine Furcht und er gab wieder Anlaß zu Klagen. Er war launenhaft und wankelmütig, bald lebhaft und gesprächig, bald niedergeschlagen und verschlossen; oft war er ungehorsam und gab sich Ausbrüchen der Leidenschaft hin. Ich wurde nicht klug aus ihm. Sein sonderbares Benehmen ärgerte mich. Er war allerdings stets betrübt, wenn er sich schlimm aufgeführt hatte, aber ich sah doch die Notwendigkeit ein, ihn durch eine tüchtige Behandlung mit der Rute zur Vernunft zu bringen. Ich beschloß also, ihn bei der nächstbesten Gelegenheit zu prügeln.

Ehe noch eine Woche vergangen war, hatte er schon mit der Rute Bekanntschaft gemacht.

Er hatte eine gute Handschrift, was ich von mir, nicht behaupten kann, und so hieß ich ihn eines Morgens ein Manuskript abschreiben. Ich fügte noch hinzu, daß ich’s so rasch wie möglich wünsche, da es mit der Nachmittagspost abgehen müßte. Das Manuskript war nicht groß, ich gab ihm also eine Stunde Zeit.

Nach Ablauf dieser Frist ging ich ins Bibliothekzimmer, um die Abschrift zu holen; er war aber gar nicht dort und hatte auch die Arbeit noch nicht begonnen. Ich war wütend und nahm mir vor, ihn zu prügeln, sobald ich seiner ansichtig würde. Ich hatte keine Rute in meinem Besitz, aber draußen im Grünen standen einige Birken, und so schnitt ich einige lange, geschmeidige, saftige, grüne Zweige ab und band sie zu einer erstklassigen Rute zusammen. Ich ließ sie zur Probe durch die Luft sausen.

»Na, junger Herr, die wirst du schon spüren!« Ich ging in die Bibliothek zurück, legte die Rute in eine Schublade, nahm einen mich interessierenden Roman zur Hand, und ließ mich gemächlich in einen Lehnstuhl fallen, der neben dem Kamin stand.

Nach ungefähr einer Stunde trat Frank ein. Ich legte das Buch beiseite und stand auf. »Warum hast du die Abschrift nicht besorgt?«

»Ich will nicht in einemfort belästigt werden,« gab er schnippisch zur Antwort. Ich war baff, da er noch nie solch eine freche Erwiderung gemacht hatte.

»Du warst furchtbar ungehorsam und sprichst höchst ungebührlich. Ich werde dir daher die Rute geben«, sagte ich und holte das Prügelwerkzeug hervor. Er war ganz niedergeschmettert, wurde bis über die Ohren rot und zitterte.

»Schlagen Sie mich nicht, bitte, bitte, schlagen Sie mich nicht!« jammerte er. Flehend streckte er mir die Hände entgegen.

»Laß die Hosen herunter und leg dich über die Sofaecke«, wütete ich.

»Oh, oh, oh«, flennte er. »Ich verdiene ja eine Strafe, aber prügeln Sie mich bitte nicht! Strafen Sie mich auf andere Art.«

»Absolut nicht! Sofort läßt du die Hosen herunter! Feig bist du auch noch!«

»Ich bin kein Feigling und fürchte nicht den Schmerz. Ich kann ihn ertragen, aber ich schäme mich, die Hosen vor Ihnen auszuziehen«, schluchzte er.

»Sei nicht dumm! Vor jener Dame hast du deinen Hintern auch entblößt, und das ist viel beschämender für einen Jungen. Also los, vorwärts!«

»Ach, bitte, bitte, ersparen Sie mir die Schmach«, beschwor er mich. Ich verlor die Geduld.

