Sanden, Viola Playground Chess

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© 2019 Piper Verlag GmbH, München
Redaktion: Diana Napolitano
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Schachsonett

Schachsonett

 

Dem edlen Schach vergleich ich das Sonett.

Eröffnung, Aufbau, Mittel-, Endspiel – traun,

das alles ist so hier wie dort zu schaun,

und auch selbst hier sitzt oft ein – Paar am Brett.

 

Vier Züge schon vorbei! Gefährlich Baun!

Verwirrung trübt mich … Opfer und – Verlust! …

Doch dieser Zug jetzt macht den Fehler wett.

Und auch dem Endspiel darf ich noch vertraun.

 

Jetzt brenn ich erst; und spür mich Brust an Brust;

und greife nicht mehr fehl im strengen Kriege;

und lege meisternd Hand auf Brett und Blatt.

 

Noch einmal blitzt das feindliche Florett –

doch ich parier’s, – und nun auch schon: Schachmatt!

(Ich muss erst immer fallen, eh ich siege.)

 

Christian Morgenstern

Gesammelte Werke in einem Band | Piper Taschenbuch (1. August 2017) |Gedichte – S. 121

Teil 1 – VIRTUALITY

 

»Im echten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen.«

Friedrich Wilhelm Nietzsche, aus »Also sprach Zarathustra«

1.

»Es ist im Leben wie im Schachspiel: Wir entwerfen einen Plan, dieser bleibt jedoch bedingt durch das, was im Schachspiel der Gegner, im Leben dem Schicksal zu tun belieben wird.«

Arthur Schopenhauer (*1788 † 1860)
Deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer

 

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich fahre zu einem Mann, den ich noch nie gesehen habe, dessen Stimme ich nicht kenne, über den ich nichts weiß.

Noch vor wenigen Wochen hätte ich es mir nicht vorstellen können, mich in einen Unbekannten zu verlieben. Realitätsfremd, unmöglich, ganz und gar ausgeschlossen. Aber das, was ich empfinde, fühlt sich an wie heftiges Verliebtsein. Ich denke unablässig an ihn, träume von ihm, bin aufgewühlt.

So weit ist es mit mir gekommen, dass ich mich nun trotz aller Bedenken aufmache, ihn zu treffen. Vielleicht ist er ein Irrer, vielleicht gehört das alles zu einem perfiden Game, das er nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Frauen spielt. Wir haben uns nie Fotos geschickt. Keine Bilder, das war sein Wunsch. Wenn nun nichts von dem stimmt, was er mir geschrieben hat? Wenn er ein intelligenter Psychopath ist? Irgendein widerlicher, total gestörter Typ, der mich bestenfalls verarschen und schlimmstenfalls bestialisch umbringen will? Unwahrscheinlich zwar, trotzdem durchaus möglich. Aber Anett weiß über alles Bescheid, sollte er mir also etwas antun, kommt er nicht ungestraft davon.

Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass der reale mit dem imaginären Jon nicht mithalten kann und ich nach dem Date einfach nur enttäuscht sein werde. In meiner Vorstellung gleicht er dem Schauspieler Kit Harington in seiner Rolle als Jon Schnee in Game of Thrones. Eine nahe liegende Assoziation bei dem Vornamen, wobei ich weder sicher sein kann, dass er wirklich Jon heißt, noch dass er so aussieht, wie er sich beschreibt. Alles, was ich über ihn und seine äußere Erscheinung zu wissen glaube, stammt aus zusammengepuzzelten Informationen, die ich ihm in unseren Chats entlockt habe.

30 Jahre, 1,85 m groß, dunkle Locken, die zu kurz sind, um lang genannt werden zu können, aber zu lang, um als ordentlicher Kurzhaarschnitt durchzugehen. Seine Augenfarbe muss außergewöhnlich sein. Als »undefinierbar« hat er sie bezeichnet, als ich ihn danach gefragt habe. »Was steht denn in deinem Pass?«, habe ich nachgehakt und erfahren, dass sie darin als grün-braun dokumentiert sind. Olivgrün stelle ich mir seine Augen seither vor, tiefgründig und geheimnisvoll. Er sei nicht glatt rasiert, trüge aber auch keinen Bart, es wuchere bei ihm irgendwie unentschlossen dazwischen. »Schreib doch gleich Dreitagebart, du bist immer so umständlich«, habe ich ihn nach dieser kompliziert formulierten Ausführung geneckt. Er ist angeblich schlank und durchtrainiert, nicht übertrieben muskulös, eher drahtig, läuft regelmäßig, geht unregelmäßig ins Fitnessstudio und trauert seinen glorreichen Zeiten als Linksaußen bei der Handballjugend nach. Schach spielt er schon ewig, früher im Verein, jetzt nur noch zum Spaß und meistens online. Seit ziemlich genau einem Monat spiele ich auf der Online-Schachseite Playground Chess mit ihm – und er spielt mit mir.

