In Bayern wurden die im Jahr 2009 implementierten und bei den Jugendamtern angesiedelten Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) eingerichtet. Deren Hauptaufgabe ist neben Fallarbeit die bessere Vernetzung zwischen Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe, da man feststellte, dass mangelnde interdisziplinare Zusammenarbeit ein groes Hemmnis im Kinderschutz bedeutet. Ebenso waren nur geringe Kenntnisse uber die fruhe Kindheit verbreitet. Aus diesem Grund erfuhren die Fruhen Hilfen eine immense Aufwertung in Fachkreisen und der Offentlichkeit. Um eine interdisziplinare Kooperation sicherzustellen, wurden verschiedene Instrumente und Vorgehensweisen, wie der Anhaltsbogen fur ein vertiefendes Gesprach oder der Entscheidungsbaum bei drohender Kindeswohlgefahrdung, geschaffen. In der Praxis erwiesen sich diese Instrumente aber nicht als ausreichend, insbesondere bei der Einbeziehung des Gesundheitswesens wie Geburtskliniken oder Arzten. Das vorliegende Buch entwickelt deshalb konkrete und zielgerichtete Standards der Vernetzung fr die auf Landkreisebene eingerichteten KoKis. Dazu wird der Begriff der Frhen Hilfe erlutert und das Konzept der KoKi vorgestellt. Die theoretischen Inhalte des Begriffes Netzwerke werden dargestellt und auf die Netzwerke Frher Hilfen angewandt. Die Beschreibung des Forschungsansatzes mit der Durchfhrung von Experteninterviews, die mit der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden, mndet in die Entwicklung von Qualittsstandards fr eine erfolgreiche Netzwerkarbeit der Koordinierenden Kinderschutzstellen.