»Wenn du nicht sofort gehorchst, rufe ich Wilson herbei, um dich zu entkleiden und dich niederzuhalten, während ich dich verdresche!«

»Nur das nicht! Bitte, bitte, nicht!« heulte er mit angstverzerrtem Gesicht. »Ich ziehe mich schon aus!«

Er wandte sich weg, ließ mit zitternder Hand die Hosenträger herunter, knöpfte die Hose auf und streifte sie ab, dann legte er sich über die Sofaecke, so daß auf der einen Seite die Hände und auf der anderen die Fußspitzen den Boden berührten. Der Hintere ragte also hübsch in die Höhe. Ich konnte absolut nicht verstehen, warum er so viele Geschichten gemacht hatte. Er war doch wirklich zu dumm!

Ich schob das Hemd hinauf, um den Popo zu entblößen, wobei er zum Ersticken schluchzte, das Gesicht mit den Händen bedeckte und am ganzen Leibe zitterte.

»Jetzt zeig, ob du Mut hast! Mach keinen Versuch, dich zu erheben oder die Hände nach hinten zu führen«, sagte ich, die Rute hebend und sie durch die Luft sausen lassend.

Ich applizierte ihm acht Schläge. Sie waren nicht sehr kräftig, aber sie hinterließen dennoch deutliche Spuren und überzogen den in Mitleidenschaft gezogenen Körperteil mit dunkler Röte. Bei jedem Hieb winselte er und warf sich von einer Seite auf die andere. Dann schluchzte er in wildem Schmerz, während ihm die Tränen über die Wangen flossen. Aber er biß die Zähne aufeinander und heulte nicht laut; auch machte er nicht den geringsten Versuch seinen Hinteren mit den Händen zu schützen. Er benahm sich tatsächlich recht mutig, wenn man bedenkt, daß er zum ersten Male die Rute spürte.

Er war durchaus kein Feigling. Nachdem ich’s ihm befohlen hatte, kleidete er sich wieder an, indem er sich abwandte; dann wischte er sich die Augen und verließ schluchzend das Zimmer.

Ich räumte die Rute fort und entfernte mich aus dem Hause, um einige Besuche in der Nachbarschaft zu absolvieren. Ich sah Frank erst wieder beim Abendessen. Verschüchtert blickte er mich an, als er sich niedersetzte. Da niemand im Zimmer war, sagte ich lachend: »Nun, Frank, du bist jetzt hinten ein wenig empfindlich, nicht wahr? Was wirst du denn rot, du Esel du? Du bist nicht der erste Bursche, der das mitmacht! Den meisten geht’s so wie dir. Das ist sehr notwendig. Ich weiß es aus eigner Erfahrung. Man gewöhnt sich daran.«

Er erbebte. »Wirklich?« fragte er, dann setzte er sein Mahl fort.

Ich mußte unwillkürlich lachen. Da er mich aber dauerte, reichte ich ihm ein Glas Wein. Als ich mich nach dem Essen in den Lehnstuhl gesetzt und eine Zigarre angesteckt hatte, setzte sich Frank mir schweigend zu Füßen. Ich plauderte und heiterte ihn auf. Bald löste sich seine Zunge. Er war nicht trotzig und trug mir nichts nach.

Unvermittelt fragte er mich und dabei errötete er: »Werden Mädchen oft mit der Rute geschlagen?«

»Nicht so oft, als notwendig wäre«, lachte ich. »Aber manch ein Mädchen wird von seiner Mutter oder seiner Gouvernante verdroschen«.

»Haben Sie schon gehört, daß ein Mädchen von einem Manne mit der Rute geprügelt wird?« war die nächste Frage.

»Das könnte ich nicht gerade behaupten; aber ich halte es nicht für ausgeschlossen. Es mag wohl Männer geben, die ihre Töchter durchhauen«.

Er schien mit dieser Antwort befriedigt zu sein, da er nichts mehr fragte, sondern nachdenklich ins Feuer starrte. Dann ging er früh zu Bett.

III. KAPITEL.

Die Macht der Rute. – Die Villa in St. Johns Wood. – Franks Streiche. – Der Bericht der Haushälterin. – Eine gehörige Tracht Prügel. – Die Entdeckung. – Das Geheimnis und seine sinnliche Wirkung. – Der Anblick eines schmerzenden Hinteren. – Angenehme Fahrt.