2.

»Der beste Zug im Schach, wie im Leben, ist stets – der gemachte.«

Savielly Tartakower (* 1887 † 1956)
Polnisch-französischer Schachmeister

 

Gleich habe ich ihn. Der weiße König steht im Zentrum, herausgetrieben aus seiner geschützten Position und von meinem schwarzen Läuferpaar bedroht. Aber die Zeit läuft ab – was das anbelangt, ist mein Gegner deutlich im Vorteil. Mir bleiben nur Sekunden, um den Sieg gegen Magnus einzuleiten, der noch ein dickes Polster von über vier Minuten hat. Sein Nickname ist offenbar ebenso wie sein Profilbild inspiriert vom Schachweltmeister Magnus Carlsen. Aber dieser Möchtegern-Magnus wird sich Caissa geschlagen geben müssen, der Göttin des Schachs, obwohl ich in Wahrheit von der Göttin mindestens so weit entfernt bin, wie er vom Weltmeister. Und auch nicht Caissa heiße, sondern Catrin. Für ausgewählte Leute auch Cati. Ich lächle, als ich meinen Springer in die richtige Position bringe, lehne mich genüsslich zurück und warte, aber nichts geschieht. Bisher hat er automatisch reagiert, fast immer in Sekundenschnelle. Zwei Minuten vergehen, ohne dass Magnus sich rührt. Gerade als ich mich frage, ob er zu den armseligen Typen gehört, die nicht in Würde aufgeben oder verlieren können, sondern einfach die Zeit ablaufen lassen, öffnet sich das Chatfenster. Fassungslos starre ich auf das eine Wort, das er geschrieben hat. Grundreihenmatt. Synchron höre ich das bekannte Geräusch, das »Schachmatt« signalisiert. Meine gute Laune verfliegt, und ich kann es nicht verhindern, dass ich laut fluche, obwohl das Ganze nur ein Spiel ist und diese extrem kurzen Online-Partien, bei denen kaum Zeit zum Nachdenken bleibt, oft eine unerwartete Wendung nehmen. Verdammt noch mal, wie blöd von mir! Mein hinter der Bauernlinie eingeklemmter König ist unfähig, dem weißen Turm auszuweichen, dem ich mit meinem Springer den Weg zur Grundreihe freigemacht habe. Das Paradebeispiel für einen akuten Anfall von Schachblindheit, denn diese Gefahr hätte ich sehen müssen.

Damit ist die Partie vorbei, und ich verspüre keine Lust auf eine weitere. Lieber bei einem Glas Wein noch ein bisschen Musik hören und nachschauen, ob Anett online ist. Aber an einem Samstag um 23 Uhr stehen die Chancen gering, sie zu erwischen. Ohnehin würde sie meinen Frust über die schmachvolle Niederlage nicht nachvollziehen können. Meine beste Freundin versteht weder etwas von Schach noch kann sie begreifen, warum ich mir damit die Langeweile vertreibe, anstatt nach monatelangem Singledasein endlich etwas zu unternehmen, um diesen Zustand zu beenden. Nicht den Zustand der Ungebundenheit, aber den sexlosen Zustand. Anett ist zwar auch Single, seit Jahren schon, bei ihr herrscht jedoch kein Mangel an Lust und Leidenschaft. »Das Leben ist zu kurz für lange Beziehungen, weil sich nach gewisser Zeit unterschwellig die Flaute im Bett einschleicht. Immer!«, hat mir Anett erst letztens wieder kundgetan, »unterschwellig« begleitet von anzüglichem Zungenschnalzen und eindeutiger Gestik. Das ist der Grund, warum sie kurze, heftige Affären bevorzugt, die enden, bevor Zahnbürsten, Unterhosen und Hygieneartikel beim jeweiligen Partner deponiert werden.

Wie erwartet, reagiert Anett nicht. Facebook, WhatsApp, Instagram, alles Fehlanzeige. Ich sende ihr eine weitere Nachricht, diesmal mit dem Vorschlag, am nächsten Tag in unserem Lieblingslokal Rauschgold gemeinsam zu brunchen. Was hältst du von einer Kneipentour am Wochenende?, tippe ich dann noch, bevor ich das Handy zur Seite lege. Vielleicht kann ich auch Fabienne und Steffi mobilisieren. Wir müssten viel öfter mal wieder etwas zu viert unternehmen, so wie früher.

Unsere Mädelsabende waren legendär. Trinken, tanzen, feiern – wird echt Zeit, wenn es schon irgendwelche Schachtypen schaffen, mir die Laune zu verderben. Aber leider ist es fast unmöglich geworden, Termine zu finden, an denen wir alle vier Zeit haben. Ich seufze, als ich daran denke, dass es bald noch schwieriger wird. Steffi hat sich entschlossen, zu ihrem Freund nach Göttingen zu ziehen.

Lustlos öffne ich noch einmal die Schach-App, um zu schauen, ob jemand wach ist. Es herrscht gähnende Leere, bei keinem meiner Kontakte ein grünes Online-Symbol, aber eine neue Nachricht blinkt. Magnus hat mir eine Freundschaftsanfrage geschickt.

Magnus: Hi, Caissa, kann passieren. Du hast stark gespielt, wenn auch zu sehr auf dich selbst konzentriert. Das war dein einziger Fehler. Hast du Lust auf eine Revanche? Würde mich freuen

Caissa: Heute nicht mehr.

Das liest sich etwas kurz angebunden, darum tippe ich noch zwei Sätze.

Caissa: Wenn morgen okay ist, meinetwegen. Ich schau nachmittags hier rein, klopf an, wenn du online bist.

Nachdem ich sein Profil gecheckt habe, das so wenig aussagekräftig ist, wie mein eigenes, bestätige ich die Freundschaftsanfrage und verschiebe Magnus in die Abteilung Niederlagen. Da kann er jetzt Chessgod24, Blackdevil, Spielmann und GarriKaspar Gesellschaft leisten. Der Ordner mit meinen Siegen ist beträchtlich größer, zumal ich dort auch die Remis-Gegner einsortiere. Unentschieden gehen die 10-Minuten-Partien, die ich spiele, aber im Gegensatz zu den mehrstündigen Partien der Profis selten aus. Was ich und die meisten anderen Leute bei Playground Chess machen, ist nur amateurhafte Bolzerei, kein Turnierschach.

Plötzlich zeigt das Glas Wein, aus dem dann doch zwei geworden sind, Wirkung, ich fühle mich schläfrig. Und zum ersten Mal gilt mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen Magnus. So so, zu sehr auf mich selbst konzentriert, denke ich leicht alkoholumnebelt und nehme mir vor, diesen Fehler bei der morgigen Revanche tunlichst zu vermeiden.

3.

»Neben den Anstrengungen der Werbewirtschaft ist Schach die größte Verschwendung menschlicher Intelligenz.«

Raymond Chandler (* 1888 † 1959)
US-amerikanischer Schriftsteller

 

Anett

»Cati, du kannst doch nicht ernsthaft darauf stehen, es dir gleich von diesem Schachtypen noch mal geben zu lassen. Was für eine Verschwendung! Allmählich finde ich das bedenklich, und das ist Fakt, meine Liebe. Du sitzt hier auf heißen Kohlen, weil der dir gestern Abend eine Revanche angeboten hat?«

Okay, vielleicht kommt das etwas zu vorwurfsvoll rüber, aber warum Verständnis heucheln, wenn die beste Freundin drauf und dran ist, sich in einen Schach-Nerd zu verwandeln? Es ist doch unfassbar, dass sie die Wochenenden zu Hause am Rechner verbringt. Mit Schach! Sorry, aber für mich klingt das nach einer übelst langweiligen Freizeitbeschäftigung für alte Männer. Blasse Brillenträger mit beigen Hosen und zerfurchter Denkerstirn. Möglicherweise gibt es auch ein paar jüngere Exemplare, aber egal, besonders knackig sind die bestimmt auch nicht. Man denke nur an ihren Ex Daniel. Als ich kurz Luft hole, ergreift Cati sofort die Gelegenheit, zu kontern, bevor ich mich noch mehr in Rage rede.

»Jetzt bleib aber mal bei den Tatsachen! Mir zu unterstellen, ich säße auf heißen Kohlen, ist ziemlich daneben. Wir sind hier die Letzten, die vom Brunch übrig geblieben sind. Um Punkt zwölf haben wir uns getroffen, jetzt ist es gleich halb vier. Das heißt, wir sitzen seit über drei Stunden im Rauschgold und du hast mich in sämtliche Details deiner letzten Nacht eingeweiht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich es mir im Gegensatz zu dir von niemandem geben lasse. Und womit ich meine Zeit verschwende, darf ich wohl bitte auch noch selbst entscheiden, oder?«

Es ist lustig, dass Cati sich immer so leicht von mir provozieren lässt. Sie fühlt sich schnell persönlich angegriffen, obwohl sie genau weiß, dass ich ihr nichts Böses will und auch mein loses Mundwerk zur Genüge kennt. Ich lege nun mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Jedenfalls ärgert sie sich darüber, dass sie sich wieder einmal so aus der Reserve hat locken lassen, das sehe ich ihr an.