Alles ging gut. Frank war einige Tage lang zurückhaltend und errötete oft, wenn ich ihn ansah. Mit der Zeit aber schien er das Vorgefallene vergessen zu haben, wurde aufgeräumt, fröhlich und ganz der alte. Er gehorchte und war nie schlechtgelaunt, studierte fleißig und bestand alle Prüfungen gut. Die Macht der Birkenrute ist doch wunderbar! Nach einer weiteren Woche wollte ich wieder einmal nach London, um einige Tage bei einer jungen Dame, namens Maud, zu verbringen, die in einer hübschen kleinen Villa in St. Johns Wood lebte. Die Haushaltungskosten bestritt ich. Frank war ein wenig verstört, als ich ihm meine Abfahrt meldete; er versprach während meiner Abwesenheit täglich drei Stunden zu lernen. Ich überantwortete ihn der Obhut meiner alten Haushälterin, der Frau Evans, einer würdigen Matrone, die in verschiedenen Stellungen schon fünfundzwanzig Jahre lang in Oakhurst diente.

Dann fuhr ich nach Winchester und erreichte den Nach-mittagzug nach London. Dort stieg ich mit meiner Reisetasche in einen Hansom und ließ mich zu Mauds Villa kutschieren. Maud, der ich am vorhergehenden Tage die Zeit meiner Ankunft mitgeteilt hatte, empfing mich mit heißen Küssen. Es ist ein großer Fehler, wenn Männer Damen, die sie aushalten, überraschen.

In dem hübsch eingerichteten Wohnzimmer trank ich eine Schale Tee, während wir angeregt plauderten. Dann entfernte sich Maud und kehrte nach einer halben Stunde einfach aber elegant gekleidet zurück. Sie war ein hübsches dralles Weibchen mit dichtem und langem blonden Haar und braunen Augen von seltsam weichem Ausdruck. Sie gab vor, mich zu lieben und war, wie ich annehme, ziemlich treu. Wir suchten ein Westend-Restaurant auf, aßen gut und konsumierten viel Champagner, dann fuhren wir in ein Theater, soupierten und kehrten nach Hause zurück.

Ich blieb eine Woche bei Maud. Wir machten viel mit, waren den ganzen Tag unterwegs, speisten in guten Restaurants und besuchten fleißig das Theater. Die Nächte, die Mauds Reize mir versüßten, waren mein besonderer Genuß. Die Kleine hatte große, hübsch gerundete, feste Brüste mit hübschen, kleinen, rosafarbigen Warzen; ihr Popo war groß und drall, ihre Haut schneeweiß und samtweich. Sie war ein guter Fick und in allen Liebeskünsten wohlerfahren. Es tat mir leid, nach so kurzer Zeit nach Oakhurst zurückzukehren; ich mußte der Einladung zu einem Diner Folge leisten und durfte nicht absagen. Ich benutzte also den Morgenzug nach Winchester und war um zwei Uhr nachmittags zu Hause. Ich war überrascht, Frank nicht im Hause zu finden und setzte mich, nachdem ich eine Weile gewartet hatte, zu Tisch. Ich konnte mir nicht erklären, wo der Junge steckte und was er angestellt habe. Gerade als ich beim letzten Bissen war, klopfte es an die Tür und herein trat meine Haushälterin Frau Evans. Sie war mit ihrem guten schwarzseidenen Kleid angetan, trug eine weiße Spitzenhaube, durchbrochene Halbhandschuhe und eine schwere goldene Kette um den Hals. Sie knickste und sagte, sie wünschte mit mir zu reden. Ich hatte die gute Alte gern, die seit meinem fünften Lebensjahre im Hause war. Ursprünglich war sie bei uns Kindermädchen gewesen, und ich erinnere mich noch ganz gut daran, wie sie mich und meine Geschwister durchwichste. Ich hieß sie Platz nehmen und mit ihren Mitteilungen beginnen.

»Es handelt sich um den jungen Herrn«, sagte sie, ihr Kleid glättend.