»Fertig mit deiner Rechtfertigungs-Tirade?«, frage ich.

»Anett, du schafft es mit diesen gezielten Sticheleien immer wieder, dass ich mich aufrege. So warst du schon als Kind. Ein süßer kleiner Engel, aber rotzfrech, streitlustig und nervtötend. Mich konntest du nie so leicht täuschen wie alle anderen, ich habe dich damals schon durchschaut.«

Das quittiere ich mit einem amüsierten Grinsen. »In der Grundschule war ich doch noch ein liebes Mädchen, finde ich. Erst später hat sich das geändert. Flach wie ein Brett, Giraffe und all die anderen gehässigen Bemerkungen, die hast du doch auch mitbekommen. Da bin ich halt etwas kratzbürstig geworden.«

Genau so war es. Als alle anderen Mädels Busen bekamen, schoss ich nur in die Höhe. Das Engelchen mutierte zur hässlichen Gans, mit fünfzehn schon 1,80 m groß und klapperdürr. Ich habe mir einen Spaß daraus gemacht, es den Spöttern mit gleicher Münze heimzuzahlen, und mir passend dazu in dieser Zeit einen derben Gossenjargon angewöhnt, den ich zum Leidwesen meiner distinguierten Eltern nie mehr ablegte. Auch dann nicht, als wir später umzogen und in einer Düsseldorfer Villa am Rhein residierten. Sie hatten immer Angst, ihr Töchterchen würde sie vor der feinen Nachbarschaft blamieren. Ihre Sorge war nicht ganz unberechtigt.

Ein paar Jahre später zeigte sich, dass die Natur es gut mit mir meinte. Meine Schönheit kehrte nämlich zurück, aber so was von! Groß und dünn war ich zwar immer noch, aber in der Oberstufe passte alles zusammen. Cati findet, dass ich aussehe wie eine androgyne Mischung aus Hochspringerin und Topmodel. Und wie Milla Jovovich als Leeloo in »Das fünfte Element«. Den Film haben wir schon wer weiß wie oft gesehen, und jedes Mal zeigt sie auf Leeloo und sagt: »Das ist unfassbar! Guck doch mal, knallroter Bob, grüne Augen, breites Lachen, endlose Beine – das bist du!«

Endlose Beine hin oder her, manchmal wünsche ich mir, ein bisschen kleiner zu sein. Aus ganz profanen Gründen. Die Auswahl an Männern ist bei mir doch recht eingeschränkt. Ein Kerl muss schon an den zwei Metern kratzen, um mich deutlich zu überragen. Gegen wunderschöne lange Haare und Körbchengröße C wie Cati hätte ich auch nichts einzuwenden. Verglichen mit ihr wirke ich ziemlich unweiblich. Cati nennt das Jammern auf hohem Niveau und meint, ich solle sie um Himmels willen mit Klageliedern über meine Modelmaße verschonen. Aber wir wissen beide, dass ich nur aus Spaß jammere, es ist schon alles okay, so wie es ist. Tatsächlich habe ich nach dem Abi ein bisschen gemodelt, um wenigstens einen Teil der Ausbildung am Medienzentrum Deutsche Pop zu finanzieren. Das meiste haben meine Eltern bezahlt, was ich ihnen hoch anrechne. War ziemlich teuer, hat sich aber gelohnt. Mit dem Abschluss in Acting Voice Communication bin ich als professionelle Synchron- und Studiosprecherin und Voice Coach super im Geschäft. Meine Stimme ist sehr vielseitig. Ich werde oft als Offstimme für TV-Dokumentationen gebucht und wirke bei Hörspielproduktionen mit. Gelegentlich darf ich sogar synchronstöhnen. Das heißt, ich leihe einer Softpornodarstellerin meine Stimme. Ein lustiger Job, bei dem ich alles gebe und mich richtig ins Zeug lege.

»Hallo? Bist du noch da?« Cati schaut mich beleidigt an, weil ich ihr einen Moment nicht zugehört habe.

»Ja, du hast irgendwas mit nervtötend gesagt.«

»Genau. Warum kannst du nicht einfach akzeptieren, dass Schachspielen für mich pure Entspannung bedeutet? Andere lesen Bücher, schauen Serien, stricken Socken, laufen Marathon – ich spiele eben Schach. Und ja, ich bin auch ein bisschen süchtig danach. Na und?«

Cati verschränkt die Arme, und ich kann ihre Körpersprache deuten. »Es gibt wirklich Schlimmeres«, lenke ich darum ein. »Außerdem war es doch gar nicht ernst gemeint. Und ist es wirklich schon gleich vier? Die Zeit ist echt gerast, dann muss ich ja auch allmählich los. Ich habe noch ein Date mit dem Träger des alles andere als kleinen Details, von dem ich dir eben erzählt habe …« Ich lasse eine Kunstpause folgen, nach der ich in meine professionelle Erotikstimme wechsle. »Das werde ich heute noch mal bei Tageslicht betrachten … und millimetergenau vermessen …«, hauche ich dann lasziv.

Cati verschluckt sich fast am letzten Rest Cappuccino. »Da wünsche ich dir viel Spaß. Und ihm auch. Wer weiß, vielleicht bringt das Tageslicht sogar tiefere Erkenntnisse. Zum Beispiel die, dass es noch andere nette Details gibt. Charakterliche oder so was in der Art.«

Den Ball kann ich mühelos zurückspielen. »Wer weiß, vielleicht hat dein Schach-Magnus auch noch ganz andere Interessen? Intelligenz muss ja in gewissen Dingen kein Hindernis sein.«

Unsere kleine Disharmonie ist verflogen. Nachdem José die Rechnung gebracht hat, die wir uns wie immer teilen, ohne jede Position auseinanderzudividieren, begleitet Cati mich noch zum Parkplatz. Sie wohnt fast um die Ecke, ich seit meiner Ausbildung in Köln. Für das Abschiedsküsschen muss sie sich zu mir hochrecken. Mein Angebot, sie schnell noch nach Hause zu fahren, lehnt sie dankend ab.

»Ein bisschen frische Luft und Bewegung tun mir nach dieser stundenlangen Herumsitzerei gut. Vielleicht bringen sie auch meine Gehirnzellen in Schwung. Dann kann Magnus sich und seine Details schon mal warm anziehen.«

Na, ihren Humor hat Cati über dem ganzen drögen Schachgedöns jedenfalls nicht verloren. Ich grinse, hupe noch einmal kurz und bin in Gedanken schon bei meinem Date.

4.

»Ein Opfer muss nicht immer korrekt sein,
sondern es muss deinen Gegner verwirren und betäuben.
Wir können eben der zündenden Macht des Opfers nicht widerstehen,
denn die Begeisterung für das Opfer liegt in der Natur des Menschen.«

Rudolf Spielmann (* 1883 † 1942)
Österreichischer Schachmeister

 

Zu Hause angekommen brühe ich mir einen Tee mit frischer Minze, denn Kaffee habe ich mehr als genug getrunken. Dann schaue ich ins Tiefkühlfach, um sicherzugehen, dass noch Pizza vorrätig ist. Sie ist mein von Berufs wegen streng gehütetes Geheimnis, das außer mir nur Anett, mein Ex Daniel und sonst niemand kennt. Ich bin nämlich Ernährungswissenschaftlerin. Vor drei Jahren habe ich mein Studium der Ökotrophologie abgeschlossen und arbeite seitdem im Rezeptmarketing eines Küchenmaschinenherstellers. Dort leite ich ein Team, das nur aus Frauen besteht, recherchiere angesagte neue Ernährungstrends, kreiere passende Rezepte und predige gemeinsam mit meinen Kolleginnen das täglich frische, saisonale und regionale Kochen. Tiefgekühlte Fertigpizzen gehören zu den schlimmsten aller nur denkbaren Ernährungssünden, aber ich liebe sie und esse ganz bewusst und ganz heimlich fast jeden Sonntag eine. Ich brauche dieses Ritual, mein wohliges Wochenend-Soulfoud, bevor ich montags wieder zur Gesundheitsapostelin mutiere.

Wie ich schnell feststelle, wird wohl in Ermangelung von Alternativen eine Pizza Funghi mit sagenhaften 879 Kalorien in die engere Wahl kommen. Viele Kohlenhydrate, viel Fett, aber ich ernähre mich abgesehen von der sonntäglichen Entgleisung wirklich überwiegend gesund. Außerdem rauche ich nicht, trinke nur wenig Alkohol, jogge zweimal pro Woche morgens vor der Arbeit eine Stunde im Südpark, mache täglich ein paar Yogaübungen, um beweglich zu bleiben – und habe keinen Sex. Da fällt eine Pizza absolut nicht ins Gewicht.

Im Moment bin ich aber noch satt vom Brunch, bei dem wir uns vor unserer kleinen Diskussion über meine Schachverabredung ein großes Kuchenstück mit flüssigem Schokoladenkern gegönnt haben. Inzwischen ist es 17 Uhr, das geht so gerade eben als später Nachmittag durch.