»Das dachte ich mir gleiche, sagte ich. Die Alte war gesprächig und hörte sich gern reden. Es dauerte also lange, bis sie mit der Erzählung fertig war. Ich will hier nur das Wesentliche wiedergeben.

Frank war brav gewesen, bis er sich eines Tages in den Kopf setzte, der Vorratskammer einen Besuch abzustatten und sich an Marmelade und anderen Süßigkeiten gütlich zu tun. Das Dienstmädchen, das für die Ordnung in der Vorratskammer verantwortlich war, erwischte den Räuber, stellte ihn zur Rede und wies ihm die Tür. Er wollte nicht weichen und als sie ihn hinauszudrängen versuchte, wurde er zornig und schlug ihr dreimal ins Gesicht und zog sie am Haar. Das verletzte und von Franks Heftigkeit erschreckte Mädchen lief weinend zur Haushälterin und beklagte sich bei ihr. Frank sprach der Frau sein Bedauern aus und entschuldigte sich; sie hatte jedoch darauf bestanden, mir alles zu berichten und so fühlte sie sich auch dazu verpflichtet.

Ich war sehr böse, als ich hörte, wie wenig gentlemanlike Frank sich betragen habe. Er verdiente entschieden Prügel. Ich ging ins Bibliothekzimmer und gab den Auftrag, Frank dorthin zu senden, sobald er komme.

Nach beiläufig einer halben Stunde trat er ein und grüßte mich artig, man sah ihm aber an, daß er sich schäme. Er war bleich und nervös und hob den Blick nicht.

Ich sagte: »Frank, was man mir von dir erzählte, hat mich sehr betrübt. Ich will nicht davon reden, daß du gestibitzt hast, obzwar das unter der Würde eines so großen Jungen steht, aber ich bin außerordentlich bekümmert, daß du dich soweit vergessen und Jane schlagen konntest. Das war feig und unmännlich. Ich will dich gehörig strafen. Bereite dich vor«, fügte ich hinzu, während ich die Rute holte. Angsterfüllt betrachtete er sie und helle Röte stieg ihm ins Gesicht.

»Ich schäme mich und bedaure den Vorfall aufrichtig. Ich habe erwartet bestraft zu werden«, sagte er bedrückt. Tränen stiegen ihm in die Augen und seine Lippen bebten. Er sagte nichts mehr, sondern schob die Hosen hinunter und legte sich aufs Sofa.

Ich rollte sein Hemd auf und ließ die Rute spielen. Da ich wütend war, sauste die Rute nur so durch die Luft und hinterließ lange rote Streifen auf dem blendendweißen Hinteren. Frank wand und krümmte sich und schrie bei jedem beißenden Schlag, der pfeifend auf das dicke, feste Fleisch fiel. Ich hörte nicht auf, obgleich er laut aufheulte und die Hände schützend nach hinten führte. Ich packte ihn mit der Linken bei den Handgelenken, während ich die Rute kräftiger herabsausen ließ. Er kreischte und bat mich flehentlich um Gnade. Er zog die Beine an den Leib heran und stieß sie wieder von sich, er wälzte sich im Schmerze und drehte sich für einen Augenblick ganz auf die eine Seite. Dieser eine Augenblick hatte jedoch genügt, um mich vor Staunen und Schreck erstarren zu machen. Mein Arm sank herab und die Rute entfiel mir. Ich hatte nämlich eine kleine rosalippige Scham gesehen, die von winzigen Goldlocken überschattet war.

»Frank« war ein Mädchen!

Diese ganz unerwartete, verblüffende Entdeckung machte mich wirblig und für einen Augenblick starr.

Da die Rute nicht mehr auf ihren rotgestreiften zitternden Popo niederhagelte, hörte sie auf zu strampeln und lag kläglich winselnd da.