Ich logge mich bei Playground Chess ein und sehe zwei neue Nachrichten, aber keine von Magnus. Die eine hat mir ein gewisser King_Dom geschickt, der mein Göttinnen-Profilbild so unheimlich geil findet, dass er mich mit Obszönitäten langweilen muss. Was für ein Idiot! Erfreulicherweise treiben hier solche Typen nur vereinzelt ihr Unwesen, die User sind überwiegend auf Schach fokussiert. Ich blocke ihn und lösche seinen getippten Erguss. Die andere Nachricht stammt von Tessa, eine der wenigen Frauen auf dieser Plattform. Mit ihr habe ich mich virtuell angefreundet, wir sind auch auf Facebook in Kontakt. Neben ihrem Avatar zeigt ein roter Springer an, dass sie inzwischen wieder offline ist. Ob ich auch Post von King_Dom bekommen hätte, will sie wissen, was ich bejahe. Ich schreibe ihr gerade, sie solle dasselbe tun wie ich, nämlich löschen und blocken, als Magnus anklopft.

Magnus: Hi, Caissa, schön, dass du endlich da bist. Nachmittag ist ein weites Feld, ich dachte schon, du kneifst.

Caissa: Ja, es ist etwas später geworden. Trotzdem noch spielen, oder lieber ein anderes Mal?

Magnus: Ich bin bereit. Und du?

Caissa: Bin ich. Ich diesmal mit Weiß?

Magnus: Wie du willst. Bin gespannt auf deine Eröffnung. Überrasch mich!

Caissa: Mal sehen. Also, lass uns starten.

Magnus: Hast du es eilig?

Caissa: Nein, alles gut.

Magnus: Kann losgehen. Und pass besser auf als gestern.

Caissa: Gebe mir Mühe. Hab dir eine Herausforderung geschickt.

Magnus: Angenommen.

 

Da ich gestern mit Schwarz gespielt habe, bin ich davon ausgegangen, dass Magnus mir bei der Revanche Weiß nicht verwehren würde. Mein Plan ist darum, es mit Morra-Gambit zu probieren. Das heißt, ich positioniere einen zentralen Bauern in Opferstellung und hoffe, dass Magnus den Bauern schlägt, den ich ihm auf dem Silbertablett serviere. Wenn er das tut und das Opfer annimmt, kann ich sofort scharf spielen und den Verlust kompensieren. Schnelle Entwicklung meiner Figuren, dann schnellstmöglich die kurze Rochade, das ist meine Strategie. Sie funktioniert nur, wenn Magnus sich aus dem Konzept bringen und zu Fehlern verleiten lässt. Andernfalls kann es sein, dass ich in Bedrängnis gerate und nicht er – was genau das ist, was passiert: Er kennt diese Eröffnungsfalle, ignoriert das Opfer, und ich schaffe es nicht, den erwünschten Druck aufzubauen. Magnus spielt mich genüsslich nieder. Nach nur sieben Minuten gebe ich absolut chancenlos auf, weil es keinen Sinn mehr hat. Das ist weniger demütigend, als das Ende noch weiter hinauszuzögern.

Mit ihm bin ich an einen haushoch überlegenen Kontrahenten geraten. Da ich kein Premium-Mitglied bin, wird mir die Spielstärke meiner Gegner nicht angezeigt. Die Ambitionierten hier bezahlen für alle möglichen Features und bleiben unter sich, während ich nur die Basisfunktionen nutze. Das ist auch der Grund, warum ich verhältnismäßig oft gewinne, obwohl ich wenig Ahnung habe: Ich treffe meist auf Anfänger. Magnus ist mit Sicherheit keiner.

Magnus: Das war nicht die Überraschung, die ich mir gewünscht habe.

Caissa: Und du bist nicht meine Gewichtsklasse. Schwergewicht gegen Fliegengewicht ist unfair, oder?

Magnus: Sind wir hier beim Boxen? Warum spielst du Morra-Gambit, wenn du keinen Plan B hast?

Caissa: Hab es halt probiert, hätte ja auch klappen können.

Magnus: Stimmt. Seit wann spielst du?

Caissa: Mein Vater hat mir die Grundregeln beigebracht, als ich so sieben oder acht war. Aber eigentlich spiele ich erst seit drei Jahren.

Magnus: Im Verein?

Caissa: Nein, ich nicht. Aber mein Freund.

 

Das schreibe ich mit voller Absicht für den Fall, dass er irgendwelche Hintergedanken hat und nur weniger plump vorgeht als King_Dom. Er muss ja nicht wissen, dass dieser Freund mein Ex-Freund ist.

Magnus: Dann rate ich mal messerscharf, dass du seit drei Jahren mit ihm zusammen bist?

Caissa: Guter Ansatz, aber falsch.

Magnus: Ihr seid länger zusammen?

Caissa: Sag mal, hat dich das eigentlich zu interessieren?

Magnus: Nein.