Ich betrachtete nun den halbnackten Körper aufmerksam und fragte mich verwundert, woher es komme, daß ich ihr wahres Geschlecht nicht schon an jenem Tage entdeckt hatte, wo sie sich zum ersten Male entkleidet hatte. Die ausladenden Hüften, die weichen Linien des feisten Hinteren und die wohl abgerundeten Schenkel waren doch die eines Mädchens von vierzehn bis 15 Jahren. Als mir nun klar wurde, daß ich soeben ein junges Mädchen geprügelt hatte und gerade beim Betrachten ihrer Reize war, bekam ich einen kolossalen Ständer. Wie leicht reagiert doch das geschlechtliche Empfinden! Und wie rasch wird es erregt!

Während mich diese glühenden Gedanken und Gefühle durchtobten, lag die Kleine schluchzend auf dem Sofa. Ich hatte somit Zeit über mein künftiges Verhalten ihr gegenüber schlüssig zu werden und war mir sofort klar darüber, daß ich »Frank« nichts von der gemachten Entdeckung merken lassen dürfe. Ich war überzeugt, daß sie in ihrem Schmerze keine Ahnung von dem Geschehnis hatte.

Ich hieß sie aufstehen, was sie auch bebend tat. Langsam richtete sie ihren Anzug. Sie schluchzte jämmerlich und die Tränen rannen in Strömen über ihre geröteten Wangen bis zu den bebenden Lippen herab.

Die Prügel waren nicht ohne gewesen; der Popo mußte sie anständig schmerzen. Ich hatte Mitleid mit ihr, nun da ich wußte, daß sie ein Mädchen sei. Als ich sie angekleidet vor mir sah, in männlichem Gewande, staunte ich, wie knabenhaft sie aussah; jeder hätte sie für einen etwa dreizehnjährigen Jungen halten müssen. Ich hätte herauslachen mögen, hielt mich aber noch rechtzeitig zurück und sagte kühl und schroff: »Frank, du kannst jetzt gehen! Du hast eine gehörige Tracht Prügel bekommen, du hast sie aber auch verdient. Hoffentlich wirst du dich nie wieder soweit vergessen und ein Weib schlagen.«

Sie wischte die Augen, deren Tränenquell noch nicht versiegt war, und entfernte sich, ohne zu ahnen, daß ich Mitwisser ihres Geheimnisses sei.

Ich war froh, daß sie draußen war. Die Entdeckung war so überraschend gekommen, daß ich noch ganz benommen war. Ich kann stets am besten nachdenken, wenn ich rauche, und so steckte ich eine Zigarre an und warf mich in einen Klubsessel. Ich ließ alle Vorfälle seit »Franks« Eintritt ins Haus Revue passieren und jetzt wurde mir so vieles klar, was mir bisher rätselhaft erschienen war. Also darum die Verwirrtheit, wenn ich »Frank« damit aufzog, daß er sich von einer Dame hatte schlagen lassen, darum das Zögern beim Herunterlassen der Hosen in meiner Gegenwart, darum das scheue Benehmen nach der Bearbeitung mit der Rute, darum das Erröten beim geringsten Anlaß. Jetzt konnte ich mir auch ihr seltsames Betragen vor nicht allzulanger Zeit erklären, wo sie so eigentümlich launenhaft, bald lebhaft und bald niedergeschlagen und Zornesausbrüchen so geneigt gewesen war. Diese nervöse Erregtheit hing wahrscheinlich mit der Pubertät zusammen; sie war jedenfalls damals zum ersten Male unwohl geworden. Ich fragte mich, wie sie’s zuwege gebracht hatte vor dem weiblichen Dienstpersonal alle verräterischen Zeichen zu verbergen; Weiber haben so etwas doch sonst schnell heraus.

Wie war sie zu dem Herrenanzug gekommen? Und wozu gab sie sich als Knabe aus? Woher war sie gekommen? Wer waren die geheimnisvollen Damen, die sie zu sich genommen hatten? Was war es, das man von ihr verlangt hatte und sie sogar trotz der Schläge nicht tat? Ich konnte keine befriedigenden Antworten auf diese Fragen finden.

Ich hatte mich endgültig entschlossen, die Kleine in Oakhurst zu behalten und sie ihr Geheimnis wahren zu lassen, solange als es ihr beliebte. Mir war der Gedanke ganz angenehm, immer ein hübsches, als Knabe angezogenes Mädchen um mich zu haben, und besonders pikant wurde die Sache dadurch, daß außer mir niemand um das Geheimnis wußte. Auch das war mir angenehm, daß ich gelegentlich wieder ihre Reize würde betrachten können, denn ich hatte die Absicht, sie nach jedem Vergehen mit der Rute zu bearbeiten.

Beim bloßen Gedanken schon stellte sich mein Schwanz brennend auf. Der Anblick des Popos bei Weibern war mir von jeher äußerst lieb, »Frank« aber war der erste, den ich geprügelt hatte. Ich hatte bisher nicht, wie andere Männer, ein besonderes Gefühl beim Durchprügeln von Weibern gehabt; jetzt war ich mir dessen bewußt, daß es mir fortan Lust bereiten würde. Es war sozusagen das Werk eines Augenblicks gewesen, mich in einen Verehrer der Rute zu verwandeln.

Ich beschloß, meinen Freunden zu schreiben, daß es mir leider nicht möglich sein werde, die Yachtfahrt mitzumachen.

Ich konnte doch das Mädchen nicht allein dalassen und ich wollte auch gar nicht von ihm fort. Als Knaben hatte ich sie gern gehabt, jetzt hatte ich sie noch lieber. Was ich für sie empfand, war nicht gerade Liebe, wohl aber ein keimendes sinnliches Verlangen. Dennoch nahm ich mir vor, sie in Ruhe zu lassen und sie in keiner Weise zu verderben. Ich würde sie prügeln, wenn sie eine Züchtigung verdiente und mich dabei ihrer Nacktheit freuen; das wäre aber auch alles; zumindest vorläufig. Ich konnte jedoch den Gedanken nicht los werden, daß ich sie über kurz oder lang – wenn sie älter geworden sei – vögeln werde.

Mir fiel jetzt erst ein, daß ich zum Abendessen zu Bekannten geladen sei; mir blieb nicht viel Zeit über, da ich einige Kilometer weit mußte; ich kleidete mich also rasch an, fuhr davon und kam gerade zurecht. Das Essen war glänzend, der Wein vorzüglich und ich hatte eine hübsche, lebhafte Nachbarin, die gut zu plaudern verstand, so daß ich mich prächtig unterhielt. Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie gewußt hätte, daß ich wenige Stunden zuvor ein Mädchen mit der Rute bearbeitet habe. Ich kam erst spät nach Hause, und da »Frank« zur gewohnten Stunde zu Bett gegangen war, sah ich sie nicht mehr.

Am nächsten Morgen kam sie erst zehn Minuten nach mir zum Frühstück. Sie sah frisch, aber dennoch betrübt aus. Schüchtern und mit niedergeschlagenen Blicken und geröteten Wangen bot sie mir einen guten Morgen. Ich betrachtete sie, jetzt, wo ich wußte, daß sie ein Mädchen sei, mit verstärktem Interesse. Sie war entschieden hübsch, und wäre sie in Mädchenkleidern und trüge ihre goldenen Haare nicht gestutzt, wäre sie vollends reizend gewesen, denn sie hatte einen guten Teint, große, klare, blaue Augen und einen köstlichen, küssenswerten Rosenknospenmund. Merkwürdig, daß mir ihr mädchenhaftes Aussehen früher nie aufgefallen war. Ich besah ihre Gestalt genau, um zu erkennen, inwieweit ihr Anzug die weichen Formen der erwachenden Weiblichkeit hervortreten lasse. Sie trug einen breitbrüstigen Salonrock, der die Hüften völlig bedeckte; mir war aber, nun, wo ich um »Franks« Geheimnis wußte, so, als ob ich sähe, wie sich der knospende Busen unter dem Rocke hebe und senke.

Man hätte sie jedoch noch immer für einen Knaben halten können. Wie lange noch?