Caissa: Dann sind wir ja einer Meinung.

Magnus: Aber es interessiert mich trotzdem.

Oh, oh, da war meine Vorsichtsmaßnahme ja genau richtig, denke ich.

5.

»Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.«

Albert Einstein (* 1879 † 1955)
Theoretischer Physiker

 

Magnus ist nicht besonders zurückhaltend, aber auch keiner von diesen unangenehmen Aufreißertypen. Er hat eine direkte, ungefilterte, lockere Art, die ich sympathisch finde. Ohne es zu wollen und zu merken, bin ich einfach reingerauscht in einen langen Chat mit ihm, den ich erst beende, als mein Magen knurrt und mich an die Pizza erinnert.

Nachdem ich auf die Sache mit dem Freund nicht weiter eingegangen bin, hat Magnus das Thema sogleich wieder auf Schach gelenkt und ist unsere heutige Partie Zug für Zug mit mir durchgegangen. Jetzt kenne ich zwei gute Antworten auf ein nicht angenommenes Morra-Gambit und könnte mir beim nächsten Mal Plan B und C zurechtlegen. Beim nächsten Mal … keine Ahnung, warum der Gedanke daran fast etwas Kribbelndes hat. Ich weiß absolut nichts über Magnus, weiß nicht, wie er heißt, wie alt er ist, wie er aussieht, wo er wohnt und was er macht, wenn er nicht bei Playground Chess herumhängt.

Vielleicht ist Anett mit ihrem Gerede über gewisse intelligente Details schuld, dass er in meiner Fantasie jemand ist, der mir gefallen könnte. Oder sein Nickname: Magnus wie Magnus Carlsen, der coole norwegische Chess World Champion, der Schach sexy gemacht hat in den letzten Jahren. Das beiläufig eingestreute Angebot, mir ein paar Dinge beizubringen, die ich noch nicht beherrsche, habe ich jedenfalls ohne zu zögern angenommen. Dafür, dass ich mich nie mit Schachtheorie befasst habe, sei ich erstaunlich gut, so seine aufbauenden Worte nach zwei weiteren Kurzpartien. Auch die hat er locker für sich entschieden und meinte, intuitive Brettübersicht allein reiche halt nicht. Womit er natürlich recht hat. Daniel hat auch immer versucht, mich zum Schachtraining zu motivieren, aber das ist ihm nur anfangs gelungen, dann ließ meine Begeisterung nach.

Mir fällt ein, dass ich Daniel morgen sehen werde. Montags findet immer ein Meeting mit dem Vertriebsmanagement statt, und da er der Vertriebsleiter für unsere Region ist, kreuzen sich zu Wochenbeginn unsere Wege regelmäßig. Für uns beide ist das ein Problem, weil er bis heute nicht begreifen will, warum ich Schluss gemacht habe. Aus seiner Sicht lief alles bestens. Wir waren privat und beruflich ein gutes Team, hatten nie ernsthaft Streit, standen kurz davor, zusammenzuziehen – das Aus kam für ihn ohne Vorwarnung. Auch ich habe keine Alarmglocken läuten hören, es waren eher unheimlich viele leise Töne, die sich in meinen Gefühlen wie ein Tinnitus einnisteten und mich schließlich an allem zweifeln ließen.

Über acht Monate ist das jetzt her. Ich mag Daniel immer noch sehr gern, und es tut mir aufrichtig leid, dass meine Gefühle für ihn nicht ausreichen für ein gemeinsames Leben – aber so ist es nun mal. Manchmal vermisse ich ihn und sehne mich nach seinem warmen Körper neben mir im Bett, an den ich mich so gerne geschmiegt habe. Ich ahne aber, dass es in Wahrheit nicht unbedingt sein Körper ist, den ich vermisse, sondern generell die intime Nähe zu einem Mann. Ich vermisse Liebe, Lust und Leidenschaft, aber weit und breit ist nichts davon in Sicht, denn ich lerne kaum Männer kennen. Mein Studium war frauenlastig, die Männerquote im Fach Ökotrophologie liegt nahe null, und im beruflichen Umfeld herrscht nun ebenfalls Männermangel.

Daniel habe ich allerdings während meines Werkspraktikums im Unternehmen kennengelernt, das war die Ausnahme. In der Zeit mit ihm ist mein Freundeskreis geschrumpft. Viele sind weggezogen, teils ins Ausland, und mit denjenigen, die in der Nähe geblieben sind, habe ich auch immer weniger unternommen. Die typische Entwicklung: Man richtet sich in der Partnerschaft bequem ein und genügt sich als Paar erst einmal selbst. Ich merkte vor knapp einem Jahr, dass Anett die einzige Frau war, mit der mich noch eine enge Freundschaft verband – und Daniel der einzige Mann. Tatsächlich waren wir zuletzt eher gute Freunde als ein Liebespaar. Aber nach der Trennung mit ihm befreundet zu bleiben erwies sich als unmöglich.

In der Zwischenzeit hat sich bei mir außer schnell beendeten Onlinekontakten nichts getan. Vom Onlinedating hatte ich mir mehr erhofft, aber es war eine einzige Katastrophe. Die meisten Kandidaten haben sich schnell als Nieten entpuppt, die wollte ich gar nicht erst näher kennenlernen. Zwei waren dabei, die ganz nett zu sein schienen. Wie man sich doch irren kann! Zwei Dates, zwei Reinfälle, kein Bedarf mehr an angeblichen Elitepartnern. Typen in Partnerbörsen und Tinderkram, da bin ich echt desillusioniert. Anett will ich in Sachen Männerbekanntschaften auch nicht nacheifern, und allmählich leide ich wohl an ersten Mangelerscheinungen, wenn meine Fantasie schon bei einem unbekannten Schachgegner mit mir durchgeht. Ach, egal, ich gönne mir das einfach mal, so wie ich mir die Pizza und einen gemütlichen Abend auf dem Sofa gönne.

Wie hat es dieser Magnus geschafft, mich zu einem derart langen Chat zu bewegen? Das ist total untypisch für mich, ich bin online eher kurz angebunden. Er ist geschickt. Hat seine Fühler nach persönlichen Informationen ausgestreckt, sie dann aber zurückgezogen, bevor er zudringlich wirkte. Danach hat er den charmanten Erklärbären gegeben, mich irgendwie eingelullt. Mit dem Ergebnis, dass ich mich jetzt auf das nächste Mal freue, auf das nächste Spiel und die nächste kluge Analyse. Er ist kein Jüngelchen, da bin ich mir sicher, und auch kein Sechzigjähriger, der auf jünger macht. Alles zwischen Ende zwanzig und Ende vierzig könnte ich mir bei ihm vorstellen, wahrscheinlich genau in der Mitte.

Meine Güte, das ist aber jetzt mal so eindeutig lachhaftes Wunschdenken, dem ich mich hier momentan hingebe, doch es macht Spaß. Meine Gedanken kreisen weiter um ihn, ich steigere mich da richtig hinein. Erstaunlich, dass er sich mit meinem Nicknamen Caissa zufriedengegeben hat, ohne sich zu erkundigen, wie ich wirklich heiße. Vielleicht interessiert ihn das ja auch gar nicht. Ganz im Gegensatz zu mir – mich interessiert sein echter Name. Wie mag Magnus wohl in echt heißen?

Bevor ich mich in weitere Spekulationen verzettele und Magnus womöglich noch einen Fantasienamen gebe, beschließe ich, ins Bett zu gehen und vielleicht noch etwas zu lesen. Morgen will ich früh im Büro sein, um vor dem Meeting noch den Bericht über den Praxistest des neuen Brotbackautomaten in der Versuchsküche auszuformulieren, den ich Freitag nur stichwortartig vorbereitet habe. Die Aufstellung der Rezepte für ein Booklet als Goodie für die Händler habe ich auch nicht fertig. Dabei ist dieses Booklet für den Vertrieb wichtig, und aus Erfahrung weiß ich, dass es besser ist, auf ein Kreuzverhör zum Stand der Dinge von Daniel und den Außendienstlerinnen vorbereitet zu sein. Außerdem wird der Jour fixe Daniel wie immer die Gelegenheit bieten, danach mit mir Mittagspause zu machen. Fast jeden Montagmittag sitze ich mit ihm in der Kantine und fühle mich unwohl. Er spricht es nicht aus, aber ich kann spüren, dass er noch viel für mich empfindet. Nach Monaten der Trennung hegt er immer noch die Hoffnung, aus uns könne wieder ein Paar werden. Woran ich nicht ganz unschuldig bin, weil ich mich noch einmal zu einer gemeinsamen Nacht mit ihm habe hinreißen lassen. Aber auch die liegt nun schon fast ein halbes Jahr zurück. Daniel ist ein echt netter Kerl, das merke ich jedes Mal, wenn wir uns sehen. Also montags. Ich hasse Montage. Na ja, damit bin ich wohl nicht allein, denke ich, und lösche das Licht. Vielleicht hasst auch Magnus – oder wie immer er heißen mag – Montage.

6.

»Klassische Ratschläge taugen nichts.
Weder im Schach noch im Leben.
Eine Strategie, die für mich funktioniert,
könnte andere in die Katastrophe führen.«

Garri Kasparow (* 1963)
Russischer Schachweltmeister und Schachbuchautor