Ich bemerkte, daß sie sich nur mit großer Gewaltanstrengung zu Tisch setzte; der Hintere schmerzte ihr zweifellos noch. Ich bemitleidete sie, durfte es aber nicht zeigen. Ich nickte ihr also nur zu und sagte lächelnd: »Das Setzen bereitet dir wohl Schwierigkeiten?«

Einen flüchtigen Blick warf sie mir zu, sprach aber kein Wort. Mich freute es, daß sie sich das Essen wohl schmecken ließ. Ihr hatte, seitdem ich sie kannte, nie etwas gefehlt; ihr Gesicht war immer rosig, da sie sich viel in freier Luft bewegte.

Nach dem Frühstück stellte sie sich zum Feuer hin, stützte die Ellbogen auf den niederen Kaminsims und betrachtete ihr Antlitz im gegenüberliegenden Spiegel.

»Nun, Frank, schmerzt dich der Popo sehr?«

Ihr Rücken war mir noch immer zugekehrt. »Nur, wenn ich sitze«, erwiderte sie; »die ganze Nacht hindurch hatte ich jedoch große Schmerzen. Ich fand keinen Schlaf.«

Mich packte die unwiderstehliche Lust ihren Popo und die von mir darauf entworfenen »Zeichnungen« zu betrachten. »Laß die Hosen herunter und komme her«, sagte ich und setzte mich in einen Lehnstuhl, der am Fenster stand.

Ein Augenblick des Zögerns und ein flüchtiges Erröten. Zweifellos dachte sie aber, es sei besser, zu gehorchen. Sie trat also heran, wandte mir den Rücken zu und knöpfte die Hosen auf. Sie stand ganz still und hielt nur das Hemd vorn fest, um die geheimnisvolle Stelle zu verbergen. Lächelnd hob ich das schützende Hemd hinten in die Höhe und betrachtete eingehend die mädchenhafte Gestalt, und während ich schaute, wurde mein Kleiner steif. Kaum, daß ich mich zurückhalten konnte, die Hand zwischen ihre Schenkel zu schieben! Ich untersuchte genau die Spuren, die die Rute auf dem hübsch gestalteten Popo hinterlassen hatte; die Haut war noch stark gerötet und die Hinterbacken waren kreuz und quer mit Striemen überzogen. Armes kleines Ding! Ich hatte sie stärker geprügelt, als ursprünglich meine Absicht gewesen war … Sie mußte viel gelitten haben.

Sachte befühlte ich den Popo, der sich heiß und rauh anfühlte. Sie zuckte zusammen: »Berühren Sie mich bitte nicht! Es tut furchtbar weh!«

Ein wenig vorwurfsvoll sagte sie beim Anziehen: »Sie haben mich sehr fest verdroschen!«

Sie tat mir herzlich leid, und ich nahm mir vor, sie nur dann wieder so streng zu bestrafen, wenn sie etwas außerordentlich Schlimmes täte. Lächelnd meinte ich: »Dafür sollst du einen freien Tag haben. Nach dem Mittagessen werden wir eine große Spazierfahrt machen und erst nach dem Abendessen nach Hause kommen, da wir in einem Hotel in Winchester speisen werden. Ist’s dir recht?«

»Franks« Züge erhellten sich, ein Lächeln umspielte ihre Lippen, und sie sagte, es freue sie sehr, daß sie mitfahren dürfe. Sie verließ dann das Zimmer, und nachdem ich dem Stallmeister meine Anordnungen übermittelt hatte, machte ich mir’s bequem, las die Zeitung und rauchte eine Zigarre.

Um zwei Uhr stand mein nach Postkutschenart gebauter Wagen vor dem Tor bereit. »Frank« und ich nahmen Platz und fuhren davon. Es war kalt, aber die Sonne schien hell und es war windstill. Die Straße war hartgefroren und daher staublos. Wir fuhren rasch. Scharfe Luft blies uns entgegen und belebte uns, so daß unsere Wangen glühten und die Augen blitzten. Die Kleine wurde munterer, begann zu reden und bald lachte und plauderte sie, wie sie’s stets zu tun pflegte, denn sie war von Natur aus heiter und zu Scherzen aufgelegt.